Kapitel 89

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( S i l a s )

Eine weitere Woche verging, ehe er sein Vorhaben endlich in die Tat umsetzte. 

"Herein", rief er als es an seiner Bürotür klopfte. Asher und Saint betraten den Raum, schienen über irgendwas zu diskutieren. 

"Hast du die Fußballergebnisse gesehen?", fragte Asher empört. "So eine verfluchte..." - "Haltet die Klappe und setzte euch", brummte Silas, hatte er überhaupt keinen Nerv sich jetzt über Fußball zu unterhalten. 

Asher und Saint warfen sich einen irritierten Blick zu, dann nahmen sie auf den Sesseln gegenüber platz. 

"Worum gehts? Wir haben doch gestern erst darüber gesprochen, wie verdammt gut es sich anfühlt, dass die Ratten aus dem Land sind", grinste Asher und Saint faltete die Hände, spielte mit einem seiner Ringe. 

Er schien schneller zu begreifen, dass die Situation anders war als sonst. 

Silas öffnete die unterste Schublade seines Schreibtisches, holte die Flasche Scotch und drei Gläser hervor. 

Ohne ein Wort füllte er sie, reichte die Gläser den anderen beiden und lehnte sich zurück. 

"Ich muss mit euch reden", dann trank er einen großen Schluck, "und dafür sollten wir unsere Waffen ablegen"

Asher grunzte. "Was redest du da?" Doch Saint brachte ihn mit einem Blick zum Schweigen, nickte in Richtung Besprechungstisch, auf dem wenig später jeder von uns seine Waffe gelegt hatte, die wir sonst bei uns trugen. 

"Wenn ich jetzt anfange, dann hört mir erstmal zu. Ich kann selbst nicht glauben, dass ich so ein Gespräch mit euch führe, aber keine Sorge, ich bin nicht verrückt"

Und dann erzählte er, was ihm auf seinem verwirrtem, dunklen Herzen lag, das nun einfach mal versuchte, das richtige zu tun. 

-- 

( M e l o d y )

Gedankenverloren lief ich in mein Schlafzimmer, suchte seit Ewigkeit mein Handy, als ich mit einem erschrockenem Laut stehen blieb. 

Auf dem Sessel am Fenster saß Silas. Er hatte ein Bein angewinkelt über das andere gelegt, in der Hand ein Glas Scotch und in seinen Augen etwas, dass mir sofort eine Gänsehaut bereitete. 

"Guten Abend, Love", sagte er und seine Stimme bereitete mir Unbehagen. 

"Silas, ich habe nicht mit dir gerechnet", sagte ich so locker wie möglich. 

"Ich bin hier, weil ich mit dir reden muss" 

Ich schluckte schwer, schloss die Tür hinter mir und setzte mich auf den Bettrand. 

Silas schaute in sein Glas, schwenkte den restlichen Alkohol darin. 

"Weißt du, vom ersten Tag an warst du mir eine tolle Ehefrau", begann er und das Gespräch gefiel mir gar nicht. "Du hast mich immer unterstützt, du hast dich mir hingegeben, mich und meine Grenzen akzeptiert... und warum auch immer, das Gute in mir gesehen"

Dann schaute er hoch, direkt in meine Augen. 

"Obwohl ich nicht dachte, dass es etwas Gutes in mir gibt"

"Warum sagst du das?", fragte ich mit einem Kloß im Hals, verschränkte die Arme vor der Brust. 

"Weil ich mir in Russland geschworen habe, endlich ein besserer Ehemann zu werden", mit einem verbitterten Gesichtsausdruck nahm er einen weiteren Schluck. 

"Du bist ein wundervoller Ehemann", versicherte ich ihm, doch er schüttelte den Kopf, brachte mich dazu, nicht weiter zu reden. 

"Bin ich nicht, ich bin dein dir aufgezwungener Ehemann und du hast das beste aus deiner beschissenen Situation gemacht"

Secrets of London I Dark Romance / AbgeschlossenWhere stories live. Discover now