*(67) Lecker*

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Du teilst alles mit ihm, weil es ohne ihn sowieso nichts wert ist.

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Wir verbrachten etwa eine halbe Stunde mit der Band und Rico in der Umkleide, bevor sie uns rausschickten, um letzte Vorbereitungen zu treffen.

Wir hatten erfahren, dass sich das Programm geändert hatte. Eine andere Band war ausgefallen und Mikas bekam dafür mehr Bühnenzeit. Ich freute mich für ihn, wusste allerdings noch nicht, welche Probleme deshalb auftreten würden.

Wir saßen in erster Reihe vor der Bühne, auf Sitzsäcken, die auf dem Boden der gesamten Halle verteilt waren. Damian hatte extra mit Leuten neben uns getauscht, um einen größeren Sitzsack zu bekommen, damit wir uns zu zweit auf einen setzen konnten.

„Ich will auch kuscheln", schmollte Finn.

Instinktiv wollte ich ihn anbieten, sich dazuzulegen. Irgendetwas in mir hielt mich davon ab und veranlasste mich dazu, Damian durch meinen Blick zu fragen, ob er okay damit war.

Ihm war klar, dass mit Finn zu kuscheln vor unserer Beziehung Standard für mich gewesen war. Das hieß aber nicht, dass er damit einverstanden sein musste, wenn es so weiterging. Die Umstände hatten sich immerhin geändert. Finn und ich waren zwar noch immer beste Freunde, aber ich hatte nun einen Freund. Und dieser wollte mich für sich. Deshalb überließ ich die Entscheidung ihm.

Damian wirkte im ersten Moment überrascht, schaute dann kritisch zu Finn, der schmollend vor uns stand und uns seine besten Bettel-Augen zeigte.

Damian verdrehte die Augen, löste sich von mir und lief durch die Halle.

„Was macht er?", fragte Finn verwirrt.

Noch ehe ich mir sicher sein konnte, schleppte Damian einen weiteren Sitzsatz für zwei bei uns an.

Er warf ihn neben unseren, sodass sie direkt ineinander übergingen und zeigte von Finn auf den Sitzsack. „Du darfst neben Marlon sitzen und seine Hand halten."

„Wie gnädig." Finn warf sich neben wir auf den Sitzsack, nahm meine Hand wie ein Kind die seines Vaters, und winkte Alisha zu sich: „Knuddel mit mir!"

Sie verkniff sich ihren Kommentar dazu und kam seiner Aufforderung nach. Immerhin zeigte Finn endlich mal, was er brauchte. Das war nicht selbstverständlich.

Obwohl meine Sorge um Finn mich belastete, brachte es mich zum Lächeln, wie Damian mit verschränkten Armen vor uns stand und sich anschaute, was er vollbracht hatte.

Ich legte meinen Arm zur Seite, als einladende Geste für meinen Freund. „Komm her, Schnuffelhase."

Er rümpfte die Nase, zögerte aber keine Sekunde, um der Aufforderung nachzukommen. Seine Arme ließ er verschränkt, während er sich in den Sitzsack gammelte und an mich lehnte. Ich schloss meinen Arm um seine Schultern und drückte ihm einen Kuss auf die Schläfe.

„Ich liebe dich."

Er verdrehte die Augen, starrte weiter geradeaus und brummte: „Ich dich mehr."

Das Ganze ging etwa für eine drei Sekunden so weiter, bis sein Grinsen aus ihm herausbrach und den Blick zu mir wandte. Dadurch erkannte er, dass ich mich zu ihm gelehnt hatte, so weit, dass unsere Lippen einander streiften, als er den Kopf drehte.

„Wir könnten jetzt auch in deinem Bett sein", flüsterte er. „Nur wir beide. Nackt. Fesseln an meinen Handgelenken, Gleitgel an meinem Loch und hmpf-"

Ich presste meine Lippen auf seine, riss meine Hand aus Finns und legte sie an Damians Wange. Er erwiderte meine gierigen Küsse, lächelte dabei aber so breit, dass unsere Zähne aneinanderkrachten. Er leckte darüber und ich biss neckend in seine Zunge.

wild (bxb)Where stories live. Discover now