VIERUNDDREIßIG - Kampf, Sieg und Niederlage

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VIERUNDDREIßIG

Kampf, Sieg und Niederlage

Ich stehe auf einem zerstörten Feld, das sich ermüdend bis in die Ferne erstreckt. Elizabeth, Nicholas und Darius stehen neben mir in einer Reihe. Meine leeren Augen starren die Mentoren an, die vor uns stehen.

„Ihr werdet gegeneinander kämpfen", kündigt Corin an und wartet unsere Reaktion ab.

„Was?", ruft Liz empört und gleichzeitig ängstlich aus. Nicholas und Darius grinsen sich gegenseitig an, sie sind offenbar scharf darauf. Die drei sehen mich abwartend an, aber meine Reaktion bleibt aus. Es ist mir egal. Alles ist mir egal, bis auf eine Sache.

Gestern haben wir einzeln unsere Elemente auf das höchste Maß trainiert, nun sollen wir diese offenbar an anderen austesten. Glänzend.

Du bist eine Mörderin. Du bist eine Mörderin. Du bist eine Mörderin. Krampfhaft schüttle ich den Kopf, denn es hallt immer wieder darin.

„Zuerst Liz gegen Nicholas, Darius gegen Nora und dann Nicholas gegen Nora, Liz gegen Darius."

„Wasser gegen Feuer ist ja bestimmt spannend", lacht Darius. „Da ist doch klar, wer gewinnt."

„Genau deswegen ist es ja so spannend", grinst Corin, ich hingegen hebe nur die Augenbrauen und sehe Nicholas und Darius vielsagend an. „Wenn danach noch Zeit ist, können wir auch noch Liz gegen Nora und Nicholas gegen Darius."

Gehorchend stelle ich mich Darius gegenüber. Liz und Nicholas tun das gleiche, bis Viktor lacht und sich zwischen uns stellt.

„Kinder, ihr müsst euch schon mindestens fünfzehn Meter auseinander stellen, sonst hat der andere gar keine Chance, die Angriffe abzuwehren."

Darius und ich laufen in gegenseitige Richtungen, während Viktor uns mit weiter auseinander treibt, bis der Abstand groß genug ist.

„Ihr könnt loslegen!", schreien sie. Was ist, wenn etwas eskaliert? Wie wollen sie eingreifen? Naja, was soll's.

Ich nicke Darius zu, der sich sofort bereitstellt und seine Hände ausbreitet. Ich beobachte ihn dabei, wie er einen starken Windzug in meine Richtung schickt, der mich auf der Stelle umhaut. Ich stolpere ein paar Schritte zurück, bis mein Rücken auf äußerst schmerzhafte Weise Bekanntschaft mit dem Boden macht. Ich unterdrücke mir einen Aufschrei, denn Darius' Wind hatte eine unglaubliche Kraft. Mit zusammengekniffenen Augen rapple ich mich unelegant auf. Es fühlt sich an, als hätte jemand meine Wirbelsäule durchgeschnitten.

Mein Blick schweift zu Nicholas und Liz, die sich buchstäblich bekriegen. Grundgütiger, wenn da jemand dazwischen geht, kann derjenige zwei Wochen nicht mehr laufen. Liz versucht, Nicholas' Wellen mit herausragenden Erdhügeln abzuwehren, aber seine Wellen haben so viel Kraft, dass sie diese zu Schlamm verarbeiten. Mehr Kraft, Liz.

Du bist eine Mörderin. Du bist eine Mörderin. Ich bin eine Mörderin, und genau deswegen traue ich mich nicht, mein Feuer einzusetzen. Wenn ich es einsetze, könnte ich Darius ernsthaft verletzen. Nur Nicholas könnte ich nicht verletzen, weil er mein Feuer löscht.

Ich werfe einfach einen leichten Feuerball nach Darius, den er mit einer Handbewegung leicht in eine andere Richtung wehen kann. Er landet in der Nähe von Liz und Nicholas, die mitten im Kampf stecken. Nicholas löscht ihn schnell, und genau das verschafft Liz einen Vorteil. Grinsend schüttle ich meine Hände aus.

„Nora, was soll das?", schreit mein Gegner in meine Richtung. Corin kommt auf mich zugelaufen.

„Warum kämpfst du nicht?"

Blazing FireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt