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Ricardo

„Schon mal was von ihr gehört?", fragte ich Caro und lief mit ihr den Schulgang herunter

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„Schon mal was von ihr gehört?", fragte ich Caro und lief mit ihr den Schulgang herunter. Mit diesem Mädchen, Mariah, konnte ich nicht lange reden da es kurze Zeit später nachdem sie kam zur ersten Stunde klingelte.

„Hmm... ich glaub ich weiß welche Mariah du meinst. Wieso fragst du überhaupt?", fragte mich Carolin und blieb an ihrem Spind stehen.

„Sie ist das Mädchen welches mir Nachhilfe geben soll.", sagte ich und lehnte mich an den Spinden neben dran an.

„Sie ist ein nettes Mädchen. Manchmal etwas tollpatschig und vorlaut aber wirklich nett. Hübsch ist sie auch noch.", sagte sie und wackelte dann mit ihren Augenbrauen. Ich beobachtete wie Carolin sich ihre schwarzen Haare zusammen bund und wie sie danach irgendwas in ihrem Spind suchte.

„Woher weißt du das alles über sie?", fragte ich sie überrascht.

„Ich kenn sie seit dem wir zehn sind. Unsere Mütter sind befreundet, idiota. Sie ist sogar öfters zu uns gekommen als wir kleine Kinder waren."

Verwundert sah ich sie an. Seit wann das denn?

Ich nickte nur dann verstehend und verabschiedete mich dann von ihr. Auf dem Weg fand ich Paul und zusammen rauchten wir kurz einen draußen. Und da ich sowieso zu spät zum Unterricht kam, gab ich mir dann eh keine Mühe mehr mich zu beeilen. Dann soll die alte Olle mir halt nachsitzen geben, ich würde eh nicht gehen. Lässig lief ich den leer gefegten Gang herunter und suchte nach dem Raum.
Ich klopfte nichtmal und platzte einfach rein. Viele sahen mich verwundert an, andere wussten schon Bescheid und lächelten einfach.

„Mr. Lopèz, pünktlich wie immer. Ein Applaus an sie.", sagte Mrs. Cooper und klatschte in die Hände.
Ich verbeugte mich leicht und bedankte mich bei ihr. Die ganze Klasse fing an zu lachen, woraufhin sie mich mürrisch anblickte.

„Setzen sie sich sofort hin. So eine Unverschämtheit lasse ich mir nicht gefallen!", sagte sie sauer und zeigte mit den Finger auf einen freien Platz. Ich hielt nur beschützerisch meine Hände vor meine Brust und ging dann letztendlich auf den Platz ganz nach hinten. Der Unterricht ging dann wie gewohnt weiter.

Wie gern würde ich jetzt mit meinem Vater wichtige Geschäfte führen, stattdessen stecke ich hier immer noch drinnen. Als ich einfach vor Langweile mit meinem Kulli spielte und gelangweilt in die Gegend blickte, bemerkte ich die Augen von ihr wieder. Sie saß etwas vorne in der Reihe und sah mich stumm an. Mit meiner Hand verdeutlichte ich ihr wieso sie mich so ansieht. Da die Lehrerin aber plötzlich vor ihr stand, konnte sie mir nicht antworten.

Ich beließ es dabei und spielte weiter mit meinem Kulli als dann mein Handy vibrierte. Samuel hatte eine Nachricht in den Gruppenchat geschrieben.

>Es gibt ein Problem, Jungs. Der kleine Bastard sorgt wieder für Stress.<

Verwirrt zog ich meine Augenbrauen zusammen.

<Was meinst du?>, schrieb ich zurück. Ich wusste ganz genau wen er meinte, aber fragte mich gerade was es schon wieder für ein Problem gab.

Leonardo Gomez. Dieser Junge hat uns schon öfter in Schwierigkeiten gebracht. Er führt eine Gruppe von Jungs an, welche illegale Geschäfte führen.
Endlich wenn ich denke dass wir ihn los sind, kommt er immer wieder aus einer Ecke gekrochen.

>Der hat mich schon wieder provoziert. Dieser Bastard hat gedroht dass er irgendwas mit meiner Schwester macht. Ich bin total ausgetickt und hab ihn geschlagen.<

Als ich die Nachricht las, musste ich leicht schmunzeln. Wenn es um die Familie geht, ist man mit Samuel nicht zu scherzen.

<Jetzt will er dass wir uns mit seinen Jungs treffen. Heute Abend vor deren Lager. Wer kommt?">

<Natürlich sind wir dabei!", schrieb dann Lukas.

„Auch mal daran gedacht die Aufgaben zu machen?", sagte plötzlich eine Stimme neben mir. Verwirrt sah ich rechts von mir und erblickte Mariah. Ich hatte nichtmal gemerkt dass sie sich neben mich hingesetzt hatte. Ich packte mein Handy wieder in die Hosentasche ein und drehte mich fragend zu ihr um.

„Und wieso interessiert dich das?", fragte ich sie kalt und verzierte keine Miene. Nur weil sie mir Mathe beibringen muss, heiß es nicht dass ich Höflich zu ihr sein muss.

„Ich bin die Person die deine Noten verbessern muss, also interessiert mich schon ein Wenig was du im Matheunterricht machst. Lernen tust du ja wohl nicht.", sagte sie und öffnete dann ihr Heft. Sie strich ihre hellbraunen Haare hinters Ohr und schlug eine Seite im Buch auf.

Ich rollte genervt meine Augen und holte mein Handy wieder raus. Ich las mir kurz die Nachrichten in der Gruppe durch und stellte fest dass meine Jungs alle mit dabei waren. Natürlich lassen wir niemanden in Stich. Es gibt doch nichts besseres als eine Prügelei.

Plötzlich räusperte sich Mariah und sah mich erwartungsvoll an.

„Was machst du eigentlich hier? Du sitzt doch da vorne?", fragte ich sie.

„Die Lehrerin hat uns Aufgaben gegeben die wir mit einem Partner bearbeiten sollen. Da ich dir sowieso Mathe beibringen muss, schadet es nicht wenn wir sie zusammen machen.", antwortete sie mir und zuckte mit ihren Schultern.

Ich schaute mich im Klassenzimmer um und sie hatte Recht. Es war etwas lauter als normal und jeder war mit seinem Partner mit Aufgaben beschäftigt.

„Ich wäre gerne dein Partner.", sagte ich voller Ironie und schmiss mein Kulli in die Tasche.

„Doch ich habe keine Lust.", sagte ich ehrlich und stand dabei auf. Während sie mich etwas verdutzt anblickte, lief ich dann einfach gelassen nach vorne zur Tür.

„Ricardo!", sagte mein Lehrerin noch mahnend, doch ich hörte ihr nicht zu und verließ das Klassenzimmer.

RICARDOWo Geschichten leben. Entdecke jetzt