dreiundvierzig

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„Ich will vorne sitzen!", schrie Carolin, drückte ihre Tasche in Ethans Hände und stürmte auf das Auto zu. „Vergiss es. Ich sitze vorne!",schrie Ethan und schmiss ihre Tasche auf dem Boden und rannte ebenfalls auf das Auto zu. Lachend sah ich den beiden zu, wie sie um den Platz wie kleine Kinder stritten. „Manchmal sind sie so anstrengend.", seufzte Adrian und kam mit Maddy zu mir rüber gelaufen. „Süß, sie denken das sie vorne sitzen dürfen.", sagte Maddy kopfschüttelnd. „Ich regele das jetzt wie ein Erwachsener.", sagte sie und lief zu Ethan und Caro rüber. „Verpisst euch! Die Queen wird vorne sitzen!", schrie sie, worauf die beiden sie genervt ansahen. „Sehr Erwachsen.", sagte ich lachend und Adrian stimmte mir zu. „Seid ihr bereit für den besten Campingausflug euers Leben?", fragte plötzlich Lizy und kam übermotiviert zu uns gelaufen. „Eigentlich würde ich viel lieber die New Yorker Discos besuchen, aber wer hört schon auf mich.", nörgelte Adrian und sah seine Schwester genervt an.

Da wir paar Tage Ferien haben, kam Lizy auf die Idee übers Wochenende zum See zu fahren und dort zu campen. Ich war sofort begeistert von der Idee, was man aber über Ricardo nicht sagen konnte. Mit viel Mühe und Kraft konnte ich meinen Miesepeter doch noch überreden. Das einzige Problem war nur noch die Eltern, die nicht wollten, dass wir gehen und in Gefahr gebracht werden. Nicht weil sie sich Sorgen machen, dass wir uns im Wald nicht auskommen könnten, sondern weil wir jeder Zeit von Feinden angreifbar wären. Doch irgendwie hat unsere Lizy diese auch überredet und somit packten wir am nächsten Morgen unsere Taschen und würden gleich los fahren.

„Jetzt hab dich nicht so. Es wird Spaß machen.", sagte Lizy und grinste ihren Bruder an. „Adrian, hilf mal.", sagte plötzlich Ricardo, der aus der Tür mit drei Taschen rauskam. Sofort eilte Adrian zu ihm und entnahm ihm zwei Taschen. Die Jungs liefen zu den beiden Autos, welche schon bereits standen und stellten die Taschen im Kofferraum rein. Lizy und ich liefen ihnen nach und als ich bei Ricardo ankam, umarmte ich ihn von der Seite. „Was ich alles für dich mache, Amor.", sagte er seufzend und sah zu mir runter, da ich ziemlich klein im Gegensatz zu ihm bin. „Es wird Spaß machen.", sagte ich grinsend. Dann küsste er meine Stirn und lies mich wieder los. „Na dann. Lass uns endlich fahren.", sagte Ricardo und jeder stimmte ihm zu. Tatsächlich konnte sich Maddy durchsetzen und saß vorne, während Adrian fuhr und Ethan und Carolin hinten sitzen mussten. Im anderen Auto fuhr Ricardo, ich saß im Beifahrersitz und hinten dann Jayson und Lizy. Und somit begann unser Abenteuer.

Unsere Fahrt dauerte insgesamt ungefähr zwei Stunden bis zum Campingplatz am See. Während der Fahrt blieb es meistens Still, da Carolin und Jayson mit Kopfhörern Musik hörten. Hin und wieder redeten Ricardo und ich über belangloses, während wir ebenfalls Musik aus dem Radio hörten. Da ich Früchte für die Fahrt mit gebracht hatte, überreichte es immer nach hinten und fütterte Ricardo damit, da er fuhr. Und ich hab mich wie eine Mutter gefühlt, die mit ihrem Mann und Kindern reisen würde. Und diese Vorstellung hat mir tatsächlich mehr als nur Gefallen.
„Wann kommen wir endlich an?", fragte Lizy genervt und beugte sich zu uns nach vorne. „Nicht mehr lange. Wir sind bald da.", sagte Ricardo. „Das hast du auch schon vor einer halbe Stunde gesagt.", sagte diesmal Jayson genervt. „Jetzt sind wir unserem Ziel auch eine halbe Stunde voran.", antworte diesmal Rico auch genervt. „Mein Navi auf dem Handy sagt, dass wir in einer halbe Stunde da sind.", sagte ich. „Endlich!", sagte Lizy und setzte sich wieder nach hinten.

„Was machen die?", fragte Ricardo und sah Stirnrunzelnd auf die Straße. Ich folgte seinem Blick und erkannte, dass Adrian in eine Tankstelle fuhr. „Wahrscheinlich ist sein Tank leer.", sagte ich. „Ich kenn Adrian. Er tankt sein Auto immer bevor wir irgendwo fahren.", sagte Rico verwirrt und bog ebenfalls in die Tankstelle ab. Dort parkte er das Auto hinter Adrians Auto und stieg aus. Ich stieg ebenfalls aus und folgte Ricardo. „Was ist passiert?", fragte Rico an Adrian gewandt, der zu uns entgegen kam. „Ich halt das nicht mehr aus!", schrie er und lief an uns vorbei. Verwirrt blickte ich nach hinten und sah ihm zu wie er Jayson aus dem Auto zog. Dieser war ebenfalls verwirrt und verstand die Welt nicht mehr. Nachdem Adrian ihn aus dem Auto gezogen hatte, stieg er ins Auto. Jayson sah verwirrt zu uns rüber, ich sah verwirrt zu Ricardo, der mich ebenfalls ratlos ansah. Plötzlich stieg Maddy aus dem Auto raus und knallte die Autotür zu. „Diese Pussi.", schrie sie und kam rasend zu uns. „Was ist passiert?", fragte ich. Dann stiegen Carolin und Ethan aus dem Auto und Jayson kam zu uns gelaufen. „Er konnte es nicht mehr mit Maddy aushalten.", erklärte uns Ethan die Situation. „Und ich dachte es wäre etwas wichtiges passiert.", sagte Ricardo genervt. „Es ist wichtig! Dieser Idiot ist einfach ein Idiot.", sagte Maddy wütend.

„Und deswegen hat er mich aus dem Auto gezerrt?", fragte Jayson. „So sieht es wohl aus.", sagte Ricardo. „Weißt du was. Ich zerr ihm jetzt alle Haare aus dem Kopf raus und zeig ihm wer der Boss ist.", sagte Maddy beschlossen und wollte zum Auto laufen. Aber Jayson hielt sie fest und zog sie wieder zurück. „Lass mich los Jayson!", schrie die rothaarige und plötzlich stieg wieder Adrian aus dem Auto. „Komm doch her, wenn du unbedingt verletzt werden willst!", schrie er provokant. Maddy nahm tief nach Luft ein und sah ihn mit tödlichen Blicken an. „Ich bring dich um!", schrie sie und wollte wieder los rennen, wurde aber wieder von ihrem Bruder gehalten. Adrian lachte provozierend, zeigte seinen Stinkefinger und stieg wieder in das Auto.
„Idiot.", sagte Maddy und befreite sich wieder von ihrem Bruder. Dann lief sie wieder zurück zum Auto, stieg ein und knallte die Autotür laut zu. „Ich fahr das andere Auto.", sagte Jayson und Ricardo nickte. Dann lief er zum Auto und stieg ebenfalls ins Auto.

„Ich hab dir gesagt, dass dieser Ausflug eine schlechte Idee ist.", sagte er genervt. „Ach komm, Streitigkeiten sind normal.", sagte ich und lächelte ihn an. „Wieso musst du immer so positiv denken?", fragte er und stellte seine Arme um meine Hüfte und zog mich zu ihm. „Wenn du mal negativ denkst, will ich da sein um es auszugleichen.", sagte ich und er grinste sofort. Dann küsste er mich und ich erwiderte es. „Macht wann anders rum. Ich will endlich ankommen.", sagte Maddy aus dem Autofenster. „Zicke.", sagte Rico genervt und ich lachte.

Dann stiegen wir ins Auto und unsere Fahrt ging wie gewohnt weiter.

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