36. Man hält sich fern✅

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Noch ganze drei Tage hatte ich Hausarrest, bis meine Eltern meinten, dass ich meine Lektion gelernt hab und sie ganz bestimmt nie wieder anlügen würde. Das liebte ich an meinen Eltern. Sie konnten nie wirklich lang sauer auf mich sein und wollten mich jetzt nicht Wochenlang in meinem Zimmer fest halten. Sie meinten, dass die Ferien dafür zu wertvoll sind und als ich Kyle erzählte, dass ich jetzt wieder frei wie ein Vogel bin hat er mich sofort wieder mit zu Cody geholt. 

In diesem Moment saß ich mit Levis und Teddy in der Küche. Cody war anscheinend in der Uni und kam bald wieder, doch bis jetzt war ich mit Levis und Teddy allein, denn der liebe Kyle hat sich auch wieder verpisst. Er war nur der Meinung, dass ich die Jungs längere Zeit nicht mehr gesehen hab und sie mich vermissen würden. Doch allzu sicher war ich mir da nicht. Teddy und Levis saßen nur am Handy. Ich starb hier vor Langeweile. 

"Ich äh werd mal kurz...im Bad verschwinden", unterbrach ich die Stille und Teddy nickte. 

"Viel Spaß", murmelte Levis vertieft und ich sah ihn verstört an.

"Danke?", ich stand von meinem Barhocker auf, machte mich auf den Weg nach oben und betrat dann das Badezimmer. Müde schaute ich in den Spiegel und fuhr mir einmal durch die Haare. Ich könnte Kyle anrufen und ihn bitten mich wieder abzuholen, aber so wie ich ihn kannte würde er das nicht tun. Vielleicht würden Levis oder Teddy mich nach Hause fahren?

Mit diesem Entschluss verließ ich das Badezimmer wieder und wollte nach unten gehen, doch im Flur fielen mir zum ersten Mal Bilder an den Wänden auf. Es sah aus als wären es Familienfotos. Ob da Codys Mutter war? 

Ich ging einen Schritt auf die Bilder zu und erkannte auf dem ersten sofort Jason und Cody. Sie waren beide etwas jünger und zogen irgendwelche Grimassen, was mich zum grinsen brachte. Auf dem zweite  Bild sah man Jason der eine Frau im Arm hielt. Sie sah Jason und Cody ähnlich, weshalb ich vermutete, dass das ihre Mutter sein muss. Doch bei dem dritten Bild wurde ich stutzig. Jason Cody standen vor einem Mann, ihr Vater vielleicht, und einer Frau, ich vermutete die Mutter. Weder Jason noch Cody sahen wirklich glücklich aus und der Mann sah den beiden überhaupt nicht ähnlich. Cody sah aus wie 13 und Jason müsste dann 16 sein. Doch warum hängt man denn ein Bild auf, auf dem die Hälfte der Personen nicht glücklich aussehen? Doch was mich viel mehr interessierte warum sahen Cody und Jason so unglücklich aus? Das vierte Bild waren dann wieder nur Jason und Cody, wie Jason die Hand seines kleines Bruders hielt und ihm, wie es aussah, versuchte die Treppen hoch zu helfen. 

"Was tust du hier?", ertönte auf einmal eine mir allzu bekannte Stimme von der Seite. Ich drehte mein Kopf in die Richtung und blickte direkt in Codys kalte blaue Augen. 

Ich stockte und verschränkte leicht die Arme, ehe ich mit einem schnellen Blick zu den Bildern antwortete. "Kyle...er hat mich hergebracht und ich musste Mal ins Bad. Und du...warst in der Uni?" Schlaue Taktik von mir, das Thema von mir abzulenken. 

"Yep", antwortete er nur und wollte in sein Zimmer, als ich einfach weiter sprach. 

"Dachte du hast Semesterferien?"

"Ja. Musste noch eine Arbeit abgegeben", antwortete er kühl. Ich hasste diese Seite an ihm. Ich hätte viel lieber den anderen Cody wieder. Der, der Späße machte und auch mal ein freches Grinsen auf den Lippen trug. Der, der lachte und redete. Der, der mir das Gefühl von Sicherheit gab. Dieser Cody gefiel mir mehr. 

"Und wie geht's dir?", versuchte ich weiter mit ihm zu reden. 

"Bestens", gab er nur zurück und ich seufzte. Er war so verdammt anstrengend. Cody verschwand in seinem Zimmer, kam aber wenige Momente mit einer Jogginshose, statt einer Jeans wieder raus und lehnte sich an seinem Türrahmen an. 

"Hausarrest also", hörte ich ihn sagen und nickte leicht. "Und sie haben dir die Lüge abgekauft?" Wieder nickte ich nur. Mal sehen was er davon hält, wenn ich ihm so abweisende Antworten geb. "Verdammt Megan was soll das?" Cody seufzte und stellte sich einige Schritte hinter mich. 

"Was soll was? Du wolltest doch eine Antwort", zuckte ich mit den Schultern und tat einfach mal so, als würde ich noch immer die Bilder vor mir ansehen. 

"Megan", seufzte er und ich spürte auf einmal wie er dicht hinter mir stand. "Du machst es mir echt nicht gerade einfach."

"Einfach ist langweilig", warf ich zurück und stockte als er mir die Haare von der Schulter strich. Seinen Atem schlug gegen meinen Nacken und mein Herzschlag verschnellte sich wieder mal schlagartig. 

"Aber unkompliziert", meinte er leise. 

"Wieso bist du so Cody?", traute ich mich zu fragen. 

"Wie bin ich denn?", wollte er wissen. 

"Abweisend. Kalt. Distanziert. Das komplette Gegenteil von dem Cody am Samstagmorgen und Abend", antwortete ich ihm und wunderte mich über meine Ehrlichkeit. 

In diesem Moment fühlte sich an als würde die Erde still stehen. Es gab nur Cody und mich.

"Weißt du was Megan?Weißt du was das für Merkmale sind?", hakte er nach und ich schüttelte zögernd den Kopf. Er war, meiner Meinung nach, mir viel zu Nahe. Mein Atem ging nur noch flach und stoßweise, während er ganz cool blieb. "Das sind die Merkmale eines Psychos", flüsterte er mir ins Ohr, sodass sich eine Gänsehaut über meine Körper breit machte. 

Meine Augen wurden größer und ich brachte letztendlich kein Wort mehr raus. Mein Hals war trockener als die Sahara und dicker Klos hatte sich gebildet. 

"Und von einem Psycho hält man sich fern", war das Letzte, was er sagte, bis er in seinem Zimmer verschwand und die Tür endgültig ins Schloss fallen lies. 

Ich wartete einige Sekunden, bis ich wieder normal atmen konnte und lies seine Worte sacken.


So...Cody...ja...interessant oder? Was denkt ihr über die Dinge, die er gesagt hat? Und wie fandet ihr die Art wie er es gesagt hat mit dieser Nähe und dem Flüstern? 

Was glaubt ihr wie Megan reagiert?:D

Ich werde jetzt meine Pizzaessen, die mir der nette hübsche junge Italiener gebracht hat:D

Voten und kommentieren meine Freunde :D

Euer BrooklynGirl:*

My human PsychoWhere stories live. Discover now