His Empire ✔

14|,, Ich hasse dich."

Damien grinst als Lewis schmerzerfüllt aufschreit. Zwar versucht Lewis angestrengt, seine Schmerzen zu ignorieren und sein Gefluche auf ein Minimum zu beschränken. Jedoch reißt ihm einer von Damien's Männern jeden einzelnen Fingernagel nach und nach aus seiner Hand heraus. Seine Hände, und auch der Stuhl, sind bereits rot und schmierig. Der eiserne Geruch vom Blut und der stechende Geruch von Schweiß und Urin liegt in der Luft. 

,, Willst du mir nicht verraten, wo er ist?", fragt Damien grinsend und steht von seinem Stuhl auf. Seine Schritte hallen in der Ferne. Er stellt sich hinter Lewis, legt seine Hände auf seine Schultern und lehnt sich zu ihm herunter. 

Lewis spürt Damien's Atem an seinem Hals. Die Nervosität in seinen Knochen wurde größer und die Schmerzen scheinen wie betäubt zu sein. 

,, Weißt du." Damien's Kaffeeatem schlägt in sein Gesicht. ,, Ich werde jeden den du je angesehen hast foltern, wenn du mir nicht langsam eine Antwort gibst. Und weißt du, woher ich weiß, dass du die Informationen hast, die ich haben will? Hm? Dein Bruder hat es mir erzählt."

,, Fast ihn einmal an.", will Lewis ihm drohen, jedoch wird ihm, bevor er seinen Satz beenden kann, der dritte Fingernagel rausgerissen. 

,, Was hast du gesagt? Ich konnte dich leider nicht verstehen, dein Geschrei hat mich leider daran gehindert." Damien entfernt sich wieder von ihm und marschiert zur Metalltür. 

,, Ruf an, wenn er redet.", weißt er dem Typen mit der Kneifzange an und verlässt den stickigen Raum. 

Eine halbe Stunde später kommt Damien zu Hause an und sprintet in die Dusche. Arabella ist noch nicht zu Hause, da sie mit Leanne zu einem Mutterkurs besucht. Leanne geht jedoch nur mit, weil Arabella nicht alleine hin gehen möchte. 

,, Ich hasse dich.", ruft Arabella beim rein gehen und knallt die Tür fast vor Leanne's Nase zu. 

Damien kommt verwirrt in den Eingangsbereich und schaut seine schwangere Frau verwirrt an. 

,, Beruhig dich. Es ist nicht gut für das Baby, wenn du dich aufregst.", erklärt er ihr und nimmt sie in den Arm, küsst ihre Stirn. ,, Warum sagst du Leanne, dass du sie hasst?" 

Damien schaut Leanne warnend an. Sie wusste, wenn sie Arabella enttäuscht, wird etwas passieren. Was genau, weiß sie jedoch nicht. 

,, Sie hat Lilith weggegeben.", zischt Arabella in Damien's Brust und löst sich dann von ihm. Sie muss bereits seit zehn Minuten pinkeln. Deshalb joggt sie zum Badezimmer und lässt Leanne und Damien alleine stehen. 

,, Du weißt, wie viel Lilith ihr bedeutet.", wirft Damien Leanne vor. ,, Wieso hast du das getan?"

,, Weil meine Schwester Lilith unbedingt haben wollte. Sie ist ja noch in der Familie.", rechtfertigt  sich Leanne sofort. 

,, Trotzdem habe ich dir meinen kleinen, süßen Hund anvertraut und du gibst ihn kaltherzig weg.", wirft ihr Arabella vor und schaut sie vernichtend an. 

,, Sie ist doch immer noch in der Stadt.", versucht Leanne es wieder, jedoch hört Arabella ihr nicht zu. Dafür ist sie viel zu wütend und verletzt. 

,, Okay, ich unterbreche dies hier und jetzt. Leanne, du kannst gern gehen. Bis nächste Woche.", unterbricht Damien den Streit.

,, Nächste Woche?", fragt Leanne, da es gerade mal Mittwoch ist und sie eigentlich am nächsten Morgen zur Arbeit kommen müsse.

,, Ich habe die restliche Woche frei.", verrät Damien grinsend und umarmt Arabella von hinten. ,, Genieß dein langes Wochenende."

Leanne ließ es sich nicht zwei Mal sagen und verschwand mit einem riesigen Grinsen im Gesicht aus dem Haus von Damien. 

Arabella dreht sich zu Damien und schaut ihn lächelnd an. 

,, Du bleibst wirklich bis Montag hier? Rund um die Uhr?", fragt Arabella noch einmal nach. Die Freude ist ihr breit ins Gesicht geschrieben. 

Damien küsst sie als Antwort, umschließt ihre Hand mit seiner und zieht sie mit ins Wohnzimmer, wo er sich mit ihr auf die Couch fallen lässt. 

Ohne groß zu zögern kuschelt Arabella sich an Damien seufzt wohlig auf. Auf einmal wurde sie ziemlich müde und schloss ihre Augen. 

Damien streicht seiner Frau ein Paar ins Gesicht gefallene Haarsträhnen aus dem Gesicht und legt seine Lippen auf ihre Stirn. 

,, Es tut mir Leid.", flüstert er und holt sein Handy aus seiner Hosentasche. Er wählt die Nummer von Elija und gibt ihm das Codewort.

 Innerhalb weniger Minuten steht er vor seiner Haustür und Damien überreicht ihm seine schwangere Frau.

,, Pass auf sie auf.", sagt er seinem Bruder in einem drohendem Ton. ,, Wenn ihr oder dem Baby etwas passiert, wirst du dafür gerade stehen."

,, Wieso machst du das überhaupt? Sie wird wütend werden.", hinterfragt Elija den Plan seines Bruders. ,, Wenn du Pech hast, wird sie dich wirklich auf Ewig hassen."

,, Es ist ja nicht für immer. Nur bis ich sicher bin, dass sie in Sicherheit ist.", rechtfertig er sich und fährt sich durch die Haare. ,, Und hier ist sie eine viel zu große Zielscheibe."

,, Dam-", will Elija anfangen, wird jedoch von der Tür, die Damien ihm vor die Nase schlägt, unterbrochen. ,, Arschloch."

Elija trägt Arabella zu seinem Auto und schnallt diese auf dem Rücksitz an. Sie tut ihm Leid. Bereits als er und sein Vater sie 'abholen' sollten. Sie musste ihr Leben aufgeben, ihre Pläne und Zukunftsträume von Fremden nehmen lassen. 

,, Er tut es nur für dich.", flüstert er als er los fährt. ,, Er ist Hals über Kopf in dich verliebt."

Damien beobachtet wie Elija davon fährt. Sein Herz schmerzt und er musste sich stark zusammenreißen nicht auszurasten und nicht gegen die nächste Wand zu schlagen. Am liebsten hätte er Elija angerufen und ihm gesagt, er hätte es sich anders überlegt. Doch ihre Sicherheit und die des Babys sind wichtiger als sein Verlangen.

Sein Handy vibriert in seiner Hosentasche, doch dies ignoriert er. Er möchte nicht sprechen. Mit niemanden. Überhaupt möchte er nicht sprechen. 

Damien entschließt sich vorzubereiten und macht sich auf den Weg in den Keller. Arabella weiß nichts vom Keller. Und sie würde ihn auch niemals finden. Dafür ist er viel zu gut versteckt und Damien würde alles unternehmen um sie davon abzuhalten, wenn sie ihn doch finden würde, hineinzugehen. 

Er schließt einen der Schränke auf und holt die Stadtpläne heraus.