Kapitel 30

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( S i l a s )

Melody schmunzelte, während sie mit vorsichtigen Handbewegungen seine Wunden desinfizierte. Silas musterte sie, versuchte sich ihre Reaktion zu erklären.

"Was ist so lustig?", fragte er bemüht gleichgültig, als er sich immer noch keinen Reim darauf machen konnte.

Sie antwortete mit einem Kopfschütteln, griff nach der kühlenden Salbe und öffnete sie.

Sie sollte ihn nicht provozieren, doch sie tat es immer wieder. Mittlerweile war es wie ein Spiel zwischen ihnen. Silas' Lieblingsspiel.

Ganz automatisch griff seine Hand an ihren Hals. Melody hielt inne, sah zu ihm hoch. Ihre Augen wurden groß und ihre Mundwinkel glitten nach unten. Das Wiederrum brachte Silas zum Schmunzeln.

Er richtete sich auf, lehnte sich vor und sah ihr eindringlich in die Augen.

Auch wenn er nicht zudrückte, fixierte er sie mit seinem Griff. Ihre Augen huschten über sein Gesicht, seinem Arm entlang und sie öffnete ihren Mund, um Luft zu holen.

"Was ist so lustig, Love?", wiederholte er seine Frage und legte seinen Kopf schief. Seine Stimme war tiefer als zuvor, ernster und verlangender.

"Ein Mädchen kniet vor dir und weint, während sie deine Verletzungen versorgt. Und das einzige, was dem großen Silas De Clare einfällt, ist: Lass das" Wieder schmunzelt sie.

Ohne darauf zu antworten, betrachtete er sie eine Weile. Ihre großen, leuchtenden Augen, die ihn herausfordernd ansahen. Er sah das Verlangen in ihnen, dass auch er spürte, doch er durfte dem nicht nachkommen.

Jedenfalls nicht vollständig.

Seine Lippen näherten sich ihren, ganz langsam und ohne sie aus den Augen zu lassen. Er spürte, wie sich ihr Puls erhöhte, ihre Atmung schwerer wurde.

Energisch, fast schon wütend presste er seine Lippen auf ihre. 

Sie keuchte auf, umfasste halt-suchend seinen Unterarm. Sie küssten sich, intensiver, verlangender. Melody hatte keine Angst mehr vor ihm - und er sah sie nicht mehr als die Tochter des Mannes, den er so verabscheute.

Wie von selbst stand sie auf und er zog sie auf seinen Schoß. Seine Hände wanderten über ihren Rücken, erkundeten jeden Zentimeter von ihr. Melody legte ihre in seinen Nacken und stöhnte in den Kuss hinein.

Er drückte sie auf seine Härte, was sie zusammenzucken ließ. Er grinste, während er sanft in ihre Unterlippe biss.

Ihre Hüften begannen zu kreisen, doch Silas fixierte sie auf ihm. "Das habe ich dir nicht erlaubt, Darling", keuchte er und sie legte ihre Stirn an seine.

Für einen Moment war es still um sie. Ihre schwere Atmung beruhigte sich langsam. Silas strich beruhigend über ihren Rücken, atmete dabei ihren Duft ein und schloss die Augen.

In einer anderen Welt, in einer anderen Zeit...

"Wieso willst du mich nicht?", fragte sie ganz leise, als hätte sie ihre Gedanken aus Versehen ausgesprochen.

"Ich will dich nicht? Ich habe dir schon oft gesagt, dass ich dich will", antwortete er und öffnete die Augen. "Du hast keine Ahnung, wie sehr ich dich will"

Er wollte sie besitzen. So. sehr.

"Aber wieso unterbrichst du uns dann immer wieder?"

Silas' Kiefer bebte. Sie sah ihn so offen, so emotional an und das brachte ihn erneut aus dem Gleichgewicht.

"Am Anfang hast du Angst vor mir gehabt. Angst davor, ich könnte etwas tun, das du nicht willst", begann er und amtete schwer aus. Sie wollte gerade etwas erwidern, doch er fuhr fort. "Wenn sie dir einen Ehemann suchen, dann ist es besser, wenn du... unberührt bist. Denn das bist du, nicht wahr, Love?"

Secrets of London I Dark Romance / AbgeschlossenWhere stories live. Discover now