SIEBENUNDZWANZIG - Eltern, Moms Kleid und Anprobe

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SIEBENUNDZWANZIG

Eltern, Moms Kleid und Anprobe

Ich trainiere den ganzen Nachmittag mit Corin. Inzwischen kann ich mein Feuer einsetzen, wann ich will, aber  in Emotionen kontrollieren noch lange nicht. Das werden wir in den nächsten Tagen lernen, weiterhin mit Wut, Angst und auch mit Trauer. Schwäche. Meine größte Schwäche.

Davor graut es mir am meisten. Heute war schon anstrengend genug, sodass ich am Abend erschöpft in den Speisesaal komme und mich zu Darius, Nicholas und Liz setze.

„Seid ihr auch so erschöpft?", frage ich während dem Essen die anderen, die alle im Chor nicken.

„Was habt ihr so gelernt?"

„Ich hab ein bisschen Wind verursacht, sodass Viktor sich kaum von der Stelle bewegen konnte, weil er sonst in den starken Wind geraten wäre. Für Tornados bin ich noch zu schwach", berichtet Darius grinsend. Wir staunen alle.

„Wow, echt?", hake ich nach. „Ich will gar nicht wissen, was passiert, wenn du erstmal Tornados formst." Grinsend spieße ich mir das Essen auf.

„Allerdings, dann puste ich euch erstmal weg. Was habt ihr heute gemacht?"

Nicholas ergreift als nächstes das Wort.

„Kann man sich eigentlich denken, dass ich ein paar Wasserwellen gemacht hab", sagt er und zuckt dabei mit den Schultern. „Hab Livia glaub ich fast ertränkt."

Liz, Darius und ich sehen uns im gleichen Moment mit hochgezogenen Brauen an, aber schon ein paar Sekunden später brechen wir unvermutet in Gelächter aus. Die anderen im Saal, die in unserer Reichweite sitzen, starren uns tadelnd an, weshalb wir unsere Lautstärke ein wenig runterschrauben und uns den Bauch halten müssen.

„Was ist so witzig?", fragt der einzige am Tisch, der nicht mit lacht.

„Ersäufst du halt erstmal deine Mentorin, ist ja nichts dabei", grinst Darius und deutet dabei auf mich, um mir zu sagen, dass ich jetzt berichten soll.

„Naja, ich hab ein Lauffeuer ... ähm ... gemacht. Und Corin umzingelt."

„Auch nicht schlecht", beteuert er. Liz nickt und berichtet von ihren Stunden.

„Ich hab die Erde beben lassen. An manchen Stellen ist die Erde ein wenig eingesunken. Sanchia meinte, das wäre gut, wenn ich einen Feind von mir fernhalten will."

„Ist ja auch logisch, wenn der nicht in ein Loch fallen will, wo die Erde tiefer gesunken ist", entgegnet Nic.

Liz verdreht daraufhin nur die Augen, beachtet ihn jedoch nicht weiter. Der anscheinend mies Gelaunte trinkt einen Schluck, danach wechselt er das Thema.

„Ich hab übrigens Livia gefragt, was es sich mit diesem Maskenball auf sich hat. Ihr habt die Einladungen doch auch bekommen oder?", fragt er an Liz und Darius gerichtet, die nicken.

„Wir dürfen die Tage in unserer Freizeit in einen Laden in die Stadt gehen und müssen nichts bezahlen, allerdings ..."

„Allerdings was?", dränge ich ihn ungeduldig. Nicholas sieht zu mir auf.

„Sie meinte, dass Liz und du zum Beispiel schauen könnt, ob euch das damalige Kleid eurer Mutter passt. Darius, du auch bei dem Anzug deines Vaters."

„Bitte was?", will ich stirnrunzelnd wissen. Das Kleid meiner Mutter? Mom? Ich habe noch nie etwas von ihr angezogen, geschweigedenn gesehen. Mom war auch auf dem Ball? In dem Brief stand immerhin, er werde jedes Jahr veranstaltet. „Und was ist mit dir?"

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