SIEBEN - Eine Concordia, Dad, der etwas weiß und Krimi

7.9K 418 130
                                    


SIEBEN

Eine Concordia, Dad, der etwas weiß und Krimi

Vor Schreck fällt mir der Brief aus der Hand. Ungläubig starre ich auf das Papier, welches nun am Boden liegt. Was zum ... Was zum Teufel habe ich da gerade gelesen? Meine Fähigkeit hat eingesetzt? Blockade im See? Ich muss wieder dorthin? Dad weiß etwas?! Wovon schreibt diese Frau bitte?

Mir schwirrt der Kopf und ich habe keinen blassen Schimmer, wohin mit meiner Wut auf Dad. Er weiß etwas – und er hat mir nie etwas erzählt. Doch die Wut, die in mir lauert, ist viel kleiner als meine Verwirrung. Meine Verwirrung nimmt den größten Platz in meinem Kopf ein. Das mit Ellie scheint ein Unfall gewesen zu sein, was ja im Grunde genommen klar war, jedoch gibt es dafür einen Grund. Meine Fähigkeit. Welche Fähigkeit? Ich werde womöglich noch weitere Menschen verletzen? Langsam dämmert es mir, worüber diese sogenannte Concordia geschrieben hat. Wenn ich nicht ... wo auch immer hingehe, werden die Verletzungen, die ich weiteren Menschen hinzufügen werde, noch schlimmer sein. Welche Verbrennung kann schlimmer sein als eine zweiten Grades? Wenn man verbrennt ... Nein, das ist doch unmöglich. Aber ich habe auch gedacht, dass das mit Ellie unmöglich war.

Wutentbrannt schreie ich auf und fege ein paar Dosen auf der Kücheninsel herunter. Ich habe diese Unwissenheit satt, ich will endlich wissen, was hier los ist. Offenbar weiß Dad etwas, also werde ich ihn heute Abend zur Rede stellen. Doch will ich die Wahrheit überhaupt wissen? Will ich wirklich wissen, was da auf mich zukommen soll? Wenn diese Frau von Gefahr geredet hat? Ich weiß es nicht. Ich weiß absolut gar nichts mehr.

Wie aus heiterem Himmel fällt mir alles wie Schuppen vor die Augen. Dad, der gesagt hat, dass ich auf mich aufpassen sollte, als ich zum See gegangen bin. Als er mich gefragt hat, ob ich mir sicher sei, dass ich Ellie auf die heiße Herdplatte geschubst habe. Und dann meinte er, er verstehe mich, weil ich sie nicht mit Absicht verbrannt habe. Oh Gott. Er wusste anscheinend die ganze Zeit über Bescheid – und ich? Ich musste im Dunkeln tappen. Möglicherweise habe ich auch kein Recht, auf Dad sauer zu sein, denn in dem Brief steht, er habe Angst um mich. Vielleicht will er mich einfach nicht in Gefahr bringen? Allerdings fragt sich, wie groß diese Gefahr ist, wenn Dad mir nicht davon erzählt hat. Heilige Maria, es ist anscheinend sehr ernst. Ich möchte gar nicht wissen, worum es geht und was Dad mir zu erzählen hat. Womöglich war es gut, dass er es mir nicht gesagt hat und besser, wenn er es nicht tun wird ...

In meinem Kopf schwirren viel zu viele Gedanken umher, die ich ordnen muss. So viele Informationen, die in diesem seltsamen Brief stehen, die ich nicht verarbeiten kann. Ich hasse es. Ich hasse es einfach. Keinen Plan zu haben, was los ist. Am liebsten würde ich Dad anrufen, sodass ich ihn jetzt schon zur Rede stellen kann, jedoch kann ich ihn auch nicht bei der Arbeit stören. Wie soll ich das bis heute Abend aushalten? Wie soll ich ihn darauf ansprechen? Grundgütiger, ich glaube ich drehe durch. Zur Ablenkung rufe ich Adam an, weil ich weiß, dass Emma ihrer Mutter helfen muss. Es ist schon einige Zeit vergangen, also könnte es möglich sein, dass Ty mittlerweile wieder wach ist und sich eventuell ausgenüchtert hat. Nach sechsmal Tuten nimmt Adam ab.

„Na Kasten, alles klar?", spricht er durch den Hörer.

„Halt die Klappe, Krimi."

„Crimson, meine Liebe."

„Caster, mein Lieber."

„Jaja, ist ja gut", sagt er und ich spüre förmlich sein Grinsen, woraufhin ich ebenfalls grinsen muss. „Also, was gibt's?"

„Eigentlich nichts. Ich äh ..." Ich bin kurz vor dem Durchdrehen, deswegen muss ich mich dringend ablenken. „Mir ist langweilig und Emma kann ja nicht. Was macht Ty? Ist er wach?"

Blazing FireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt