BONUS (1)

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Mariah

zwei Monaten nach der Trennung

Müde schlug ich mein Geschichtsbuch zu und schmiss es auf mein Nachttisch. Den ganzen Tag habe ich für die morgen bevorstehende Prüfung gelernt und konnte kein Auge zu machen obwohl es schon Mitternacht ist. Meine einzige Motivation ist dass morgen der letzter Tag vor den Ferien ist und ich mich endlich mal erholen kann. Und natürlich muss mein geliebter Lehrer an unserem letzten Tag eine Geschichtsklausur schreiben. Keine Worte auf dieser Welt können beschreiben wie ich diesen Mann doch hasse. Ich bin mir aber sicher dass es auf Gegenseitigkeit beruht.

Mein klingelndes Handy riss mich aus meinem Gedanken wie ich am besten meinen Professor umbringen konnte. Ich nahm es in die Hand und sah dass mich Samuel anrief. Samuel geht in den selben Kurs wie ich und ist in den paar Monaten ein guter Freund für mich geworden. Zwar wollte er dass aus uns mehr wird aber ich machte ihm klar dass so etwas nicht passieren würde. Ich war und bin nämlich nicht bereit für so etwas. Als ich ranging kam mir sofort seine Stimme entgegen.

„Ich hasse ihn.", sagte seine verzweifelte Stimme, weshalb ich auflachte.

„Da sind wir zu zweit.", sagte ich und hörte ihn seufzen.

„Ich weiß ja nicht wie es dir gerade geht aber ich habe schon aufgegeben und lieg wie ein Schwein auf dem Bett.", erzählte mir der große Spanier.

„Mir geht es genauso. Habe gerade mein Buch zugeschlagen und wollte schlafen gehen.", sagte ich, drückte auf den Lautsprecher und machte mir einen Zopf. Dann stand ich von meinem Bett auf und packte für morgen schon mal meine Tasche.

„Ich wünschte ich wäre jetzt bei dir. Dann könnten wir uns auch ablenken.", sagte er und ich konnte mir schon bildlich vorstellen wie er seine Augenbrauen wackelt. Ich schüttelte meinen Kopf und lachte leicht auf.

„Kannst gerne davon träumen.", sagte ich worauf er enttäuscht aufseufzte.

„Ein Versuch war es wenigstens wert.", sagte er und ich rollte mit den Augen. Ich ging wieder aufs Bett zu und schmiss mich darauf.

„Ich gehe jetzt lieber pennen bevor ich in der Klausur einschlafe.", sagte ich.

„Du meinst schon wieder.", sagte Samuel lachend und machte sich lustig über mich.

„Sehr witzig, Samuel.", sagte ich und musste tatsächlich auch lachen.

„Na dann. Träum von mir.", sagte er und wir legten dann auf.

Plötzlich ging die Haustür auf und wieder zu. Ich hörte die Schritte meiner Mutter durch die Wohnung laufen und wie sie an meiner Tür stehen blieben. Sie klopfte leicht und steckte dann ihren Kopf ins Zimmer. Ich lächelte als ich sie sah aber als ich ihre roten Augen sah zerfiel es wieder schnell.
Ich setzte mich aufs Bett und sah sie besorgt an.

„Mama? Alles gut? Ist was passiert?", fragte ich neugierig nach. Sie kam ins Zimmer und setzte sich neben mich aufs Bett. Seufzend sah sie mich an und schluckte schwer.

„Auf dem Weg von der Arbeit nach Hause habe einen Anruf bekommen. Clarissa, die Mutter von Carolin, hat mich mit weinender Stimme angerufen.", erzählte meine Mutter. Als sie Carolin erwähnte weiteten sich meine Augen und ich hörte ihr gespannt zu. Meine Mutter machte eine Pause und blickte zur Seite.

„Ihr Mann ist vor kurzem an einem Autounfall gestorben.", beendete sie ihren Satz und blickte wieder zu mir. Mir stockte der Atem und ich sah sie mit großen Augen an. Meine Augen füllten sich leicht und mein Hals fühlte sich plötzlich so trocken an.

„Sie rufen uns zu seiner Beerdigung.", sagte meine Mutter. Ich brauchte lange um ihre Worte zu realisieren und um meine Gedanken zu ordnen.
Meine Mutter merkte dass ich nicht in der Lage war etwas zu sagen, weshalb sie mich an der Stirn küsste und mich ermutigend anlächelte.

„Ich weiß dass es ein ziemlicher Schock für dich ist. Aber wir müssen morgen wieder nach New York fahren und sie unterstützen.", sagte sie und ich nickte leicht. Dann stand sie von meinem Bett auf und verließ das Zimmer. Immer noch geschockt saß ich da und blickte auf meine Wand.

Der Vater von Carolin ist tot.

Der Vater meiner ehemaligen besten Freundin ist tot und ich war nicht da für sie. Und das nur weil ich abgehauen bin. Mit pochenden Herzen stand ich auf und öffnete mein Fenster. Die kalte Abendluft kam mir entgegen und ich schloss meine Augen.

Der Vater von Ricardo ist tot.

Als er wieder nach langer Zeit in meinen Gedanken war bekam ich eine Gänsehaut und ich schluckte schwer. Ich hatte ihn nach unserer Trennung unterdrückt und versuchte alles was mit ihm zu tun hatte zu vergessen. Was am Anfang ziemlich schwer war da er 24/7 in meinem Kopf spukte aber ich hatte es nach einiger Zeit unter Kontrolle. Und jetzt bekomme ich mit dass seinVater gestorben ist. Genauso wie ich für Carolin nicht da war, war ich für ihn auch nicht da.

Ich fühle mich wie der schlimmste Mensch auf dieser Erde da ich für die Menschen die mir immer noch sehr bedeuten nicht da war. Langsam legte ich mich wieder auf mein Bett und schlief mit einem schlechten Gewissen und mit dem Gedanken dass ich sie wieder morgen sehen werde ein.


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Hey Leute, bin wieder back!

Ich weiß, ich war sehr laaaange weg und habe nichts mehr veröffentlicht. Aber ich hatte einfach keine Motivation mehr aber diese Motivation ist wieder back. Kann auch wegen dem Virus liegen und dass ich die ganze Zeit zu Hause liege, lol.

Also eigentlich wollte ich ja eine Fortsetzung machen die ungefähr 20 Kapiteln gehen sollte aber ich will doch hier es weiterführen da viele nicht mit dem Ende zu Frieden waren.

Seid also gespannt, denn die Geschichte geht weiter!

Love you ~ ari

PS: Schreibt gerne in die Kommis was ihr alles so erwartet und vlt auch was ihr gerne haben möchtet.

RICARDOWo Geschichten leben. Entdecke jetzt