07.°Plan°

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07.

»Denkt ihr, dass er überhaupt zuhause sein wird? Ich meine, er wird nicht so erfreut über meinen Besuch sein.«, gebe ich ein bisschen unsicher von mir, denn morgen ist schon Freitag und das heißt, auf du den McLeod's.

»Natürlich! Halte dich einfach an unseren Plan.«, spricht Heaven mir Mut zu.

»Also wie soll alles nochmal ablaufen?«, will ich sicherheitshalber nochmal wissen.

»Muss man Dir immer alles dreimal sagen?«, schimpft Ava und ich lache nickend.

»Also. Erstens: Du machst dich extra schick und setzt immer ein Lächeln auf.« Ich seufze, da ich mich wirklich nicht für ihn schick machen will.

»Zweitens: Du ignorierst ihn erstmals und guckst, ob er irgendwelche Anzeichen macht oder Augenkontakt mit Dir aufnehmen will.« Ich nicke leicht überfordert.

»Drittens: Du stürzt dich auf ihn und ihr knutschten wild herum!«, mischt sich Ava ein und kriegt einen Schlag auf den Hinterkopf, von mir.

»Nein! Drittens: Du versuchst mit ihm zu reden oder ihn einfach auf die Folter zu spannen, bis er es selber nichtmehr aushält.«, stellt Ruby es richtig und Heaven klatscht einmal in die Hände.

»Das ist brilliant.«, freut Heaven sich und ich bekomme nur ein quälendes Lächeln zu Stande.

»Ich versuche es in die Tat umzusetzen.«, sage ich nun und kriege jeweils einen Aufmunterungsspruch.

»Kann heute jemand von euch zu mir, um das passende Outfit für morgen heraus zu suchen?« Heaven's Augen begannen zu funkeln und ich wusste, dass sie die Auserwählte ist. Immerhin hat sie den besten Style von uns allen.

»Ja Heaven, du darfst mir heute helfen.«, lache ich und meine Freundinnen steigen mit ein.

»Ich muss jetzt los, habe Spanisch.«, seufze ich und gehe alleine zu meinem Spind. Die anderen drei Faultiere haben alle ein anderes Fach gewählt, weil sie dachten, dass es leichter sei. Jetzt hat sich herausgestellt dass es die Hölle ist. Tja, spanisch mag ich sogar.

»Hola señorita!«, begrüße ich die Spanischlehrerin, welche mir höflich zunickt.
Ich setzte ich auf meinen Platz und bin froh, dass keiner neben mir sitzt. Auf eine erfolgreiche Stunde.

°°°

Spanisch war doch nicht so toll wie ich es mir heute vorgestellt habe, da wir zu viele Arbeitsblätter gekriegt haben und ich den neuen Stoff nicht verstanden habe.

»Wie war spanisch?«, fragt Ruby mich grinsend. »Na ja.«, brumme ich zurück und bekomme ein glucksen von ihr. Ich verdrehe meine Augen und gehe in die Cafeteria.
Mittagspause ist doch was schönes, nicht?
»Also Heaven, willst du direkt nach der Schule zu mir?«, frage ich sie und schaue sie an.
»Klaro!«, stimmt sie ein und ich gebe ihr ein high-Five.

Ich schreibe meinem Vater kurz eine Nachricht, dass Heaven heute vorbei kommt. Sofort bekomme ich seine Zustimmung und grinse. »Du kannst.«, grinse ich und Heaven kichert leise.

»Denkt ihr, das wird klappen?« Ruby schaut mich entgeistert an.
»Ja natürlich! Zweifelst du etwa an meinem Plan?!«, versucht sie böse zu klingen, lässt mich aber eher lachen.
»Ich doch nicht.« Theatralisch fasse ich mir an den linken Brustkorb und schaue geschockt Ruby an.
»Du bist gestört.«, kommt es links von Ava.
»Das gebe ich zurück, Süße!«, erwidere ich antagonistisch und schaue sie zuckersüß an.
»Pff!«, kommt es von ihr und wirft ihre Haare nach hinten.

Nach der Schule gehen Heaven und ich zur Bushaltestelle, um zu mir nachhause zu fahren.
Sie grinst die ganze Zeit wie ein Honigkuchenpferd, was mich leicht nervt. Ich frage nicht nach, da es unnötig wäre. Wir steigen gerade in den Bus ein und setzten uns auf zwei freie Plätze, bis plötzlich ein verschwitzter William in den Bus gehetzt kommt.
Oh nein. Ich verziehe angewidert mein Gesicht und schaue zu Heaven, welche mich anzüglich anguckt.

»Nein!«, warne ich sie, doch sie lacht nur amüsiert.

William steht paar Meter neben mir, was mich leicht nervös macht. Ich kaue auf meiner Unterlippe herum und knete meine Hände.

Plötzlich macht der Bus eine ruckartige Bewegung und kurzerhand später, spürte ich eine schwere Last auf mir. Leise fluche ich und mache meine Augen auf. Erschrocken weiten sich meine Augen, als ich William auf meinem Schoß identifizieren kann. Mein Herz setzt kurz aus, als ich sehe, dass sein Blick direkt auf mein Gesicht fixiert ist. Ich räuspere mich und kann sehen, dass er aus seiner starre erwacht. Es ist mir seeehr unangenehm, da sein Gesicht drei Zentimeter unter meinen Brüsten ist..

»Würdest du vielleicht von mir runter gehen?«, frage ich etwas zu bissig, doch er scheint es nicht zu bemerken, da er erstmal seinen Kopf kurz schüttelt, dann aber ein »Sorry.« nuschelt und aufsteht.

Seine Stimme, die ich mal wieder zu hören bekam, war ganz anders in meinem Gedächtnis eingespeichert. Sie ist nun männlicher und rauer, als ob er eine leichte Hustenerkältung hat.

Mir wird augenblicklich kalt, da ich nicht bemerkt habe, dass er eine so spezielle Wärme ausstrahlt.

Heaven neben mir quiekt leise auf und ich kann in ihren Augen Funken sehen.

»Das war fabelhaft!«, schwärmt sie flüsternd und ich Runzel die Stirn.

»Was sollte daran fabelhaft gewesen sein?«, frage ich gleich darauf leise, doch sie schüttelt nur grinsend den Kopf.

Dann halt nicht.





Hach ja, im nächsten Kapitel wird es schön, wie soll ich es sagen, spannend. Joa, würde ich mal so sagen.

WilliamWhere stories live. Discover now