28|Sie

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Damien atmet schwer. Sein Brustkorb hebt und senkt sich in einem viel zu schnellen Tempo. Die Wut ist im deutlich ins Gesicht geschrieben und seine Augen beinah schwarz. 

,, Du Hund traust dich meine Frau anzufassen.", schreit er dem Mann, welcher am Stuhl gefesselt ist, ins Gesicht. 

,, Ich habe sie nicht angefasst.", grinst der Mann und zeigt seine strahlend weißen Zähne. ,, Aber ich wünschte, ich hätte. Glückwunsch, Freund, sie ist gut gebaut. Und-"

Damien schlägt dem Mann mit seiner Faust ins Gesicht. Kurz war ein grausames Knacken zu hören und Elija, welcher Stumm und mit ernster Miene das Geschehen vor seinen Augen beobachtet, fragte sich, was so geknackt hatte. Die Nase des Mannes oder die Hand seines Bruder? 

Die Frage wurde ihm schnell beantwortet, da Damien aus seinem Blickfeld geht und das Gesicht des Mannes zu sehen war. Ganz klar, denkt sich Elija, seine Nase

Und obwohl der Schlag dem Mann schmerzte, und er dies mit einem lauten Schrei bestätigt hatte, grinste er. Seine Zähne sind jedoch nun von einer hellroten Blutspur überzogen. Genau wie seine Nase und ein Kratzer an seiner Augenbraue war zu erkennen. 

,, Weißt du, was ich mit Leuten, Abschaum passt wohl besser, wie dir mache?", fragt Damien auf einmal bedrohlich Ton und kehrte mit einer Zange ins Blickfeld des Mannes zurück. 

Der Mann reißt seine Augen auf. Er hatte Damien unterschätzt. Natürlich hatte er gewusst, dass Damien gefährlich sei. Die Gerüchte, oder auch Geschichten, lassen keinen Raum für Phantasien. 

,, Ich sage es dir.", fängt Damien an und setzt die Zange an den Kleinenfinger der rechten Hand des Mannes an. ,, Sie erleiden unerträgliche Qualen und bettelnd irgendwann um ihr Leben."

Dann reißt Damien seinen Arm nach hinten und der Mann schreit schmerzerfüllt auf. Lauter und schmerzender als zuvor.

,, Nana, nicht so laut.", tadelt Damien mit einem grinsen auf den Lippen. 

Damien öffnet die Zange und der blutige Fingernagel fällt auf dem Boden. Auch aus der frischen Wunde quirlt Blut heraus und verleiht der bereits sauerstoffarmen Luft einen leicht metallischen Geruch. 

,, Damien, er hat nichts getan.", mischte sich Elija auf einmal ein und steht von seinem Platz auf. ,, Er hat sie lediglich angesehen."

,, Das interessiert mich nicht, Bruder.", erwidert Damien mit einem Ton in der Stimme, der Elija einen Schauer über den Rücken jagt. ,, Niemand wird so über Arabella reden, wie er es getan hat."

Und dann reißt Damien dem Mann noch einen Fingernagel aus der Hand. Seine Wut wurde mit jedem Schrei des Mannes größer. 

Drei Stunden später entschied sich Damien, dass es genug für den einen Tag war und fuhr nach Hause.

,, Bin zu Hause.", ruft er als er zur Haustür reinkommt. Er ist sofort von der Lagerhalle aus nach Hause gefahren, sodass auf seinem Shirt blutige Flecken zusehen sind und er selbst riecht nach Blut und Schweiß. 

,, Was zur Hölle ist mit dir passiert?", fragt Arabella geschockt als sie ihren Ehemann erblickt und überreicht Leanne den gemeinsamen Sohn. ,, Bring den Kleinen hoch."

,, Ich hab mich etwas mit deinem neuen Freund unterhalten.", antwortet Damien auf Arabella's Frage und grinst sie falsch an. 

,, Was meinst du?", fragt Arabella verwirrt und verschränkt die Arme vor der Brust. 

,, Der Typ der dich im Café angesprochen hat, Prinzessin.", erwidert er schulterzuckend und umarmt Arabella. 

,, Dieser Typ hat mich nach einem Taschentuch gefragt.", schreit Arabella. ,, Was hast du mit ihm angestellt?"

,, Das kann und werde ich dir nicht verraten.", grinst Damien sie an und macht sich auf den Weg nach oben. ,, Was gibt es eigentlich zu Essen?"

Zwanzig Minuten später kommt Damien frisch geduscht und nur mit Unterhose und Jogginghose in die Küche. Grimmig schaut Arabella ihren Mann an und legt ihr Handy zur Seite.

,, Letzter Versuch, Schatz.", fängt Arabella wieder an und betont das Wort Schatz. ,, Was hast du angestellt?"

,, Was wenn ich es dir nicht sage, möchtest du mir dann den Hintern versohlen?", provoziert Damien Arabella und grinst sie an. 

Augenverdrehend steht Arabella von ihrem Tisch auf und schlendert langsam auf Damien zu. 

,, Möchtest du mir wirklich nicht die Wahrheit sagen?", fragt Arabella. 

,, Du brauchst nicht zu wissen, was mit ihm passiert ist. Er wird dich nie wieder belästigen.", erwidert Damien grinsend. 

,, Hat er auch nicht. Er hat mich nach einem Taschentuch gefragt, noch einmal.", kommentiert Arabella Damien's Antwort und stellt sich hinter ihm, ihre Arme hängen locker von seinen Schultern. 

,, Dann.", sie küsst ihm am Hals. ,, Kannst.", noch ein Kuss. ,, Du.", noch einen. ,, Auf der Couch schlafen.", beendet sie den Rest ihres Satzes und löst sich von ihm. 

,, Warte, nein.", ruft er ihr hinter her, als sie aus der Küche läuft. ,, Komm wieder zurück."

,, Nicht solange du mir die Wahrheit sagst.", erwidert Arabella heimtückisch und verschwindet aus seiner Hörweite. 

Leicht genervt isst Damien seinen Teller leer und stellt diesen dann in die Spüle. Auf den Weg ins Wohnzimmer holt Damien sein Handy aus seiner Hosentasche und schaut sich kurz seine Nachrichten an. Da nichts wichtiges dabei war, steckte er es wieder weg und lässt sich auf die Couch fallen. 

Gerade als er den Fernseher einschalten wollte, klingelt es an der Tür und Damien macht sich, da er wusste, dass Arabella oben ihr schmollen fortsetzt, auf den Weg zur Haustür und öffnet diese. 

,, Sie ist weg.", erklärt Elija als die Tür gerade mal zur Hälfte geöffnet war und drängte sich ins Haus. ,, Sie ist verdammt noch mal weg."

,, Wie meinst du das?", zischt Damien verärgert und gleichzeitig bedrohlich. 

,, Ich wollte nach ihr sehen und die Tür stand offen. Wir haben einen Verräter unter uns und jetzt ist sie weg.", erklärt Elija seinem Bruder die Szene die er vor wenigen Minuten vor seinen Augen hatte. 

,, Du weißt, dass, wenn sie nach Hause geht, wir alle Tod sind?", fragt Damien seinen Bruder leicht panisch und die Ader an seinem Hals tritt hervor. ,, Wir alle. Mum, Dad, du, Arabella, Jordan und ich. Vor allem du und ich."

,, Ich weiß.", zischt Elija seinen Bruder an und trinkt sein Glas Bourbon in einem Zug aus. ,, Verdammt, was sollen wir machen?"

,, Sie darf nicht nach Hause kommen. Wir müssen sie finden und am besten umbringen."


His Empire ✔Where stories live. Discover now