13|Babyzeugs und Essiggurken

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Die Monate vergingen schnell. Arabella's Bauch wurde größer und Damien mysteriöser. Auch Elija war öfters zu besuch und beide verschwanden im Arbeitszimmer, schlossen die Tür ab und kamen erst spät in der Nacht wieder heraus. Arabella hatte Leanne befragt, jedoch weißt sie genauso wenig wie sie. 

,, Das ist merkwürdig.", murmelt Arabella und streicht über ihren Bauch. Der Geruch von Pfannkuchen liegt in der Luft und Arabella bekommt Hunger. 

,, Rede mit ihm.", erwidert Leanne schulterzuckend und wendet den Pfannkuchen. ,, Ich meine, Stress ist nicht gut für das Baby und er liebt dieses Baby mehr als alles andere. Also würde er es dir sicher sagen."

,, Vielleicht." Müde legt Arabella ihren Arm auf den Tisch und lässt ihren Kopf drauf ruhen. ,, Ich bin müde."

,, Wieso?", fragt Leanne verwirrt und stellt den Teller mit dampfenden Pfannkuchen auf den Küchentisch. Dazu stellt sie auch verschiedene Sorten von Sirup und geschnittenes Obst daneben. 

Augenblicklich setzt Arabella sich wieder aufrecht hin und nimmt sich drei Pfannkuchen und verziert den obersten Pfannkuchen mit Erdbeeren und Heidelbeeren. 

,, Weil ich nicht schlafen konnte. Damien war bis drei Uhr morgens mit Ivan und Elija im Arbeitszimmer und irgendwie kann ich nicht schlafen, wenn Damien nicht neben mir liegt.", antwortet Arabella ehrlich und schiebt sich eine Gabel in den Mund. 

,, Aw.", erwidert Leanne, legt ihren Kopf leicht schief und fasst sich an die linke Brust, da wo das Herz ist. 

,, Hm, ist nicht so toll, wenn du deswegen nicht schlafen kannst."

Leanne und Arabella unterhielten sich noch über belanglose Dinge und entschieden sich dann, in die Stadt zu fahren um einige Sachen für das Baby zu kaufen. Arabella will das Geschlecht des Babys bis zur Geburt nicht wissen, sodass sie geschlechtsneutrale Anziehsachen und Spielzeug kaufen müssen. Natürlich kauft Arabella einige Mädchen und Jungs Sachen. 

Gegen halb sieben kam Arabella, ohne Leanne, nach Hause. Erschöpft vom anstrengenden Tag stellt sie die Tüten an der Tür ab und zieht ihre Jacke und Schuhe aus. 

,, Wo warst du?", fragt Damien als er in den Eingangsbereich kommt. Er klingt jedoch nicht wütend oder vorwurfsvoll. Nein, er klingt fürsorglich und interessiert. 

Grinsend dreht sich Arabella um. ,, Einkaufen. Babyzeugs.", erwidert sie und zeigt auf die Tüten. 

Damien schaut hinter sie auf die zehn Tüten und zieht die Augenbrauen hoch. ,, Meine Familie wird uns auch noch Zeugs schenken. Wow, wird unser Kind verwöhnt."

,, Ja, kann sein. Wir müssen übrigens noch reden." Arabella klingt zum Ende hin schüchtern. Sie hat Angst vor Damien's Reaktion, wenn sie ihm ihre Gedanken mitteilt. 

,, Worüber? Hast du eigentlich Hunger? Ich hab gekocht.", erwidert Damien locker und dreht sich um. Arabella folgt ihm in die Küche und setzt sich an den Tisch. Dort wo sie einige Stunden über das selbe Thema nur mit Leanne gesprochen hat. 

,, Es geht um, ich weiß nicht, wie ich es sagen soll, darum, dass du in letzter Zeit so komisch bist und ich nicht einschlafen kann, bis du neben mir liegst.", rattert Arabella viel zu schnelle herunter und stopft sich dann den Mund mit Brot voll. 

,, Warte, noch mal langsam, ich habe nichts verstanden." Damien schaut seine Ehefrau verwirrt an. 

Arabella schluckt den Klumpen Brot mit etwas Wasser herunter und atmet tief durch. ,, Du bist bis drei Uhr morgens in deinem Büro, Elija ist ständig hier und du benimmst dich mysteriös. Ach, und ich kann nicht schlafen, wenn du nicht neben mir liegst." 

,, Und du willst wissen, woran das liegt?", schlussfolgert Damien und setzt sich zu Arabella an den Tisch. Eine Schale mit Nudeln und ein Topf mit Soße stehen zwischen ihnen. 

,, Ja.", gibt Arabella kleinlaut zu und streicht, wie am Morgen, über ihren Bauch. ,, A-also, wenn du es mir sagen willst."

,, Arabella, du weißt, dass meine Familie sehr einflussreich ist. Mein Vater ist sozusagen der Wächter hier. Meine, und jetzt auch deine, Familie ist dafür zuständig, dass sich jeder an die Spielregeln hält. Nur ist mein Vater jetzt etwas zu alt und will mir, weil Elija gehen will, diese Aufgabe mir zutrauen.", erklärt Damien kompliziert. 

,, Nochmal in kurz?", fragt Arabella verwirrt. 

,, Familie einflussreich. Vater ist alt. Ich übernehme seine Aufgaben und deswegen müssen wir in letzter Zeit einiges Besprechen.", erklärt Damien es noch einmal kurz und abgehackt. 

,, Okay?" Arabella ist verwirrt, sagt jedoch nicht mehr als ein Okay. ,, Könnt ihr das aber nicht Tagsüber machen? Langsam wird es wirklich anstrengend immer Müde zu sein. Und es ist nicht gut für das Baby."

,, Zum Baby. Wann wollen wir das Zimmer streichen und Möbel kaufen? Und wann ist der nächste Frauenarzttermin? Sowas muss langsam gemacht werden, es sind nur noch ein Trimester.", wechselt Damien das Thema und klingt auf einmal aufgeregt. 

,, Der Termin ist erst in einer Woche und, wenn du willst, können wir morgen ins Möbelhaus und Baumarkt fahren.", antwortet Arabella und fängt mit ihrem Essen an. 

Damien nickt und fängt auch an zu Essen. Beide verbrachten den restlichen Abend auf der Couch und gingen gemeinsam zu Bett. 

,, Welche Farbe soll das Zimmer haben?", fragt Damien und schaut sich die Farbmuster an. 

,, Lila.", erwidert Arabella sofort. ,, Weil, wenn man blau und rot mischt, lila rauskommt."

,, Und trotzdem ist lila eine Mädchenfarbe.", protestiert Damien sofort. 

,, Ich wusste nicht, dass Farben ein Geschlecht haben. Interessant.", antwortet Arabella und schaut sich weitere Farben an. 

Damien geht auf Arabella zu und stellt sich vor sie hin. Seine Hände lagen rechts und links neben ihrem Kopf. Langsam senkt er seinen Kopf, sodass er nur wenige Zentimeter vor ihrem Gesicht ist. 

,, Nicht so frech, Babygirl.", haucht er, küsst sie kurz und entfernt sich wieder von ihr. 

,, Also, ich wäre für weiß.", wechselt er dann das Thema und tut so, als wäre nichts passiert.

,, Nein, türkis." 

Damien hat nichts gegen einzuwenden und stellt zwei Eimer Farbe in den Wagen. 

,, Gehen wir dann zu den Möbeln.", erklärt Arabella und läuft voraus. 

Zwei Stunden später hatten Arabella und Damien alles eingekauft, was sie brauchen und fuhren in den Supermarkt, da Arabella auf einmal Gelüste hatte.

,, Erdnussbutter, Essiggurken und Käse?", hinterfragt Damien als er den Korb sieht. ,, Ich weiß, dass du schwanger bist, aber das?"

,, Lass mich."

,, Das letzte Mal, als du Essiggurken gegessen hast, hast du es am nächsten Tag bereut."

,, Lass mich. Ich hab Hunger."

His Empire ✔Where stories live. Discover now