33|All die wunderschönen Dinge

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Damien atmet aus. Sein Blick fällt auf seine Uhr. Das Ultimatum ist in weniger als einer Stunde abgelaufen. Ein Grinsen bildet sich auf seinen spröden Lippen. 

Er sieht schrecklich aus. Seine blutunterlaufenden, müden Augen zieren leichte Augenringe und seine fettigen Haare, welche in sein Gesicht gefallen sind, lassen ihn verwahrlost wirken. Obwohl er es eigentlich nicht ist. Normalerweise wäre er um diese Uhrzeit top gestylt in seinem Büro. Seine Haare wären sauber und mit Gel leicht nach hinten gestylt, seine Augen würden weder blutunterlaufen sein, noch würden Augenringe sein Gesicht zieren. Auch rasiert hätte er sich. 

Doch Arabella und Jordan haben Vorrang. Sie sind alles was er hat. Wenn ihnen etwas passiert, wird er die Kontrolle verlieren. Ihn macht es bereits verrückt, sie nicht in seiner Nähe zu wissen. 

Schwerfällig steht Damien vom Bett auf und marschiert ins Badezimmer. Das heiße Wasser entspannte ihn und sorgte dafür, dass er sich wenigstens physisch besser fühlt. 

,, Damien? Ich habe sie mitgebracht." Elija steht mit einer Mischung aus Verwunderung und Wut in seinen Augen vor ihm. 

,, Gut, du kannst gerne hier bleiben. Beobachte die Uhr. Es sind nur noch zwanzig Minuten.", erwidert Damien ernst ohne auf die unausgesprochene Frage seines Bruders einzugehen. ,, Kommst du?"

,, Warum sollte ich sie abholen und nicht deine Frau und deinen Sohn?", fragt Elija wütend und hält seinen Bruder am Arm fest. 

Noah schaut eingeschüchtert auf den Boden. 

,, Weil sie Teil meines Planes ist.", beantwortet Damien die Frage von Elija und reißt sich aus dem Griff seines Bruders los. ,, Also, wenn du uns nun entschuldigst, ich muss etwas erledigen. Noah."

Erschrocken blickt Noah auf und richtet ihren Blick augenblicklich auf Damien. Sie Angst in ihren Augen erfüllt Damien mit Sorge. Kurzzeitig fühlt er sich schlecht, Noah für seine Zwecke auszunutzen. Konnte sich dann jedoch zusammen reißen und entschied, dass wenn es gut ausgeht, ihr eine hohe Geldsumme zu überweisen. Mit der Aufforderung zu verschwinden. 

,, Was soll ich tun, wenn die Zeit um ist?", stellt Elija eine letzte Frage und dreht sich um. 

,, Ich schicke dir eine Nachricht. Diese leitest du an Vater und Alex weiter. Dort werden klare Anweisungen drin stehen.", erklärt er und setzt sich in Bewegung. 

Damien schaut auf sein Handy. Der Countdown zählt gerade die letzte Minute herunter. Als auf dem Display die Zahl 0:30 erscheint, öffnet Damien seine Massenger-App und gibt die Nachricht an seinen Bruder ein, der Countdown in der linken Ecke. 

,, Was ist jetzt genau meine Aufgabe?", fragt Noah und seufzt auf. Ihm wurde klar, dass sie nicht hier sein möchte. Doch anders geht es nicht. Er braucht sie um seine Familie zu retten.

,, Ganz einfach." Damien erklärt Noah detailliert, was ihre einzige Aufgabe sein wird und schickt die Nachricht ab. 

,, Geht es jetzt los?", fragt Noah unsicher. Ihre Stimme zittrig, ihre Augen strahlen fast schon vor Angst.

Damien nickt und steigt aus seinem schwarzen Geländewagen aus. Sein Blick ist stur auf das Haus seines Feindes gerichtet. 

,, Ich habe noch eine Frage bevor ich meinen Teil ausführe.", unterbricht Noah Damien's kleinen Denkprozess und wippt von einem Bein auf das andere. ,, Warum soll ich es machen?"

,, Du bist sein Typ." Damien zuckt mit den Schultern und schaut auf sein Handy. Elija hatte ihm eine kurze Antwort geschickt, jedoch ignoriert Damien diese und steckt das Handy weg. 

Noah setzt sich in Bewegung und Damien beobachtet jeden ihrer Schritte, wie ein Leopard seine Beute. Er möchte sichergehen, dass alles so abläuft, wie er sich den Plan ausgedacht hat. 

Nach zwei Minuten setzt auch Damien sich in Bewegung und marschiert auf den Zaun, der das riesige weiße Haus umrandet, zu. Von einem seiner Freunde wusste Damien, dass Liam weder Kamera's noch Wachhunde im Garten hatte und nutzte dieses Wissen für seinen Plan. 

Als er am Haus ankommt, fällt ihm sofort auf, dass nirgends Licht brennt. Verwirrt zieht er seine Augenbrauen zusammen, sodass auf seiner Stirn Falten entstehen, und entfernt sich rückwärts vom Haus. 

Irgendwas ist faul, denkt er sich und greift an seine Waffe, welche in seinem Hosenbund steckt. Alarmiert rennt er über die Rasenfläche und klettert über den Zaun. 

Damien schaut sich um. Noah ist nirgends zu sehen und Wut steigt in ihm auf. 

,, Was ist los?" Elija's Stimme klingt besorgt und atemlos. 

,, Sie sind nicht hier. Und Noah ist jetzt auch verschwunden.", zischt Damien und beschleunigt seinen Wagen. ,, Verdammt, hast du gute Neuigkeiten?"

,, Nein.", antwortet Elija ehrlich und verstummt. 

,, Da klopft jemand an. Ich bin in zirka zwanzig Minuten da.", erklärt Damien immer noch wütend und verkrampft sich, sodass seine Knöchel weiß hervorstehen. 

,, Damielein.", begrüßt Liam ihn mit einer gespielten Frauenstimme. 

,, Du verdammtes Arschloch, gib mir meine Familie zurück.", schreit Damien aus voller Kraft und tritt auf die Bremse. 

,, Nicht so charmant.", erwidert Liam entspannt. ,, Du hörst dich an, wie so ein Kind. 'Gib mir mein Spielzeug wieder her.' Willst du mich bei deiner Mommy verpetzen?"

,, Weißt du, was ich schönes noch für dich geplant habe? Willst du es hören. All die schönen Dinge, Liam, all die schönen Dinge, die ich dir antuen werde. Und das nur, weil du dich gewagt hast, meine Frau und meinen Sohn anzufassen.", droht er und steigt aus seinem Auto aus. 

,, Ach, da freue ich mich ja schon. Du hast bestimmt einige Sachen geplant, die mir sehr schmerzen werden. Aber da gibt es ein Problem. Du musst mich, und auch deine Familie, finden. Und das wirst du nicht." Liam möchte Damien provozieren. Das weiß er. 

Außer Atem stützt Damien sich mit seiner linken Hand auf seiner Motorhaube an, sodass er halb über sie gelehnt da steht. 

,, Ich werde dich bis ans Ende der Welt jagen, wenn es sein muss. Du kannst mit nicht entfliehen.", erwidert er schwer atmend. 

Liam lacht verächtlich. ,, Viel Glück dabei, Kumpel."

Die Leitung ist tot. Das Fragezeichen ertönt im monotone Rhythmus und verspottet ihn, so kommt es ihm zumindest vor. 

Wütend drückt er sich von seinem Auto ab und setzt sich wieder ans Steuer. Für einen kurzen Moment bleibt er einfach sitzen, mit den Händen am Lenkrad und einem eingeschalteten Motor. 

Und dann schrie er. 

His Empire ✔Where stories live. Discover now