BONUS (3)

19.6K 686 60
                                    


Vor einer langen Zeit haben Carolin und ich einen tollen Platz auf einem Hügel entdeckt der einfach atemberaubend ist. Dort konnte man sich auf eine Bank hinsetzten und man hatte einen wundervollen Ausblick auf die Stadt. Vor allem Nachts gingen wir dorthin und genossen die Zeit zusammen und aßen immer fast Food. Nach langer Zeit lief ich wieder dorthin und obwohl ich es gehasst habe diesen Berg hoch zu laufen, genoss ich es tatsächlich diesmal. Dort angekommen bemerkte ich schon Carolin auf der Bank auf mich warten. Als ich näher trat konnte ich ihr liebliches und wunderschönes Gesicht wieder erkennen. Sie blickte auf und als sie mich sah lächelte sie bis zu den beiden Ohren. Dann stand sie auf und fiel sofort um meinen Hals. Ich erwiderte die Umarmung und drückte sie enger zu mich.

„Ich habe dich vermisst.", sagte ich und lächelte breit. Sie löste sich von der Umarmung und sah mich überglücklich an. Tatsächlich erkannte ich sogar Freudentränen weshalb ich auch mega emotional wurde.

„Es ist so schön dich wieder zu sehen.", sagte sie und schniefte leicht. Da ich es nicht mehr aushalten konnte floss mir auch eine Träne runter und ich umarmte sie wieder. Nach der Umarmung lösten wir uns und setzten uns auf die Bank.

„Es tut Mir leid.", sagte ich und sah sie traurig an. Das einzige was ich machen wollte ist mich bei ihr zu entschuldigen. Mich einfach zu entschuldigen.

„Ist schon gut.", sagte sie und legte ihre Hand auf meine. Ich lächelte und legte meine Hand auf ihre.

„Können wir einfach wie früher miteinander reden und lachen? So tun als ob niemand gestorben ist und so tun als ob alles gut ist?", fragte sie und sah mich bittend an. Ich kannte Carolin zu gut um zu wissen dass sie niemals darüber sprechen wollen würde. Es ist einfach ihre Art und ich respektiere es auch. Will sie nicht darüber sprechen? Dann will ich es auch nicht. Ich nickte und sie nickte dankend.

„Jetzt, erzähl schon. Was habe ich alles verpasst?", fragte ich und ihr Lächeln kam wieder zurück.

„Also... Adrian und Maddy waren zusammen aber sie haben die ganze Zeit gestritten weshalb sie wieder Schluss gemacht haben. Aber man merkt wie sehr sie sich noch lieben.", erzählte mir Carolin.

Als ich wieder daran dachte wie ich die beiden im Wald am rum knutschen erwischt habe, musste ich leicht lächeln. Die beiden streiten sich sehr aber trotzdem lieben sich so unglaublich. Nur sind beide zu stur um es zu gestehen.

„Ethan hat sich geoutet und Jaydenhat eine Vorliebe zu Frauen gefunden. Während der eine auf seinen Prinzen wartet, angelt sich der andere eine nach der anderen.", erzählte sie und ich sah sie geschockt an.

„Was? Niemals!?", sagte ich überrascht und wir beide lachten auf.

„Paul und Luisa sind immer noch zusammen und ein absolutes Traumpaar. Man fühlt sich immer so alleine wenn man mit ihnen ist. Bin bisschen eifersüchtig.", sagte sie und ich grinste breit. Zwar wusste ich das bereits da ich den Kontakt mit Luisa nicht abgebrochen habe aber es wieder zu hören ist einfach wunderschön. Es macht glücklich wie glücklich sie sind.

„Und bei dir?", fragte mich Carolin und sah mich neugierig an. Ich überlegte stark während sie mich abwartend ansah.

„Ich gehe jetzt auf meinen absolut Traum College und bis jetzt läuft alles gut.", erzählte ich und sie nickte.

„Oh, und ich habe einen tollen Jungen kennengelernt. Zwar ist er echt ziemlich nervig aber hat ein reines Herz. Du musst ihn mal unbedingt kennenlernen. Sein Name ist Samuel.", erzählte ich und ihr Lächeln verschwand plötzlich.

„Dein Freund?", fragte sie überrascht und traurig zugleich. Ich rollte mit den Augen und schüttelte mit den Kopf.

„Ja ein sehr guter Freund. Und es wird auch nur eine Freundschaft sein.", klärte ich sie auf und sie seufzte erleichtert aus. Als ich sie aber streng ansah sah sie mich schulterzuckend an.

„Ich habe noch Hoffnung.", sagte sie aber mein Lächeln bröckelte leicht. Sie bemerkte dies und räusperte sich. Ich blickte zur Seite und nahm tief Luft ein.

Ich hatte auch Hoffnung. Die Hoffnung das sich vielleicht alles ändern würde und Ricardo und ich wieder zusammen kommen würde. Wir uns wieder vertragen würden und glücklich werden würden. Es einfach genauso so wie früher sein würde. Aber diese Hoffnung verschwand und kam leider auch nie wieder zurück. Was auch besser so ist. Denn was in der Vergangenheit passiert ist, sollte auch in der Vergangenheit bleiben.

„Wie geht es eigentlich Ricardo?", fragte ich leise und blickte zu Carolin.

Es ist eine ziemlich blöde Frage da es ihm wahrscheinlich mehr als nur Scheiße geht aber ich wollte trotzdem nach ihm fragen. Ich will wissen wie es ihm geht und wie er damit klar kommt. Ob er überhaupt damit klar kommt.

„Nach der Trennung, ich bin ehrlich, ging es Ricardo ziemlich beschissen. Er zog sich zurück und man konnte ihn kaum sehen. Genau als er wieder zurück zu uns kam und sich davon erholen konnte ist das passiert. Trotz dessen dass er lieber von hier abhauen würde, bleibt er hier. Nur um unsere Mutter und mich zu unterstützen. Der Unfall hat ihn ziemlich mitgerissen, jeden von uns hat es mitgerissen aber während wir unsere Gefühle zeigen ist er wie ein Stein. Ich erkenne meinen Bruder nicht mehr.", erzählte Carolin und ihre Augen füllten sich mit Tränen. Meine Lippen bebten und ich fühlte mich beschissen. Langsam nahm ich sie in meine Arme und drückte sie zu mir. Dann fing sie an leise zu weinen weshalb ich meine Tränen auch nicht mehr zurück halten konnte.

So weinten wir Arm im Arm in der Nacht und ließen all unsere Tränen raus. Aber das alles zusammen. Und das ist das einzige was in diesem Moment zählt.

RICARDODove le storie prendono vita. Scoprilo ora