80. Codys Sicht der Dinge

55.2K 2.6K 182
                                    

"Also?", abwartend sah Cody seinen älteren Bruder, als dieser sich seufzend durch die Haare fuhr. 

"Unglaublich wie stur doch bist"

"Das hast du mir doch beigebracht. Du hast doch immer gesagt, dass ich nicht so einfach nachgeben soll. Also? Woher hast du das Geld Jason?"

"Woher willst du wissen, dass ich bezahlt hab?", stellte Jase die Gegenfrage. Cody verlor sein Pokerface, dass er in solchen Situationen immer auf dem Gesicht trug, doch in diesem Augenblick klappte sein Mund auf und ich muss zugeben, dass ich Cody noch nie so geschockt gesehen hab. 

"Jason was hast du getan?",hakte er langsam nach, doch dieser fing sofort an zulachen. 

"Dein Gesicht hättest du sehen müssen Kleiner! Natürlich hab ich bezahlt! Was denkst du denn, dass ich ihn umgelegt hab?", Jase und die Jungs lachten über Codys Reaktion, doch dieser verdrehte nur genervt die Augen und verschränkte seine Arme vor der Brust. 

"Manchmal frag ich mich wer wirklich der Ältere von uns beiden ist", schnaubte er.

"Ach komm schon Code ich war zwei Jahre in der Geschlossenen. Gönn mir doch mein Spaß"

"Nicht wenn es um sowas wichtiges geht Jase. Jetzt sag schon bitte. Woher hast du das verdammte Geld genommen?"

Jason nickte und schien zu verstehen, dass die Späße jetzt vorbei waren. "Nicht nur du hast von Mum ein Collegegeld  bekommen. Sie hatte uns beiden ein Konto angelegt und seit ich 14 war und du 12 dort regelmäßig Geld gebucht. Ohne das Kaiden was wusste. Als dann die ganzen Dinge mit Kaiden passierten und wir beide in der Psychiatrie waren, hat Mum mich besucht. Sie hat mir von den Konten erzählt und gesagt, dass ich mit deinem dein Studium zahlen soll und mit meinem soll ich tun was ich will. Sie zahlt jetzt noch auf beide Konten."

"Ich...aber...sie war bei dir?" Cody stellte sich vor Jason und sah auf den Boden. "Wie oft?"

"Ein paar mal. Nicht wirklich oft. Sie wollte nur wissen wie es dir geht und ob du soweit klar kommst"

"Okay", Cody nickte zaghaft und schien zu überlegen. "Aber...aber das ist dein Geld Jason. Wieso bezahlst du davon, Kaidens Schulden? Du hättest auch studieren können."

"Cody mal ehrlich. Ich bin 21 und gerade aus einer Irrenanstalt entlassen worden. Im Moment hab ich wichtigere Sachen zu tun als studieren. Ich hab ein klein Bruder um den ich mich kümmern muss und jetzt sag nicht, dass du allein klar kommst, denn das wäre gelogen. Ich will nicht studieren. Das wollte ich nie. Du warst immer der in der Familie, der zu schlauen und kreativen gehört hat.  Mum hat jedes einzelne Bild von dir aufgehoben"

Während Jason mit seinem Bruder redete, verließen die Jungs langsam das Zimmer. Vielleicht sollte ich auch gehen? Den beiden Brüdern ihre Zeit zum reden geben, doch als ich ansetzte ebenfalls zu gehen, schnappte Cody schon nach meiner Hand. Er wollte mich hier haben. 

"Wieso hat sie mich dann nie besucht? Ich war in derselben Psychiatrie nur eine andere Abteilung. Sie hätte kommen können"

"Sie hatte Angst kleiner. Genauso viel wie sie es jetzt immer noch. Und berechtigt oder? Du wolltest nie wieder was von ihr wissen. Sie hat Kaiden geglaubt und nicht dir. Sie hat ihren Freund, ihrem eigenen Sohn vorgezogen. Das hast du zu mir gesagt. Erinnerst du dich?"

"Ja. Ich erinnere mich",abwesend nickte Cody dabei. 

"Hör zu ich weiß es ist nicht leicht, dass zu hören, aber es Zeit findest du nicht? Cody wir waren Mum nie egal. Wir werden es auch nie sein und keine Ahnung wenn du irgendwann mal soweit bist...kannst du sie ja anrufen", Jason kramte etwas aus seiner Hosentasche und legte einen Zettel mit einer Nummer auf den Tisch, an dem wir mittlerweile saßen. 

"Und Kaiden? Hat er...hat er Mum gefunden?", fragte er leise und fuhr sich übers Gesicht. 

"Ja, aber sie hat ihn weggeschickt. Sie will ihn nicht mehr. Nicht nachdem er uns diese Dinge angetan hat"

"Das hätte ihr auch früher klar können",lachte er fassungslos auf. "Alles schön und gut Jase. Mum hat Geld angelegt super, aber...aber das entschuldigt nicht, dass sie zugesehen hat, wenn er uns schlug oder einsperrte. Oder dass sie gegangen ist, wenn ich sie gebraucht hätte, als du weg warst. Ich hätte meine Mum gebraucht Jason und sie war nicht da. Sie ist gegangen. Sie hat mich allein gelassen."

"Cody ich-"

"Nein. Jason. Sie ist die Mutter. Sie hätten sich melden können. Ich bin das Kind. Ich...war ihr Kind. Ich kann und werd ihr diese Dinge nicht verzeihen. Vielleicht kannst du es, aber...ich kann es nicht", Cody sah zum ersten Mal wieder auf und schluckte. Cody stand auf drückte mir ein Kuss auf die Stirn und schob sein Stuhl rein. "Ich...ich brauch ein paar Minuten."  Ohne noch was zu sagen, verlies Cody das Haus und Jason seufzte. 

"Scheiße", fluchte er. "Zu Mum sagte, dass ich das hin bekomme."

"Du scheinst aber mehr als nur ein paar Mal mit ihr im Kontakt zu stehen", fiel es mir auf und Jase sah mich an. 

"Ja. Wir telefonieren manchmal und beim letzten Mal bat sie mich mal mit Cody zu reden", Jason schüttelte den Kopf und sein Blick fiel auf die Nummer der Mutter. "Megan kannst du die behalten? Ich kenne Cody. Irgendwann wird er mit ihr sprechen wollen, aber wird zu stolz sein um zu mir zu kommen. Er wird irgendwas deswegen zu dir sagen und dann hättest du sie." 

"Ja. Okay",ich nickte und Jason schob mir den Zettel rüber. 

"Danke", er lächelte leicht und machte anstallten zu gehen, doch er blieb noch kurz sitzen und sah mich an. "Ach ja...gib ihm noch ein paar Minuten und dann...kannst du ihm nach."

"In Ordnung. Danke"


So was haltet ihr von dem Gespräch? 

Von Jason was er über seine Mutter zu Cody gesagt hat und dass er sich vielleicht mal melden kann?

Von Codys Meinung und Reaktion? Was denkt ihr geht in ihm vor?

Voten und kommentieren :D

Euer BrooklynGirl:*

My human PsychoWhere stories live. Discover now