26|Die Nacht der aufgeblasenen Schnösel

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,, Wieso?", fragt Arabella theatralisch und zieht das 'I' absichtlich lang. ,, Wieso müssen wir zu einer dämlichen Feier gehen? Ich habe keine Lust meinen Abend mit aufgeblasenen, reichen Schnöseln zu verbringen."

,, Es wird von mir verlangt. Und da du meine Frau bist, musst du eben mitkommen. Außerdem, hast du dich nicht letztens beschwert, dass wir keine Zeit miteinander verbringen?", erwidert Damien amüsiert und bindet seine Krawatte zum wiederholtem Male neu. 

Murrend geht Arabella auf ihrem Ehemann zu und schlägt seine Hände weg. Zwar wollte Damien gerade ansetzen, zu fragen, was sie macht, da hatte sie die Krawatte bereits perfekt gebunden und sich wieder von ihm entfernt. 

,, Trotzdem möchte ich nicht hin. Alle dort sind abgehoben und ich? Was kann ich über mich sagen? Die anderen Frauen arbeiten oder sind in irgendwelchen Vereinen. Sie sind verdammt nochmal perfekt.", ruft Arabella frustriert und begibt sich auf den Weg in den begehbaren Kleiderschrank. 

,, Wie du gesagt hast, diese Frauen sind perfekt. Aber nur perfekte Vorzeigefrauen, denn kein Mensch ist perfekt. Die meisten von ihnen sind auf das Geld ihrer Männer aus oder auf Ruhm.", erklärt Damien aufmunternd und geht auf Arabella zu, schlingt seine Arme um ihre Taille. 

Arabella schaut durch die vielen verschiedenen Kleider und versucht sich nicht von Damien's heißem Atem auf ihrer Haut ablenken zu lassen. 

Sie verschluckt sich fast, als sie ein schwarzes Kleid, welches mit Spitze besetzt ist, erblickt. Sofort nimmt sie das Kleid von der Kleiderstange und dreht sich zu Damien um, welche sofort ein paar Schritte zurück geht, da er vor einigen Sekunden noch seine Arme um ihre Taille geschlungen hatte. 

,, Wie findest du es?", fragt sie mit einem riesigen Grinsen auf den Lippen und hält sich das Kleid vor ihren Körper. Zudem fällt ihr auf, dass das Kleid unten mit roten Stickereien verziert ist. 

,, Gewagt sexy, aber es gefällt mir.", erwidert Damien und grinst. 

,, Gut.", nickt Arabella und geht zurück ins Schlafzimmer, um dort das Kleid auf's Bett zu legen und sich dann im Bad fertig zu machen. 

Glücklich grinsend macht sich Damien auf den Weg ins Zimmer von Jordan und schaut den Kleinen an. Diesmal schläft Jordan, sodass Damien sofort wieder das eigentlich viel zu große Zimmer verlässt und sich auf den Weg runter macht. 

Es dauert fast zwei Stunden bis Arabella fertig ist. Sie hat ihre Haare sorgfältig hochgesteckt und ihr Make-Up simple, aber auch dramatisch gehalten. 

Unsicher grinsend dreht sie sich im Kreis und schaut Damien auffordernd an. 

,, Schick.", kommentiert er und steht vom weichen Polster der Couch auf. Grinsend steckt er seine Hand in seine Hosentasche und holt eine schwarze Schmuckschatulle heraus. ,, Umdrehen."

,, Das ist doch nicht nötig.", spricht Arabella geschmeichelt und schüttelt den Kopf. ,, Wer passt eigentlich auf Jordan auf?"

,, Gut, dann nimm mindestens die Kette an.", fordert er. ,, Leanne. Sie müsste jeden Augenblick hier sein."

,, Nicht das sie ihn auch weggibt.", murmelt Arabella verärgert und nimmt die Schmuckschatulle um sie auf einen Schrank abzulegen. 

,, Geht es immer noch um Lilith?", fragt Damien leicht frustriert, aber auch belustigt. 

,, Sei leise, es ist immerhin auch deine Schuld, dass Leanne sie weggegeben hat.", erwidert Arabella zickig und verschränkt die Arme. ,, Können wir los?"

,, Sicher." Damien geht auf seine Frau zu und legt seinen Arm um ihre Taille. Zusammen gehen sie ins Foyer und ziehen sich dort ihre Jacken an.

Als sie die riesige Halle betreten, staunt Arabella für einen kurzen Augenblick. Riesige Kronleuchter mit hunderten von Kristallen verziert hängen von den hohen Decken und eine riesige Bühne erstreckt sich am anderen Ende des Raumes. Auch an Platz mangelte es nicht. Auf einer Seite stehen mindestens dreißig runde Tische mit je zehn Stühlen und der Rest des Raumes wurde von der Bühne und dem Tanzparkett, wo noch mehr Menschen drauf passen als überhaupt da sind. 

,, Wem gehört das Haus, es ist riesig?", fragt Arabella staunend und schaut zu Damien rauf. ,, Und extra-vagant. Aber das ist eine andere Sache."

,, Einem arabischen Scheich, welcher auch in Öl-Geschäften mitspielt.", beantwortet Damien Arabella's Frage und entnimmt zwei Gläser Sekt von einem Tablett, welches ein Kellner vor seine Nase hält. 

Eines der Gläser übergibt er Arabella und stößt sofort mit ihr auf einen schönen Abend mit nicht allzu schlimmen Schnöseln an. Belustigt trinken beide das Glas in einem Zug aus und Damien nimmt Arabella's Hand um sie zu ihrem Tisch zu führen. 

,, Ich hole uns etwas zu trinken.", informiert Damien Arabella als sie ihren Tisch finden und sich Arabella auf einen der Plätze setzt. 

,, Okay.", nickt Arabella und schaut sich die Karte mit den Namen und der Tischnummer an. Sie kennt nur die Hälfte der Namen und fragt sich, wer die anderen fünf Personen sind. Und ob sie Schnösel oder normale Personen sind. Arabella hofft auf's letzteres. 

Jedoch erfüllte sich die erste Option und Arabella gibt ihr bestes, freundlich zu sein. Drei der fünf Personen sind Frauen und damit auch perfekte Wesen, welche natürlich mit ihren perfekten Leben angeben müssen. 

,, Und du, Arabella, was machst du so?", fragt Petrica, eine Frau Anfang vierzig mit Selbstzweifeln, welche sie aber mit Geld und Schmuck zu verbergen versucht. 

,, Ich habe einen Sohn.", antwortet Arabella gelangweilt, zwängt sich jedoch ein Lächeln auf. ,, Und bevor sie etwas hochnäsiges sagen, es interessiert mich nicht. Ach, und man merkt, dass sie unter starken Selbstzweifeln leiden, da helfen auch ihre oberflächlichen guten Taten und ihr Schmuck nicht."

,, Arabella.", ruft Nicholas schockiert und gleichzeitig Vorwurfsvoll, während Damien anfängt zu lachen. 

,, Ja, Nicholas?", fragt Arabella unschuldig und dreht sich zu Damien um. ,, Können wir gehen?"

,, Arabella, du entschuldigst dich sofort bei Patrica!", fordert Nicholas empört auf. 

,, Nein, das werde ich bestimmt nicht.", erwidert Arabella frech und steht auf, da Damien auf ihre Frage hin, genickt hatte. Auch er steht von seinem Platz auf. 

,, War nett sie alle, die Damen ausgeschlossen, kennenzulernen.", verabschiedet sich Arabella und macht einen Knicks. 

Mit hochrotem Kopf schreit Nicholas seinem Sohn und seiner Schwiegertochter hinterher, doch diese ignorieren ihn lachend und verschwinden aus dem riesigen Raum.


His Empire ✔Où les histoires vivent. Découvrez maintenant