03|Ehrliche Worte

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Arabella starrte zur Decke. Ihre Gedanken drehen sich um den gestrigen Tag; um die vergangene Woche und ihre Auswirkungen. Seufzend entschied sie sich endlich aufzustehen, da sie langsam hungrig wurde.

Mit der Hoffnung er wäre nicht da, nachdem sie sich umgezogen hat, macht sie sich auf die Suche nach der Küche und fand diese nach einigen falschen Türen und einem beinah Treppensturz. Mit knurrendem Magen bleibt sie in der Türe stehen und schaut sich Damien hinter dem Herz an. Er hatte kein T-Shirt an, jedoch wurde sein Oberkörper von einer Schürze verdeckt.

Als Arabella ihren Blick von ihm reißt, schaut Damien sie schmunzelnd an. Er weiß genau, welche Wirkung er auf das weibliche Individuum hat. Und er genoss es.

,, Alles deins.", knurrt er verführerisch und mochte zu Arabella gehen, jedoch steigt ihm, in dem Moment, ein rauchiger Geruch in die Nase und er nimmt die Bratpfanne vom Herd.

,, Hm.", erwidert Arabella kühl und dreht sich um. Das Knurren ihres Magens war nun lauter und Damien fing an zu lachen.

,, Komm her. Das Frühstück ist gleich fertig.", verkündet er und zeigt, obwohl Arabella nicht zu ihm gewendet ist, auf den kleinen runden Esstisch, welcher vor der Glastür steht.

Arabella überlegte kurz, ob sie mit ihm frühstücken wolle. Ihr leerer Magen stimmte dem Gedanken zu, sodass sie entschied, zu bleiben. Ich muss ja nicht mit ihm reden, denkt sie sich und dreht sich wieder zu Damien um. Dieser deutet grinsend auf den bereits gedeckten Esstisch und zwinkert ihr zu.

,, Lass das.", brummt Arabella genervt, wird aber trotzdem rot. Mit halb verstecktem Gesicht setzt sie sich an den Tisch und bestaunt den Ausblick.

Durch die Glastür konnte man direkt in den sorgfältig gepflegten Garten sehen. Alles strahlte in einem satten grün und die Pflanzen drum rum scheinen in voller Blüte in ihren Farben. Überall waren wunderschöne Blüten und das kleine Gefühl der Heimat breitet sich in Arabella aus. Ihre Mutter liebt es im Garten zu arbeiten und legt besonderen Wert darauf, die schönsten Saison-Pflanzen zu kaufen und anzupflanzen.

,, Wunderschön, oder?", haucht Damien an Arabella's Ohr und reißt sie somit aus ihren Gedanken. Ihr Lächeln fiel und der friedliche Ausdruck wurde wieder monoton.

Leicht enttäuscht stellt Damien den Teller mit Pancakes auf dem Tisch ab und setzt sich gegenüber von Arabella hin.

,, Ich muss übrigens gleich weg. Fühl' dich wie zu Hause und falls du raus möchtest, ein Schlüssel liegt auf der Anrichte neben der Haustür.", erklärt er seiner Frau und schmiert sich nebenbei ein Brötchen.

,, Okay.", antwortet Arabella abwesend und schaut wieder nach draußen.

,, Das muss sich bald ändern.", fängt Damien auf einmal mit wütendem Unterton an.

,, Was meinst du?", fragt Arabella leicht schockiert.

,, Deine abweisende Haltung mir gegenüber.", erklärt er. ,, Mir ist bewusst, dass du hier, vor allem nicht mit mir verheiratet, sein willst. Aber daran können wir nichts ändern. Also, reiß dich zusammen und benimm dich anständig."

Arabella ist geschockt. Damien's Ausdruck hatte sich auf einmal geändert. Seine Pupillen waren größer als normal und verdeckten fast das verwaschene grün seiner Iris. Sie fühlte sich unwohl und ängstlich.

,, Hast du verstanden?", zischt Damien immer noch bedrohlich und mit harter Miene.

Als Arabella ängstlich nicken wollte, änderte sich etwas in ihr. Sie wollte nicht, dass er ihr Vorschriften macht und sie wollte nicht, das kleine ängstliche Ding sein. Also nahm sie all ihren Mut zusammen und streckt ihren Rücken durch.

,, Wenn du es verstehst, warum lässt du mich nicht einfach in Ruhe? Okay, wir sind verheiratet und wohnen, wohl oder übel, zusammen. Mehr nicht. Ich werde dich niemals meinen Mann, warte, nichtmal Freund, nennen. Denn das bist du nicht. Falls du etwas dazu sagen möchtest, dann spar' es dir. Ich will es nicht hören.", redet sie sich in Rage und steht ruckartig auf, sodass der Stuhl nach hinten fiel. ,, Und falls du denkst, du könntest mir etwas vorschreiben, nur weil du mein Ehemann bist, ich bin meine eigene Person. Du kannst mich mal."

Damien wurde wütend. Um nicht die Kontrolle zu verlieren, ballt er seine Hände zu Fäusten und zählt, in Gedanken, von zehn runter. Seine Miene ist wutverzerrt und Arabella's Angst, wandelt sich in Panik. Ohne weitere Zeit zu verlieren, verließ sie zügig die Küche. Bevor sie das Haus verließ, schnappt sie sich den Schlüssel und hört beim Tür zu ziehen, wie ein Teller gegen eine harte Oberfläche geschmissen wird und in tausend Teile zerspringt.

Arabella läuft ziellos umher und schaut sich die Gegend an. Es ist eine gute Gegend mit perfekten weiß angestrichenen Fassaden und perfekten Vorgärten, die Häuser sind riesig und es scheint eine perfekte Nachbarschaft zu sein.

Doch niemand weiß, was hinter den Türen vorgeht. Ob es ein liebevoller oder verhasster Haushalt ist oder ob es 'zu Hause' ist oder ob es nur eine Unterkunft ist.

Am Ende der Straße entdeckt Arabella einen Park und entscheidet sich, sich erstmal dort für einige Minuten hinzusetzen, ehe sie wieder zurück geht. Sie könne sowieso nichts machen, da ihr Portemonnaie und ihr Handy noch im Haus liegen.

Als sie sich sicher ist, dass Damien weg ist, macht Arabella sich auf den Weg wieder zurück ins Haus. Mit mulmigem Gefühl steckt sie den Schlüssel ins Schloss und atmet erleichtert auf, als abgeschlossen war.

Arabella holt sofort ihr Handy und setzt sich auf's gemachte Bett. Sie fragt sich kurz, wer es wohl gemacht hat, verwarf jedoch sofort den Gedanken und konzentriert sich darauf, die Nummer ihrer besten Freundin zu finden.

,, Und wie ist er?", fragt Tayna sofort. Trotz ihrer schlechten Laune, musste Arabella bei Tayna's aufgeregter, quirliger Stimme anfangen zu lächeln.

,, Arrogant, manchmal ganz nett und, falls man nicht auf ihn hört oder widerspricht, bedrohlich.", erwidert sie und legt sich hin; ein ausgelaugtes Seufzen entfloh ihren Lippen.

,, Wie meinst du das? Wenn er dich angefasst hat, ich flieg' rüber und köpfe ihn!", ruft Tayna empört.

,, Nein, um Gottes Willen."

,, Du glaubst nicht an Gott, Arabella.", erwidert Tayna und fängt an zu lachen.

,, Ja, denn wenn es ihn, oder sie, gebe, würde ich nicht in dieser verdammten Miesere stecken.", sagt Arabella als wäre es selbstverständlich.

,, Also, erzähl mir, was genau passiert ist und dann entscheide ich, ob er geköpft wird oder nicht.", macht Tayna den Vorschlag und klingt dabei vollkommen ernst.

,, Und deswegen bist du meine beste Freundin.", lacht Arabella und gefriert in ihrer Position als sie die Haustür hört.

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Updates: Mittwochs und Sonntags! (In den Ferien vielleicht öfters)

Wollt ihr eigentlich eine Art Rückblende vom Augenblick, wo die beiden (also Damien und Arabella) vom Deal erfahren?

His Empire ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt