His Empire ✔

19|Home Sweet Home

,, Hast du sie?", fragt Damien gestresst und fährt sich durch die dichten braunen Haare. Nach Arabella's Anruf, welcher unhöfflicherweise unterbrochen wurde, hatte er die Nummer zurückverfolgen lassen und hatte die Daten weitergegeben. 

,, Ja, wir sind auf dem Weg zu euch. Nur gibt es ein Problem.", erwidert der Mann am anderen Ende der Leitung. 

,, Welches?", zischt Damien bedrohlich. 

,, Daniel war nicht dort. Es war ein spezielles Krankenhaus. Aber wir haben seine Schwester.", antwortet der Mann leicht eingeschüchtert.

,, Gut, habt ihr sie mit?", fragt Damien weiter nach und hört leises Geschrei von oben. Leise seufzend macht er sich auf den Weg nach oben. 

,, Ja.", antwortet der Mann. 

,, Gut." Damit legt Damien auf, steckt sich das Handy in die Hosentasche und öffnet die Tür zum Kinderzimmer.

Jordan hört sofort auf zu weinen, als er seinen Vater erblickt. Kurz gähnt er sogar. Dann fängt er an, glücklich zu glucksen. 

Lächelnd geht Damien auf das Bett zu und schaut auf seinen Sohn herunter. Sein Lächeln wächst beim Anblick des kleinen Jungen. Vorsichtig hebt er ihn in seine Arme. 

,, Hey, kleiner Mann.", spricht er seinen Sohn an. ,, Mommy kommt gleich nach Hause, freust du dich?"

Wir auf Kommando gluckst Jordan auf und springt leicht in den Armen von Damien. Damien muss leicht kichernd und dreht sich zur Tür um, wo schon Elija steht. 

,, Kind bekommen kannst du nun von deiner Liste streichen.", lächelt Elija seinen Bruder an und zwinkert ihm wissen zu. 

,, Wer sagt, dass wir nur eines bekommen?", widerspricht Damien und grinst wissend. 

Elija verdreht seine Augen und geht auf seinen Bruder und seinen Neffen zu. Als er vor ihnen zum Stehen kommt, streckt er die Arme nach dem kleinen Jungen aus und nimmt ihm dann auf seine Arme. 

,, Du solltest unten auf sie warten. Ich bleibe hier und passe auf Captain Hosenscheißer auf.", bietet er seinem Bruder an und hält Jordan seine Hand hin. 

Jordan ist natürlich sofort Feuer und Flamme und erkundet die Hand vor seinem Gesicht. Er betatscht sie, nimmt sie in den Mund und sabbert auf die weiche Haut. 

,, Und du tust ihm nichts?", geht Damien sicher und mustert das Gesicht seines Bruders. 

,, Hätte ich ihm etwas antuen wollen, hätte ich es bereits getan.", weist er Damien daraufhin, dass er mehr Zeit mit Jordan verbracht hat, als er. ,, Du brauchst dir keine Sorgen zu machen."

,, Arschloch.", flüstert Damien seinem Bruder zu und dreht sich um. ,, Wenn ihm was passiert, kannst du deine Beerdigung planen. Und es ist mir egal, dass du mein Bruder bist."

Damien geht noch einmal zurück und küsst die Stirn seines Sohnes. Augenblicklich fängt er an zu springen und zu glucksen. 

,, Muss er nicht langsam essen?", wechselt Damien besorgt das Thema. 

Elija grinst ihn wissend an und holt aus seiner hinteren Hosentasche eine Flasche mit Milch heraus. Damien greift sie sich und tröpfelt sich paar Tropfen auf's Handgelenk, übergibt die Flasche dann wieder an seinen Bruder zurück. 

Als Damien ins Wohnzimmer einbiegen will, klingelt es an seiner Haustür. Kurz bleibt er stehen, setzt seine kalte Miene auf und macht sich dann auf den Weg zur Haustür. 

,, Wer ist das?", fragt Damien angepisst und schaut auf die Fremde, welche zwischen den Männern steht.

,, Arabella?", erwidert der Mann auf ihrer linken fragend. ,, Oder auch nicht."

,, Verdammt, wer bist du?", schreit Damien fast außer sich und wirft seine Arme in die Höhe. 

,, Noah.", beantwortet das Mädchen die Frage und starrt auf den Boden. Ihre Stimme klingt zittrig. Fast so, als würde sie jeden Moment anfangen zu weinen. 

Damien's Blick fällt auf den Körper des Mädchens. Ihre Beine sind erschreckend dünn und er fragt sich, wie sie ihr Körpergewicht überhaupt tragen können. Ihm fällt sofort auf, dass ihr Brustkorb hervor steht. 

Er empfindet Mitleid. 

,, Das ist ein Jungen Name.", erwidert Damien jedoch monoton und schaut seine Männer mit einem vernichteten Blick an. ,, Und ihr werdet jetzt sofort wieder losfahren."

,, Sollen wir sie mitnehmen?", fragt nun der Mann an ihrer rechten. 

,, Nein, ich kümmere mich um sie."

Noah schluckt hart. Das sieht auch Damien. Grinsend legt er seinen Kopf schief und bittet sie dann rein. 

,, Ihre Frau hat das selbe gesagt.", murmelt Noah leise. 

,, Hm?", fragt Damien ohne Wörter zu benutzen. 

,, Als ich mich ihr vorgestellt habe. Sie meinte, Noah wäre ein Jungen Name. Komischerweise auch auf die Art und Weise wie sie es gesagt haben.", erwidert Noah leicht belustigt. 

,, Wie geht es ihr?", fragt Damien ohne auf die Aussage einzugehen. 

,, Sie ist, oder war, nicht freiwillig dort. Zudem hat sie nicht viel geredet.", antwortet Noah ehrlich und atmet erleichtert aus, als sie bemerkt, dass er ihr nichts tut. Im Moment zumindest. 

Damien seufzt auf und lässt seinen Kopf hängen. Er sieht erschöpft aus. Fertig mit allem. In diesem Moment möchte er nur, dass Arabella nach Hause kommt und er, zumindest nur für eine kurze Zeitspanne, normal sein Leben führen kann. Am liebsten würde er seine Sachen packen und mit Arabella und Jordan verschwinden. 

,, Wieso bist du hier? Ich meine, jemand muss gesagt haben, dass du Arabella bist.", führt Damien die Befragung weiter ohne auf seine Innere Stimme zu hören, welche ihm sagt, er solle sie sofort mit Essen vollstopfen. 

Noah ist nunmal die, die aufseufzt. ,, Martha, eine Krankenschwester, kam in mein Zimmer und drohte mir, dass wenn ich nicht mitspiele, Jay.", sie stockt. ,, Sie wurde auch von ihren Männern mitgenommen. Als ich in ihr Zimmer gesteckt wurde, wurde sie gerade von einem Mann herausgetragen. Sie schien zu schlafen."

Damien spannt sich an, sein Kopf fängt an zu pochen. 

,, Da ist noch eine Sache, die ich ihnen vielleicht verraten sollte.", bricht Noah das Schweigen und schaut bedrückt auf den Boden. 

Damien's Kopf schießt sofort hoch. Sein Blick durchbohrt das dürre Mädchen vor ihm. 

,, Was?", fragt er zischend. Er kann sich nur bedingt beherrschen. 

Noah atmet tief durch, sammelt all ihren Mut zusammen. Sie kennt Damien zwar nicht, jedoch sieht sie ihm an, dass er impulsiv ist. 

,, Als der Mann sie an mir vorbei getragen hat, ist ihr Shirt hoch gerutscht und ich konnte ziemlich große Blutergüsse erkennen."