DREIZEHN - Crovinja, Valorac und gebrochener Frieden

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DREIZEHN

Crovinja, Valorac und gebrochener Frieden

Ich will nachhause ist der erste Gedanke, der mir in den Sinn kommt, als ich Concordia auf den Fersen folge. Während ich die große Steintreppe besteige, nutze ich die Gelegenheit, mich umzusehen. Dafür, dass ihr Hauptsitz von außen so majestätisch aussieht, ist es von innen recht bescheiden eingerichtet. Genau wie in der Eingangshalle ziert die Wand eine dunkle Holztäfelung und den Boden schwarzes Parkett. An den Wänden sind nur einige Gemälde aufgehängt, die nur vereinzelte Personen zeigen. Immer auf einem großen Sessel sitzend, deshalb gehe ich davon aus, dass es Menschen sind, die vor Concordia hier geherrscht haben. Auch hier oben sind große Fensterfronten angebracht, die einen weiten Blick nach draußen ermöglichen. Von hier oben sind die Berge zu sehen. Was wohl dort hinter liegt? Höchstwahrscheinlich werde ich das bald herausfinden, wenn ich wieder hierher komme. Moment, was? Will ich wirklich wieder hierher kommen? Habe ich überhaupt eine Wahl? Ich weiß es nicht.

Frustriert laufe ich Concordia hinterher, die sich nicht einmal umdreht, um zu sehen, ob ich ihr folge. Ist sie sich etwa sicher, dass ich ihr folge? Ist sie davon überzeugt? Grübelnd biege ich um eine Ecke und bleibe dann urplötzlich stehen, als die Frau vor mir ebenfalls stehen bleibt. Wir sind wieder vor einer großen Doppeltür angekommen, die nun durch einen ganz leichten Händedruck von Concordia aufschwingt.

Das erste, was ich sehe, ist ein riesiger Glastisch, der in der Mitte des Raumes steht und den größten Platz einnimmt. Unzählige Stühle stehen nebeneinander, ebenso ein bescheidener roter Thron. Keine Ahnung, ob man das als Thron bezeichnen kann, allerdings sieht dieser Stuhl viel prächtiger als die anderen aus. Über dem Tisch hängt ein großer und schöner Kronleuchter, welcher bestimmt den ganzen Raum erhellt. Die riesige Fensterfront schenkt allerdings genug Licht. Es ist einfach atemberaubend, wie die Sonnenstrahlen durch die Wolken brechen und dem Raum eine warme, entspannte Atmosphäre verleihen. Auf der linken Seite ist eine große Tafel angebracht, darunter liegen ein paar Stifte. Rechts von mir steht ein Tisch, auf dem Gläser und verschiedene Weine platziert sind. Sind wir hier, um etwas zu besprechen oder uns mit Wein zu betrinken? Nach einer Weile muss ich jedoch feststellen, dass mir kein einziger Wein bekannt vorkommt und ich somit vermute, dass es hier ganz andere Weine gibt als ... gewöhnlich. Zuhause. In anderen – echten – Ländern. Mein Blick schweift weiter umher und bleibt unmittelbar an etwas Schwarzem hängen. Stirnrunzelnd fällt mir erst jetzt auf, was ich die ganze Zeit über nicht beachtet habe. Auf dem Boden ist ein schwarzes Pulver verteilt, das sich, wie ich bemerke, da ich den Weg verfolge, durch den ganzen Raum erstreckt.

„Was ist das?", frage ich Concordia, die inzwischen auf ihrem Stuhl sitzt und mich mit verschränkten Händen ansieht.

„Das ist Eberesche", erklärt sie mir, weil sie meinem Blick folgt. Nun sehe ich ihr in die Augen.

„Und was soll das bringen?"

„Die Asche erschafft sozusagen eine Barriere, die Feinde fernhält. Hier werden nämlich sehr wichtige Entscheidungen getroffen."

Ich schnaube. „Ernsthaft? Warum verteilt ihr die dann nicht einfach um euer Land? Wozu bin ich hier?"

„So einfach ist das nicht, Nora", seufzt sie und klopft auf den linken Stuhl neben ihr. Widerwillig setze ich mich dazu. „Das ist die einzige Eberesche, die noch übrig ist. Die restlichen Bäume wurden verbrannt."

„Wer hat sie verbrannt?"

„Valorac."

„Wow, mit dem Namen kann ich echt viel anfangen", blaffe ich, wobei ich die Arme verschränke und auf den Tisch schaue.

Blazing FireWhere stories live. Discover now