Kapitel 11

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( S i l a s )

"Ist das dein Outfit für ein erstes Date?", fragte er sie als sie schüchtern den Raum betrat. Sie rieb sich ihre Hände an ihren Oberschenkeln, ihre Schulter waren sichtlich angespannt. "Ich wusste nicht, dass das hier ein Date ist", antwortete sie. 

"Also hättest du dir etwas anderes angezogen, wenn ich es dir gesagt hätte?" Er schloss die Tür hinter ihr, sah wie sie durch das Klacken des Schlosses zusammen zuckte. 

Melody war wie ein scheues Reh. 

"Nein, dann wäre ich nicht gekommen", antwortete sie ein wenig zu forsch. Die Schlagfertigkeit ihrer Antwort überraschte ihn ebenso wie sie ihn ärgerte. 

"Dann hast du unsere Abmachung also schon wieder vergessen?" Seiner scharfer Ton ließ sie zu ihm hochblicken, doch sie konnte seinem Blick nicht standhalten, ließ ihre Augen stattdessen durch den Raum schweifen und schüttelte kaum merklich ihren Kopf. 

"Wir sollten heute ein paar Dinge klarstellen" Silas, der dringend einen Scotch brauchte, schlenderte in Richtung Theke. "Was möchtest du trinken, Love?"

Nach langem Zögern wählte sie Weißwein und Silas goss ihr den besten ein, den sie hatten. Asher füllte diese Bar jede Woche auf und er musste feststellen, dass seine Schulkameraden immer gieriger wurden. 

Er reichte ihr das Glas, hielt seines hin um mit ihr anzustoßen. Nach dem leisen Klirren nippte sie an ihrem Wein, klammerte sich an dem Glas fest. 

"Was willst du klarstellen?"

Sie setzten sich gegenüber auf die Sofas, die anders als auf der Party, mittig standen. "Es gibt ein paar Regeln für die nächsten drei Monate", verkündete er. 

"Nur für mich oder auch für dich?", fragte sie und überraschte ihn erneut. 

Melody Thompson war überhaupt nicht das, was er erwartete hatte. 

~

( M e l o d y )

Die Art, wie Silas De Clare mich ansah, gefiel mir überhaupt nicht. Er stellte sich über alles, ihn belustigte alles und er gab einem das Gefühl, immer etwas mehr zu wissen, als man selbst. 

Er ließ mich klein fühlen, unbedeutend aber vor allem so, als wäre mir meine Entscheidungsmacht genommen. 

"Du wirst dich in den drei Monaten mit keinem anderen Mann treffen", begann er und ich zog eine Augenbraue in die Höhe. 

"Und ich mich nicht mit keiner anderen Frau", fügte er dann mit einem arroganten Schmunzeln hinzu. 

Ich wollte protestieren, alles in mir Schrie danach, niemals das zu tun, was Silas de Clare sagte, doch dieser Punkt schien ihm mehr zu schaden als mir. Ich traf mich sowieso mit niemandem, während er vermutlich eine Menge Frauen hatten, die bei ihm Schlange standen. 

"Okay", willigte ich ein und lehnte mich gegen das Sofa, verschränkte meine Beine und sah ihn mit dem wenigen Selbstbewusstsein an, dass es mit mir durch die Tür geschafft hatte. 

"Du wirst zu mir kommen, wann immer ich es verlange" Silas beugte sich nun nach vorne, seine Ellenbogen auf seinen Oberschenkeln abgestützt, sein intensiver Blick haftete auf mir. Ich schluckte schwer, fühlte wie mir heiß und kalt wurde und verfluchte mich dafür, einen Pullover angezogen zu haben. 

"Nur, wenn es den schulischen Verpflichtungen nicht im Weg steht", warf ich ein und Silas nickte. 

Sein Blick wanderte zu dem Inhalt seines Kristallglas und er schwenkte die goldbraune Flüssigkeit darin hin und her. Das Tattoo auf seiner Hand tanzte bei dieser Bewegung und ich fragte mich, wie viele seiner Tattoos eine echte Bedeutung für ihn hatten. "Du wirst in den Herbstferien mit zu mir kommen" 

Secrets of London I Dark Romance / AbgeschlossenWhere stories live. Discover now