Drohungen

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Mein Traum war verwirrend. Ich sah nur eine hügelige Landschaft und hörte deutlich eine männliche Stimme die mir immer wieder etwas zuflüsterte. Diese Worte brannten sich in mein Gehirn und ein deutlicher Name erschien vor meinen Augen, als ich schweißgebadet aufwachte. Black Wolf. Was hatte das schon wieder zu bedeuten? Sicher nichts Gutes. Aber jetzt musste ich erstmal aufstehen und in die Schule gehen. Gestern hatte ich noch lange mit Lydia geredeten und jetzt ging es mir schon um einiges besser. Später musste ich unbedingt zu Derek und ihn fragen ob er wusste wer der Typ war. Black Wolf kannte Derek ganz bestimmt. Immerhin war er der zweite Name gewesen den ich ganz klar mitbekommen hatte.

Wie gewohnt saß ich mit Lydia und Kira an unserem Mittagstisch. Die Jungs ließen noch auf sich warten, genauso wie Malia. Es war ungewohnt wieder zur Schule zu gehen nach so einer langen Zeit. War ich wirklich nur zwei Wochen weg? Es fühlt sich nämlich an als wären es 2 Jahre gewesen. Irgendwie schien alles gleich wie sonst aber zugleich alles verschieden und fremd. "Erde an Meghan?", nahm ich Lydias Stimme war. Ich schüttelte leicht den Kopf um wieder in das hier und jetzt zurück zu kommen. Vor mir stand ein Junge mit kurzen sandblonden Haaren und hellbraunen Augen. Sie sahen meinen ähnlich. Ich glaube der Junge hieß Lucas und er war in meinem Geschichtskurs. "Hey. Entschuldigung ich war gerade wo anders. Brauchst du meine Hilfe in Geschichte?", fragte ich lächelnd. Lucas fuhr sich durch die Haare. "Ich ähh ich wollte dich fragen...", stotterte er unbeholfen. Anscheinend war er verunsichert. Ob ich ihm wohl Angst machte? "Ich wollte fragen ob du heute Lust hast mit mir ins Kino zu gehen", beendete er selbsicher seinen Satz. Huch dass er so schnell von verunsichert zu selbstbewusst wechseln konnte erstaunte mich. Ich warf einen kurzen Blick zu Lydia und Kira die mir beide zu nicken und ein leichtes Lächeln schenkten. "Klar", antwortete ich freundlich. "Ist es okay wenn ich dich um halb 8 abhole?"

"Natürlich!" Er nickte mir noch einmal lächelnd zu und verschwand dann aus der Cafeteria. "Was war das gerade?", wunderte sich Lydia, "Keine Ahnung", erwiderte ich. "Ich hab wohl heute ein Date", stellte ich fest. "Das wird aber jemanden ganz und gar nicht gefallen", flötete Lyds. "Wenn meinst du? Derek? Ich wette mit dir, er legt gerade Breaden flach", entgegnete ich lachend. "Vielleicht ist sie ja auch schon weg." Ich sah Kira an. Woher wusste sie davon? Von Scott? Aber der wusste es doch selbst nicht oder? Nachfragen konnte ich nicht mehr, da ich plötzlich Kopfschmerzen hatte. Sehr stark sogar. Und natürlich wiederholte sich mein Traum von heute Nacht. Wer zur Hölle war 'Dark Wolf'? Ich musste das unbedingt herausfinden. Irgendwie automatisch wanderte mein Blick zu einen Typen mit mir sehr bekannten Augen. Es war Mr. Steel unser mysteriöser Direktor. "Alles okay?", fragte Lyds mich. "Ja klar. Ich muss jetzt in den Unterricht." Ich umarmte sowohl Kira als auch Lydia und lief dann in meine Klasse.

Die Schule hatte ich unversehrt und lebendig überstanden. Irgendwie freute ich mich total auf dieses Date, aber doch schlichen sich bedenken in meine Gedanken. Ungewöhnlich war Lucas ja schon. Egal es wird schon alles gut laufen. Jetzt musste ich mich unbedingt fertig machen und noch schnell zu Derek. Ich musste wissen wer 'Dark Wolf' war und was er mit Derek zu tun hatte. Meine Kleidung bestand aus einem luftigem blauen Kleid, einem Schal und eine etwas dickere Jacke. Meine Schminke pimpte ich mit einem passenden Lippenstift auf und zum Schluss flocht ich mein Haare zu einem Fischgrätenzopf. Als ich unten in der Küche angekommen war, fiel mir auf das Lyssa immer noch nicht da war. Wo war die Kleine denn schon wieder? Vielleicht hatte sie gerade mit irgendeinem Typen ihren Spaß. Gönnen würde ich es ihr auf jeden Fall. Bevor ich losfuhr schnappte ich mir noch einen Apfel und biss herzhaft hinein.

Ich konnte schon vom meinem Auto aus hören was die beiden gerade da oben trieben, aber das war mir egal. Ich musste einfach unbedingt wissen wie die beiden zueinder standen. Sollte ich klopfen oder vielleicht doch besser wieder verschwinden? Unbewusst hatte ich bereits geklopft und riss die Tür auf. Als ich kapierte was ich gerade tat und was sich gerade vor mir abspielte, drehte ich mich weder um. "Ühm tut mir leid fürs unterbrechen. Ich glaube ich komme später noch einmal", entschuldigte ich mich. "Ich habe versucht dich anzurufen aber ich konnte dich nicht erreichen", fuhr ich fort. "Was wolltest du denn?", fragte mich Derek. "Ich ääh ich ähm ich wollte dich nur etwas fragen, aber das kann auch bis morgen warten."

"Warte. Ist schon in Ordnung. Was wolltest du denn wissen?" Ich drehte mich um und hielt mir sofort erneut die Augen zu. "Könntest du dir eventuell etwas anziehen?", erkundigte ich mich freundlich, ging zum Balkon und setzte mich auf die Feuerleiter. Er folgte mir, glücklicherweise mit einer Hose bekleidet. "Also ich wollte dich fragen ob du einen Typen kennst mit den Namen 'Black Wolf'?", sagte ich sofort, bevor Derek etwas sagen konnte. "Nein. Noch nie davon gehört. Wie kommst du auf diesen Namen?"

"Ach das war nur ein komischer Traum", winkte ich ab. "Was für ein komischer Traum?", hakte er nach. "Du wirst mich auslachen, aber ich hab nur eine Stimme gehört, die immer wieder dasselbe gesagt hatte und wie ich aufwachte kannte ich seinen Namen", erklärte ich. "Wie kommst du auf die Idee dass ich diesen Typen kenne?"

"Weil er gesagt hat ich sollte dich vor was auch immer beschützt Derek und das macht mir Angst. Wäre dein Name nie gefallen, hätte ich euch beide auch nicht unterbrochen." entschuldigend lächelte ich in an. "Was? Meinst du es war ein Traum oder etwas was du gesehen hast?"

"Beides", entgegne ich. "Hey mir wird schon nichts passieren", versuchte er mich zu beruhigen. "Woher willst du das wissen?"

"Weil ich schon genug überlebt habe, da werde ich das auch schaffen", antwortete Derek kess. "Derek hör auf darüber Scherze zu machen. Ich mache mir wirklich Sorgen", erwiderte ich ernst und warf dabei einen Blick auf meine Armbanduhr. Scheiße es war schon 19:15. In einer Viertelstunde wird Lucas kommen. Schnell sprang ich auf. "Sorry muss los und denk daran pass auf dich auf ja?", bat ich ihn. "Wohin willst du denn?"

"Hab ein Date", rief ich und sprang nach unten. Ich hatte keine Ahnung warum ich das gerade getan hatte. Aber egal ich musste so schnell wie es ging nach Hause.

Gerade rechtzeitig saß ich auf unserer Veranda und tat so als ob ich mein Handy checkte. Lächelnd begrüßte ich Lucas und stieg zu ihm in sein Auto. Er besaß einen schwarzen Audi r8. Lucas stammte wohl aus einer reichen Familie, Das zeigte nicht nur das Auto sondern auch sein benehmen. "Also was schauen wir uns heute an?", fragte mich Lucas strahlend, als er das Auto gestartet hatte. "Wie wär es mit dem neuen Twilight Film?", antwortete ich ebenfalls lächelnd. "Was immer die Lady wünscht."

Der Film war so wunderschön. Ich musste bestimmt zweimal heulen. Normal war ich ja nicht so, aber bei Twilight konnte ich einfach nicht anders, auch wenn mich Luke dafür immer auslachte. "Also Lucas wie kommt es das du mich erst jetzt nach einem Date gefragt hast?". fragte ich lachend und stopfte mir ein paar Pommes in meinen Mund. "Du hattest doch noch vor kurzen einen Freund. Und mit Derek Hale legt man sich besser nicht an", antwortete er ernst. "Ach weißt du so schlimm ist er garnicht. Aber woher wusstest du das es aus ist zwischen uns?"

"Ich habe Scott gefragt", gestand Luke errötend. "Stimmt ihr beide seid ja zusammen im Lacrosseteam oder?" Er nickte zustimmend. "Scott spielt unglaublich", schwärmte er. "Warum bist du eigentlich hierhergezogen?", wechselte Lucas unerwartet das Thema. "Ich weiß nicht. Irgendetwas fasziniert mich an diesen kleinen Ort. Dich etwa nicht?", erwiderte ich wahrheitsgemäß. "Doch irgendwie schon", stimmte er mir zu. "Siehst du? Irgendwie haben wir alle eine besondere Verbindung mit Beacon Hills." Luke nickte erneut mit dem Kopf und fing an zu lachen. "Was?", wunderte ich mich. "Nichts nur dein Blick war gerade unglaublich..", er suchte nach dem passenden Wort. "Süß", meinte er dann nach einiger Zeit. Ich boxte ihm sanft gegen die Schulter. "Hör auf so niedlich zu sein", mahnte ich ihn. Sowohl Lucas als auch ich bekamen einen riesen Lachanfall der den ganzen restlichen Abend anhielt.

"Willst du noch mit rein?", erkundigte ich mich. "Klar. Warum nicht" Lucas zuckte mit den Schultern und setzte sich auf die Couch. "Was willst du trinken?"

"Tee wäre toll." Lucas strahlte mich an. "Kirschtee?", hakte ich nach. "Ja. Woher weißt du das?", wunderte er sich. "Geraten", erwiderte ich und stellte den Wasserkocher an. Danach ließ ich mich auf das Sofa sinken. Wir waren so nah beieinander, dass sich fast unsere Nasenspitzen berührten. Und dann passierte das, worauf ich schon den ganzen Abend gewartet hatte, aber irgendwie fühlte sich der Kuss falsch an. Lucas schob mich sanft von sich weg. "Ich denke ich sollte dir etwas über dich... oder vielmehr über uns erzählen Meg." Die Ernsthaftigkeit seiner Stimme schockte mich. "Ich bin dein Halbbruder."

Die neue JägerinWhere stories live. Discover now