EINUNDDREIßIG - Maskenball, sanfte Hände und ein ohrenbetäubender Knall

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EINUNDDREIßIG

Maskenball, sanfte Hände und ein ohrenbetäubender Knall

Aufgeregt machen Liz und ich uns auf den Weg zum Ballsaal. Da sehr viele Menschen anwesend sein werden, auch welche außerhalb des Hauptsitzes und somit das Volk, bin ich heilfroh, eine Maske zu tragen. Sie versteckt zwar nur meine Augen und teils meine Nase, dennoch bin ich sicher, dass wir vier nicht erkannt werden, solange es niemand ist, der uns schon von Nahem gesehen hat. Insofern bleiben uns die neugierigen Blicke erspart, immerhin trifft man nicht jeden Tag auf die potenziellen Retter seines Landes, nicht wahr?

Liz hat sich bei mir eingehakt. Während wir den Ausschilderungen folgen, laufen vor und hinter uns ebenfalls sehr viele Menschen in ihrer Abendrobe. Die Kleider der Frauen und die Anzüge der Männer sind wirklich atemberaubend. Die Vorfreude macht sich in mir breit, weil ich es nicht länger abwarten kann. Ich war noch nie auf einem Ball, geschweigedenn einem Maskenball.

Schließlich kommen wir vor einer riesigen Marmortür an, die schon weit geöffnet ist und aus welcher schon der Lärm ertönt. Lärm ist wohl die falsche Bezeichnung, denn Liz und ich grinsen uns dümmlich an und freuen uns wie kleine Schulmädchen. Ob Darius und Nicholas schon da sind?

Gemeinsam schreiten wir auf die Tür zu und warten geduldig, bis die Personen vor uns hereingebeten werden. Schließlich sind wir die Vordersten.

„Willkommen zum diesjährigen Maskenball", lächelt uns ein Mann in einem eleganten Smoking an. Er trägt weiße Handschuhe, mit welchen er eine einladende Geste macht.

„Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen."

„Danke", bringen Liz und ich gleichzeitig vergnügt hervor. Der Mann bemerkt, wie aufgeregt wir sind, weswegen er uns noch breiter anlächelt.

Liz wirft mir einen Blick zu, dann treten wir ein und bleiben für einen kurzen Moment stehen, um uns zu sammeln. Oh. Mein. Gott.

Erstmal treten wir einen Schritt zur Seite, damit wir nicht im Weg stehen.

„Wow", staunt Elizabeth. Sie löst sich aus meinem Arm und legt ihre Hände auf das Geländer. „Das muss teuer gewesen sein."

Lachend geselle ich mich zu ihr. Wir stehen auf einer Erhebung, auf welcher wir den gesamten Ballsaal überblicken können. Säulen aus Marmor stützen diese, an ihnen sind wunderschöne goldene Girlanden und rote Rosen angebracht. Ein paar Schritte neben uns befindet sich die gigantische Treppe, die mit einem roten Teppich ausgelegt ist und uns nach unten führt. Am Ende der Treppe steht erneut jemand, dieses Mal jedoch eine Frau, die uns offenbar, genau wie der Mann, begrüßen wird. An der Wand sind deckenhohe Fenster angebracht, die einen wunderschönen Ausblick auf das Wasser und in den Sternenhimmel bieten. Vor diesen Fenstern stehen weiß gedeckte Tische, auf welchen erneut rote Rosensträuße und goldene Kerzen stehen. Der Boden an sich glänzt, als hätte man noch nie einen Fuß darauf gesetzt. Es sind schon sehr viele Menschen anwesend, die sich lachend unterhalten. Im Hintergrund spielt leise, dennoch schöne und beruhigende, Musik. Die eigentliche Nora ist ein Fan von schneller, bassgeladener Musik, aber das – dieses Ambiente – verzaubert mich. Feiern und schnelle Musik kann ich so oft haben, wie ich möchte, doch das sieht man nicht alle Tage. Außerdem steht noch ein großer schwarzer Flügel am Rande, der mich schlagartig an Nicholas' Geständnis erinnert. Okay, Nora, nicht jetzt daran denken.

Zu guter letzt rundet ein großer Kronleuchter in der Mitte das Ganze ab.

„Hast du jemals in deinem Leben so etwas gesehen?", fragt Liz mich, die aus dem Staunen immer noch nicht herausgekommen ist.

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