achtundzwanzig

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„Ich will aber nicht.", nörgelte ich und kuschelte mich tiefer in meine warme Decke ein. Doch leider wurde meine wunderschöne Decke von mir weggezogen und die Kälte durchströmte mich. Ich seufzte genervt auf und setzte mich bockig aufs Bett und sah die Schuldige böse an. Luisa ignorierte meine eindeutigen Blicke nur und schmiss meine geliebte Decke auf den Boden.

„Ich weiß nicht was dieser Bastard gemacht hat aber ich bin mir sicher, dass du sicherlich nicht seinetwegen nur im Bett liegen wirst.", sagte sie streng. Ich rollte nur mit den Augen, legte mich wieder hin und versteckte meinen Kopf murrend im Kissen. Seit der Sache mit Ricardo habe ich ihn die ganze Woche nicht in der Schule gesehen, worüber ich übrigens unglaublich erleichtert bin. Und nach der Schule liege und gammle ich nur im Bett. Ich würde ja sagen, dass dieser Streit mich nicht interessieren würde, aber ich würde dann leider lügen. Ich denk nur an ihn und ich könnte mir deswegen tausendmal ins Gesicht schlagen. Wie armselig ist es bitte, dass ich ihm früher gesagt habe, dass er sich von mir fernhalten soll und wenn er mal das zu mir sagt, zerbricht mein Herz in erbärmlichen Stücken.

„Mir ist es egal, ob du es willst oder nicht, aber du wirst nicht mehr im Bett liegen und an ihn denken. Du und ich machen uns einen schönen Abend und werden schön besoffen.", bat sie mir an. Obwohl der Gedanke besoffen zu werden nicht schlecht klang, hab ich Angst ihn irgendwo zu treffen. Ich schüttelte meinen Kopf und brummte laut auf, was als nein deutete. Doch plötzlich wurde ich an meinen Beinen gepackt und sie zog mich wortwörtlich aus dem Bett. Als ich mit dem Boden Bekanntschaft gemacht habe, schrie ich laut auf.

„Hör auf zu schmollen und zieh dich an!", befahl sie mit einem strengen Unterton. Auch wenn ich Luisa wirklich liebe, kann sie echt manchmal sturköpfig sein. Ihr zukünftiger Freund tut mir jetzt schon leid.

Nach einer langer Diskussion schaffte sie es wirklich mich in Form zu bringen und dass ich jetzt in ihrem Auto sitze. Jetzt bin ich hier, geschminkt, angezogen und schlecht gelaunt. Ich freu mich nur auf das Alkohol dort.

„Wohin gehen wir überhaupt?", fragte ich und sah ihr Seitenprofil an.

„Ein guter Freund feiert bei sich eine Geburtstagsfeier und er hat uns herzlich eingeladen.", sagte sie ohne ein Blick von der Straße zu entfernen.

Dort angekommen, war es schon gut gefüllt mit Teenagern und man konnte die laute Musik schon von zwei weitere Straßen hören. Als wir aus dem Auto stiegen, hackte sich Luisa unter meinem Arm ein und zusammen liefen ins Haus rein. Drinnen umhüllte mich sofort der starke Geruch von Alkohol und Schweiß.

„Wer hat denn überhaupt Geburtstag?", fragte ich.

„Jemand aus meinem Bio Kurs. Er ist ganz nett und heiß dazu auch.", sagte sie kichernd.

„Danke für das Kompliment.", sagte plötzlich eine männliche Stimme hinter uns, weswegen wir uns erschrocken umdrehten. Ein großer, gut gebräunter Junge sah uns schief lächelnd an.

„Ups.", sagte Luisa kichernd und umarmte ihn dann.

„Alles Gute, Bio Kumpel.", gratulierte Luisa ihm. Er nickte dankend bis sein Blick dann auf mich fiel. Ich sah wie er mich von unten nach oben abcheckte und dann seine Hand mit entgegen gab.

„Ich bin Caleb. Und du?", fragte er mich.

„Mariah. Glückwunsch zum Geburtstag.", gratulierte ich ihm und schüttelte seine Hand.

„Danke Mädels. Ich muss noch weitere Gäste begrüßen. Vielleicht sieht man sich ja noch.", sagte er schmunzelt und lächelte mich nochmal bevor er wegging. Luisa rüttelte hysterisch an meinem Arm und quietsche auf.

„Hast du gesehen wie er dich abgecheckt hat.", fragte sie kichernd, was ich mit einem Augenrollen quittierte.

„Lass uns was zum Trinken holen.", sagte ich und zusammen liefen wir zum Tisch, wo die Getränke standen. Eine halbe Stunde verging, indem wir nur Drinks in uns schüttelten und miteinander sprachen.
Als ich mit meinen Augen den vollen Raum durchsuchte, blieben sie bei einem brauen Paar stehen. Er saß da, nippte an seinem Plastikbecher und sah verträumt durch die Gegend. Ricardo und seine Freunde saßen in der Ecke auf dem Sofa und während seine Freunde durchaus herumalberten, saß er da seelenruhig und leer. Ich verkrampfte mich an seinem Anblick und wollte nur eins: verschwinden!

RICARDOWhere stories live. Discover now