19. Kapitel

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Ich betrachtete zweifelnd das dunkelgrüne Kleid, das meinen Körper leicht umspielte und um die Taille ein schwarzes Samtband hatte. Immerhin durfte ich Stiefel tragen. ,,Seit ihr sicher, das ich zum Reiten ein Kleid anziehen soll?''
Nayla nickte. ,,Hosen gehören sich nicht für Frauen.'' ,,Nur die der untersten Schicht tragen sie.'', fügte Iona hinzu und strich die letzten Falten glatt. ,,Was haben Sie denn sonst immer zum Reiten getragen?''
,,Kleider.'', beeilte ich mich zu sagen. ,,Normale Kleider.''
,,So, Sie sind fertig.''Alle drei Zofen traten einen Schritt zurück, betrachteten mich von oben bis unten und nickten dann zufrieden. ,,Wir wünschen Ihnen viel Spaß mit dem Prinzen.''
Ich wandte mich schon mit dem Türgriff in der Hand ihnen nochmal zu. ,,Soll ich euch, wenn ich zurück bin, von meinem Treffen erzählen?'' Ich wollte, dass sie offener wurden. Dieser Palast war so groß und kalt, da wollte ich zumindest die Wärme ihrer Freundschaft hier empfangen. Ich wollte jemandem zum Reden haben, jemandem bei dem ich mich nicht ganz so sehr verstellen musste. Und die drei Zofen wären perfekt dafür. Sollten sie irgendwelche Unstimmigkeiten oder Auffälligkeiten an meinem Verhalten und meinen Worten bemerken, würde ihnen niemand glauben. Das verschaffte mir eine gewisse Sicherheit, so ungern ich auch so denken wollte. Vorsicht war aber nunmal besser als Nachsicht.
Die drei tauschten einen unsicheren Blick, bevor Lora sich schüchtern zu Wort meldete. ,,Wenn es Ihnen keine Unannehmlichkeiten bereitet, sehr gerne.''
,,Gut'' Ich lächelte ihnen zum Abschied zu. ,,Dann bis später.''
Auf dem Korridor empfingen mich die beiden Wachen, die neben meiner Tür positioniert worden waren und die Anweisung erhalten hatten, ausschließlich mich, die königliche Familie und meine drei Zofen hereinzulassen.
Doch heute waren sie zu viert. Zwei weitere Wachmänner lehnten an der Wand gegenüber meiner Zimmertür und musterten mich nun ohne jeglichen Scham distanziert. Beide waren jung, vielleicht ein paar Jahre älter als ich und verströmten eine gefährliche Aura, die auf abstrakte Art und Weise gleichzeitig Sicherheit ausstrahlten. Wie das beides ging, war mir unverständlich. Die muskulösen, breiten Körper steckten in den typischen crowenischen Soldatenuniformen, die wie angegossen saßen und ihre guten Körperbaus hervorhob. Beim näheren hinsehen, erkannte ich jedoch, dass ihre Uniformen von denen der anderen abwichen. Sie wirkten noch eleganter, teurer und wiesen sie als höher gestellt aus. Auf ihrer Brust prangte neben dem Emblem von Crowen, noch ein weiteres Zeichen, das mir unbekannt war. Es ähnelte dem, was die Leibgarde des Prinzen auswies, war aber nicht dasselbe.
,,Ich bin Ferin Deklan und das ist mein Partner Drew Rider. Wir sind fortan Eure persönlichen Leibwächter, Prinzessin.'' Die beiden verbeugten sich und mir fiel die äußerliche Ähnlichkeit zwischen ihnen auf. Beide braune kurze Harre, braune Augen und kantige Gesichter. Eigentlich nicht unattraktiv.
Wahrscheinlich hätte ich nicht mal, was dagegen gehabt solche doch ganz gut aussehende Männer in meiner Nähe zu haben, würden sie nicht komplett ungelegen kommen. Leyon's Wachen stellen ja schon ein Problem da, aber dann noch zwei weitere, die mich keine Sekunde lang aus den Augen lassen...wie soll ich da einen unauffälligen Mord hinbekommen? Wie sollte ich einen Mordversuch starten, wenn wir beide von vier ausgebildeten Leibgardisten überwacht wurden? Das grenzte an die Unmöglichkeit.
Ich zwang mir ein dünnes Lächeln auf die Lippen, schließlich wollte ich weder unhöflich noch arrogant rüberkommen. ,,Schön, freut mich.'' Nein, tut es nicht. Ich brauche euch nicht, hätte ich am liebsten gesagt.
Drew's Mundwinkel zuckten für einen Moment als hätte er meine Gedanken gelesen, sonst blieb sein Gesicht genauso wie das seines Partners unbewegt.
,,Kommt, wir begleiten Euch zu Prinz Leyon, Prinzessin.'', ergriff Ferin wieder das Wort und wartete anscheinend darauf, dass ich mich in Bewegung setzte.
,,Hab ich denn eine Wahl? Und ich bin keine Prinzessin, jedenfalls noch nicht.'', murmelte ich unwillig, kam seiner indirekten Aufforderung aber nach. Aus dem Augenwinkel bemerkte ich wie sich auf Drew's schmale Lippen für einen Moment ein amüsiertes Schmunzeln legte, bevor es genauso schnell wieder verschwand wie es aufgetaucht war und die beiden mir ohne ein Geräusch von sich zu geben folgten.
,,Hier rechts.'', steuerte Ferin mich erst durch die Gänge des Palastes und dann zu den Pferdeställen.
Kaum waren die Stallungen in Sicht, beschleunigte ich mein Schritttempo. Zwei stattliche Pferde waren vor dem offen stehenden Tor angebunden, beide schon komplett vorbereitet.
Am Gatter daneben lehnte der Prinz mit seinen Leibwächtern und sah mir lächelnd entgegen. Doch ich beachtete ihn gar nicht länger, stattdessen trat ich näher an die Reittiere heran. ,,Welches ist meins?''
Kurz bröckelte das Lächeln in seinem beneidenswert schönen Gesicht. ,,Die braune Stute, Kleà.''
,,Kleà? Interessanter Name. Wie-‚'', schnell unterbrach ich mich. Von der kleinen kränklichen Prinzessin Kleà durfte ich nichts wissen. Sie war ein streng gehütetes Geheimnis der Königsfamilie. Abgesehen von den Majestäten selbst und dem Kindermädchen durfte eigentlich niemand von ihr wissen. Naja, ein kleiner ausgewählter Teil hochrangiger Rebellen wusste ebenfalls davon, ich gehörte dank meines Auftrags dazu. ,,Wie schön du doch bist.'', beendete ich meinen Satz etwas holprig. Gerade noch gerettet.
Ich streichelte sanft über den Hals der Stute. Das weiche Fell war ordentlich und glänzte. Sie stieß bei meiner Berührung ein leises Schnauben aus.
,,Du kannst reiten?'', versicherte sich Leyon und drückte sich vom Gatter weg, um seinerseits über den Hals eines beeindruckenden schwarzen Hengstes zu streichen.
,,Hättet Ihr das nicht früher in Erfahrung bringen sollen? Wäre jetzt ganz schön peinlich, wenn nicht.'' Ich verzog meine Lippen zu einem überlegenen Grinsen.
,,Ich muss zugeben, mir wäre es sogar ganz gelegen gekommen, wenn du es nicht könntest.. Dann würdest du nämlich nun direkt vor mir sitzen.'' Mit einem verschmitzten Zwinkern in meine Richtung schwang er sich elegant auf den Rücken seines Tiers und beobachtete mich dabei wie ich es ihm ein wenig uneleganter nach tat.
,,Was für ein Pech aber auch.'', gab ich leise und nicht im Mindesten mitleidig von mir.
Leyon tat es mit einem Grinsen ab und richtete sich dann an die Leibgardisten. ,,Grey, Drew, ihr kommt mit. Wir wollen ein wenig Privatsphäre genießen, deswegen werden nur zwei von euch uns begleiten. Und haltet euch im Hintergrund. Achtet auf die Umgebung, nicht auf uns. Verstanden?''
,,Jawohl, Sir.'' Die beiden Angesprochenen verschwanden schnell im Stall, nur um kurz darauf mit zwei weiteren Pferden wieder herauszukommen.
Die ganze Zeit, während wir ritten, hielten sie einen Abstand von ungefähr fünf Metern zu uns, sodass sicher war, dass unsere Unterhaltungen, falls wir denn welche führen würden, nicht von ihnen mitgehört werden konnten. Im Moment ritten Leyon und ich aber einfach nur still in gemächlichem Tempo nebeneinander her.
Das war mir sogar ganz recht. Ich war nämlich mehr damit beschäftigt, zu überlegen, wann der richtige Zeitpunkt für meinen ersten Mordversuch war. Dass Leyon die beiden Wachhunde angewiesen hatte, nicht uns, sondern unsere Umgebung im Auge zu behalten, kam mir entgegen, nur den passenden Zeitpunkt um meinen Plan erfolgreich durchzuführen wusste ich noch nicht. Vorhin war es zu früh, jetzt bot sich mir die Chance, doch wer wusste schon, ob sich in ein paar Minuten nicht noch eine bessere Gelegenheit ergeben würde?
Ich hatte mir gestern Nacht einige Ideen überlegt und beschlossen den Ausritt zu nutzen, um meine eigene Mission voranzutreiben.
Für die Natur um mich herum, den schönen gesunden Wald, den wir auf einem geebneten Weg durchquerten, hatte ich leider kein Auge. Und das obwohl ich Wälder sonst gerne mochte.
Ich betrachtete den Prinzen aus dem Augenwinkel, während meine eine Hand zu meinem Haar wanderte und in einer unauffälligen Bewegung eine Haarnadel entfernte. Es tat mir jetzt schon Leid für das Pferd, aber es ging nicht anders.
Weiterhin darauf bedacht mich nicht auffällig zu verhalten, brachte ich die Nadel in meiner Hand in die richtige Position und brachte Kleà einen winzigen Schritt näher an den Hengst heran, dabei behielt ich Leyon stets im Blick. Er durfte nichts bemerken.
Ich atmete leise durch, ließ Kleà bedacht langsamer werden, sodass ich für einen Moment aus dem Blickfeld des Prinzen verschwand, vergewisserte mich kurz mit einem Blick nach hinten, dass ich unbeobachtet war und rammte die spitze Nadel entschlossen in das Hinterteil des Hengstes. Noch in derselben Bewegung zog ich die Hand zurück und ließ die Nadel blitzschnell in meinem Stiefel verschwinden.
Ab da ging alles ganz schnell. Der Hengst bäumte sich erschrocken auf und ging wild buckelnd durch. Leyon hatte Mühe sich zu halten und rutschte immer wieder gefährlich weit ab. Panische Rufe ertönten von den Wachen hinter uns, die sofort ihre Pferde antrieben, um uns zu erreichen. Ich schrie gespielt entsetzt auf und hielt Kleà an. Unruhig tänzelnd wich die Stute zurück. Ich sah mit vor den Mund geschlagener Hand dem Prinzen dabei zu wie er sich mit verbissenem Ausdruck verzweifelt an den Hals des Tieres klammerte und versuchte nicht aus dem Sattel zu fliegen.
Er hielt sich erstaunlich gut. Drew und Grey galoppierten ihm hinterher und versuchten von beiden Seiten nach den Zügeln des durchdrehenden Tieres zu greifen, mussten dabei aber immer wieder zurückweichen, wenn der unkontrollierte Hengst eine unvorhergesehene Bewegung machte.
Das Schauspiel fand ein schnelles Ende, als es dem Hengst endlich gelang seinen Reiter loszuwerden und dieser im hohen Bogen über den Kopf des Pferdes flog. Die Panik in den Stimmen der beiden Leibgardisten erreichte ein neues Level. Währen Drew weiterhin versuchte das Pferd zu bändigen, sprang Grey von seinem und eilte zu dem am Boden liegenden Prinzen. Er drehte ihn herum und fühlte mit koordinierten Griffen erst den Puls und tastete dann mit erleichtertem Gesichtsausdruck seinen Körper ab.
Leyon war also nicht tot, sondern weilte immer noch unter den Lebenden. Das wäre ja auch fast schon zu einfach gewesen. Genervt von meinem missglückten Mordversuch schloss ich enttäuscht die Augen, bevor ich mich zurück in meine Rolle als panische und besorgte Verlobte einfand, vom Pferd sprang und auf die beiden Gestalten am Boden zu rannte. ,,Oh Gott, geht es ihm gut?! Lebt er noch?'', schrie ich schrill und stürzte förmlich neben ihnen zu Boden. Verzweifelt beugte ich mich über den bewusstlosen Prinzen. ,,Er ... ist doch nicht tot, oder?'', brachte ich mit weinerlicher Stimme hervor und brachte sogar ein Zittern und eine Träne Zustande.
Grey tastete weiter ohne zu unterbrechen seinen Körper nach Knochenbrüche und derartigem ab, wie ich vermutete, setzte jedoch ein beruhigendes Lächeln auf. ,,Keine Sorge, der Prinz hat ausgesprochen Glück gehabt. Ich kann keinerlei Knochenbrüche feststellen, vermutlich also nur eine Gehirnerschütterung und vielleicht auch ein paar Verstauchungen, sonst müsste es ihm gut gehen.''
Na toll. Ich zwang mir einen erleichterten Ausdruck auf Gesicht, während ich innerlich alles andere als erfreut war. Nicht mal eine gebrochene Rippe hatte er von dem Sturz davon getragen, das gab's doch nicht. Er hätte an einem Genickbruch, einen von einem spitzen Stein durchbohrten Kopf oder einer gebrochene Rippe, die sich in ein überlebenswichtiges Organ wie die Lunge bohrt, sterben können, aber nein, Ihre Hoheit kam ohne jeglichen Schaden davon. Der Mordversuch war auf ganzer Länge gescheitert.
,,Da hat er wirklich Glück gehabt'', murmelte ich leise. Grey nickte bestätigend. ,,Ja, wäre er ein paar Zentimeter weiter rechts gelandet, wäre er auf einem Stein aufgeschlagen und höchstwahrscheinlich gestorben. Stattdessen aber ist er zum Glück an einer besonders weichen Stelle gelandet. Scheint so, als wäre die Erde hier von irgendeinem Tier aufgewühlt worden, sodass der Aufschlag nicht so hart gewesen war und er mit leichten Verletzungen davonkommt. Auch der Stein schien vorher noch an der Stelle, wo Prinz Leyon's Kopf liegt, gewesen zu sein, von dem Tier aber verrückt worden zu sein. Das hätte ganz schön schlimm enden können.''
Ich biss die Zähne zusammen, unterdrückte ein wütendes Knurren. Ehrlich jetzt? Warum zum Teufel musste er ausgerechnet an dieser einen weichen Stelle landen? Dieses unbekannte Miststück von Tier hatte mir meinen unauffälligen Mord vereitelt!
,,Ja...da hat ihm das Tier wohl das Leben gerettet. Was für ein Glück.'' Ich knirschte unterdrückt mit den Zähnen.
,,L-Lyana?'' Ein leises Flüstern lenkte meine Aufmerksamkeit auf  die Person über die ich immer noch gebeugt war und erst jetzt file mir auf, dass mein Gesicht direkt über seinem schwebte. Schnell zog ich mich zurück und setzte einen sorgenvollen Ausdruck auf. ,,Geht es dir gut? Tut dir was weh?''
Ein kleines Lächeln erschien um seine Mundwinkel. ,,Wenn du dich um mich kümmerst, dann tut mir alles weh.''
Wiederwillig musste ich ehrlich lächeln.
Leyon rappelte sich leicht auf, sodass er eine sitzende Position einnahm und nicht mehr auf dem dreckigen Boden lag. ,,Nein, es geht schon. Mein Schädel brummt und mir ist ein wenig schwindelig, aber sonst habe ich keine Schmerzen.''
Grey mischte sich ein. ,,Das ist schonmal gut, aber Ihr habt mit Sicherheit eine leichte Gehirnerschütterung. Wir sollten Euch schnellstmöglich zu einem Arzt bringen, damit der Euch nochmal gründlich untersucht. Knochenbrüche habt Ihr jedenfalls schon mal keine. Euer Glück ist beneidenswert, mein Prinz. Das hätte übel ausgehen können.''
,,Ja, ich weiß auch nicht, was auf einmal in Torento gefahren ist. Er ist zwar nicht der Bravste, aber mir durchgegangen ist er noch nie.'' Leyon kam mithilfe von seinem Leibwächter auf die Beine und stützte sich noch etwas taumelnd auf diesen.
Wir alle drei schauten zu Drew, dem es mittlerweile gelungen war den Hengst einzufangen und ihn zu beruhigen. Immer wieder mal schabte er mit den Hufen über den Boden oder schnaubte, aber sonst wirkte er wieder ruhig. Ich würde mich trotzdem heute nicht mehr auf seinen Rücken setzen wollen.
Die anderen schienen wohl genauso zu denken, denn Grey ließ zweifelnd seine Augen zwischen dem Prinzen und seinem Pferd hin und her wandern. ,,Ihr solltet Euch zu einem von uns aufs Pferd setzen. Torento stellt gerade zumindest für heute ein zu hohes Risiko dar und wir wissen nicht, was ihn so hat durchgehen lassen. Er ist im Moment unberechenbar. Außerdem kämpft Ihr mit dem Schwindel, da solltet Ihr nicht selbst reiten.''
Leyon nickte zustimmend. Sein Blick schweifte zu mir und ich ahnte schon, was kommen würde, bevor er den Mund aufmachte. ,,Ich werde bei meiner Verlobten mitreiten. Wir kehren umgehend zurück zum Palast.''
Dieser Mordversuch war wirklich der totale Reinfall.
Ohne etwas zu sagen schwang ich mich auf Kleà und wartete bis Leyon hinter mir im Sattel saß. Ich spürte seinen Körper dicht hinter mir, die Wärme die er ausstrahlte ging auf mich über und umhüllte mich, als er die Arme um meinen Bauch schlang und sich von hinten an mich drückte.
,,Jetzt sitzt du doch noch vor mir im Sattel'', raunte er mir ins Ohr und verbarg den zufriedenen Unterton nichtmal. ,,Es hat also doch noch etwas gutes. Ich sollte mich nicht über den Sturz oder Torento beschweren.''
Du vielleicht nicht, aber ich.
,,Du bist nicht zurechnungsfähig.'', stellte ich trocken fest und ließ Kleà den Rückweg antreten, diesmal mit den beiden Leibwachen rechts und links von uns, wobei Drew Torento zusätzlich an den Zügeln mitführte.
,,Ich bin zurechnungsfähig genug, um zu erkennen, dass du dir Sorgen um mich gemacht hast.''
Da liegst du aber mal komplett daneben, mein Lieber.
,,Red dir das ruhig ein.''
,,Das muss ich nicht, ich weiß es.''
,,Wenn du meinst.''
,,Du riechst gut.''
,,Bitte was?'' Meine Augenbrauen schossen in die Höhe und ich drehte leicht meinen Kopf zu ihm.
,,Du riechst echt gut'', wiederholte er und lächelte dabei versonnen.
Okay, vielleicht sollte ich mir doch Sorgen machen.
,,Ich glaube deine Gehirnerschütterung ist schlimmer als gedacht. Du redest wirres Zeug.''
,,Ich sag nur die Wahrheit.''
,,Das war aber ein kurzer Ausritt.'', wechselte ich schnell das Thema und konzentrierte mich wieder auf den Weg vor uns. Auch jetzt schenkte ich der kräftigen Natur um uns herum keine Beachtung. Die Bäume zogen einfach langsam an uns vorbei.
,,Verzeihung, Lyana. Er sollte nicht so ein jähes Ende finden. Wir holen das nach. Ich werde mir etwas als Wiedergutmachung einfallen lassen.'', erklang es leise und niedergeschlagen hinter mir. Jetzt gerade in diesem Moment wirkte er nicht wie ein Prinz, sondern wie ein kleiner, geknickter Junge. Und das fand ich unfassbar süß.
Das war wohl auch der Grund, warum ich folgende Worte aussprach: ,,Es war nicht deine Schuld, aber ich lasse mich überraschen. Und so schlimm war der Ausritt nun auch wieder nicht, abgesehen von dem Schock natürlich.''
,,Gut, du wirst sehen. Unser nächstes Treffen wird perfekt.''

Lyana- The Story of a QueenOn viuen les histories. Descobreix ara