vierundzwanzig

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Wütend und frustriert zugleich saß ich im Auto meiner Mutter und ich bin kurz davor aus dem fahrenden Auto zu springen. Genervt sah ich wie ein dreijähriges Kind aus dem Auto und schmollte auf.

„Ach komm Mariah. Mach nicht so ein Gesicht. Das wird Spaß machen!", sagte meine Mutter viel zu motiviert und rappelte an meinem Arm. Ich sah sie aber nur finster an und schmollte weiter. Vielleicht wird sie ja weich und wir fahren ins Kino anstatt zu den Lopéz. Da meine Mutter eine gute Freundin von Caros Mutter ist, wurden wir herzlich zu Clarissas Geburtstag eingeladen. Und natürlich, was denn sonst, bin ich gezwungen dazu mit zukommen. Eigentlich würde ich damit Caro einen Gefallen tun damit sie nicht alleine dort ist, aber ich will da ungern eine gewisse Person sehen. Denn jedes Mal, wenn wir uns begegnen muss irgendwas schiefgehen und ich kann sein blödes Grinsen nicht mehr ertragen, wenn er mich nervt. Dazu noch zwang mich meine Mutter ein weißes Kleid anzuziehen, wodurch ich wirklich wie ein dreijähriges Kind aussah.

Ach, was man alles für die Mutter tut.

Als wir da waren, parkte meine Mutter und zusammen stiegen wir die Treppen hoch zur Tür. Jedes Mal wenn ich hier vorstehe, bewunderte ich diese Villa immer aufs neue. Meine Mutter richtete ihr Kleid und strahlte vor Freude. Ich schmunzelte bei dem Anblick meiner Mutter, denn nach der Trennung mit meinem Vater sah ich sie selten Lächeln. Die Tür wurde uns von Bediensteten geöffnet und wir wurden in den Garten geführt. Dieser war dezent geschmückt, im Hintergrund lief leise die Musik und viele Gäste waren schon da.

„Ich grüß mal kurz die Leute, Schatz.", sagte meine Mutter und verschwand sofort. Geschockt sah ich ihr nach aber verlor sie in der Menge. Toll, jetzt lässt sie mich noch alleine.

„Überrascht mich, dass du gekommen bist.", sagte plötzlich eine Stimme neben mir. Ich blickte nach rechts und sah Ricardo wie er neben mir stand, einen Becher in der Hand hielt und schick gekleidet war. Er sah in die Menge, nahm einen Schluck von seinem Becher und dann glitt sein Blick zu mir.

„Wurde von meiner Mutter gezwungen.", gestand ich ihm und zuckte mit den Schultern. Er schmunzelte und ich merkte wie er mich von unten bis nach oben ansah. Von seinem Blick war ich zuerst eingeschüchtert aber versuchte es einfach zu ignorieren. Erst war es still zwischen uns und niemand sagte etwas für eine kurze Zeit.

„Übrigens siehst du toll aus.", brach er plötzlich die Stille ab, aber verschwand dann in der Menge. Geschockt sah ich ihm hinterher und war eigentlich jetzt ganz froh, dass er gegangen ist, da ich ungern will, dass er meine Röte sah.

„Übrigens siehst du toll aus.", imitierte plötzlich Caro die Stimme von Rico und kam dann lachend zu mir.

„Oh Mann, ist ja toll zuzusehen wie mein Bruder versucht mit dir zu flirten... Sag mal bist du rot geworden?", machte sich Caro über mich lustig, was dazu führte, dass ich noch mehr rot wurde. Während sie sich ihren Arsch ab kicherte, schlug ich auf ihre Schulter und versuchte sie irgendwie in Ruhe zu bringen.

„Worüber lacht ihr beiden denn?", mischte sich plötzlich eine männliche Person mit ein. Ihre Lache verstummte und wir drehten uns zu der unbekannten Stimme um. Und oh shit, this man is on fire. Seine leuchtend blaue Augen, sein charmantes Lächeln und diese Wangenknochen, bringen wohl jedes Mädchen zum Schmelzen.

„Adrian!", schrie Caro plötzlich auf und fiel dem fremden Mann um den Hals. Etwas irritiert stand ich da und sah beiden zu wie sie sich umarmten.

„Meine kleine princesa ist ganz schön groß geworden.", sagte er als sie sich voneinander trennten. Sein Blick glitt dann zu mir und er hielt seine Hand mir entgegen.

„Und wer ist diese wunderschöne Dame?", fragte er charmant. Ich übergab ihm meine Hand, aber anstatt sie zu schütteln, küsste er die Handoberfläche, was mich verlegend machte. Okey, dieser Mann ist too hot for me.

„Das ist Mariah. Eine gute Freundin von mir", sagte Caro. Er nickte wissend, ohne nur mal einmal sein Blick von mir zu lösen.

„Vergiss es Adrian. Sie hat schon jemanden.", sagte plötzlich Caro und wir beide sahen sie geschockt an.

„Du hast einen Freund?", fragte er und man konnte die Enttäuschung in seiner Stimme deutlich hören. Erst sah ich fragend zu Caro aber schüttelte schließlich mein Kopf.

„Nein, hab ich nicht.", sagte ich und Caro rollte ihre Augen daraufhin.

„Na dann, dann gi-...", Adrian konnte nicht sein Satz beenden, da ihn plötzlich Ricardo unterbrochen hatte.

„Adrian!", schrie Ricardo mit voller Freude und strahlte über beide Ohren.

„Ricardo!", sagte Adrian und beide umarmten sich glücklich.

„Lange nicht mehr gesehen! Wieso kommt mein Cousin mich so selten besuchen?!", frage Rico empört und schlug auf seine Brust. Kann es sein, dass in dieser Familie keinen einzigen gibt, der kein Modell ist?! Was für Gene besitzt diese Familie?!

„Da es mir auch deswegen so leid tut, bleibe ich bei meinen Lieblingscousins eine Zeit lang", sagte er, woraufhin Carolin große Augen machte und schon vor Freude aufsprang.

„Das freut mich.", sagte Ricardo und schlang brüderlich seinen Arm um Adrians Schulter. Auch wenn Adrian wahrscheinlich paar Jährchen älter als Ricardo war, ist Rico deutlich größer als er. Was auch nicht verwunderlich ist, da dieser Junge unnormal groß ist. Da hat seine Mutter ihm wohl viel Fruchtzwerge essen lassen.

„Ich war gerade dabei neue Bekanntschaften zu machen. Also wenn diese Stadt nur voll von solchen hübschen Mädchen wie sie ist, dann bleibe ich für immer.", sagte Adrain grinsend und zwinkerte mir zu. Eigentlich würde ich bei so einer schlechten Anmache meine Augen rollen, aber dieses Aussehen... Ich merkte wie Ricardo sich anspannte und seinen Arm langsam wieder zurückzog. Carolin merkte dies auch und räusperte laut, da eine unangenehme Stille sich schnell verbreitete.

„Was? Hab ich was Falsches gesagt. Ich dachte du hast keinen Freund?", sagte Adrian verwirrt.

„Hab ich auch nicht.", sagte ich und zuckte mit den Schultern. Ricardos stechender Blick brannte auf mir und irgendwie traute ich mich nicht hoch zusehen. Verdammt, seit wann machen mir seine Blicke etwas aus?! Adrian schaute verwirrt durch die Runde aber zuckte dann letztendlich mit seinen Schultern.

„Ich seh mal nach euer Mutter. Ich hab das Geburtstagskind noch nicht gesehen." Als er an mir vorbeilief, lächelte er mich nochmal an.

„Man sieht sich dann, linda chica.", sagte er bevor er in die Menge verschwand. Ich drehte mich dann zu den Geschwistern um und sah wie Ricardo seinen Kiefer anspannte und dann ebenfalls in die Menge verschwand.

„Wow, Mariah. Was war denn das gerade eben?!", sagte Caro lachend und hakte sich bei meinem Arm ein.

„Ich hab keine Ahnung.", sagte ich immer noch von der Situation überfordert.

RICARDOWo Geschichten leben. Entdecke jetzt