18.°Beschissen°

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18.

Aidan verschluckt sich an seinem Getränk. »Heaven ist das Mädchen?«, fragt er ernst. Ich nicke und trinke meinen Tee weiter. »Habt ihr denn über die ganze Situation geredet?« Ich schüttele meinen Kopf. »Was sollte das bringen? William wird jedenfalls nicht aus heiterem Himmel wieder Kontakt aufbauen.« Aidan grübelt und beißt in seinen Bagel.

»Na ja, aber du könntest mal mit Heaven über ihre Vergangenheit mit William ansprechen.«, schmatzt er mit vollem Mund und ich lache leicht.
»Gute Idee, danke nochmal.« Er winkt ab und isst sein Bagel zu Ende.
»Liegt Dir noch was auf dem Herzen? Ich kann gut zuhören, wie du gemerkt hast.« Ich beiße mir auf meine Unterlippe. Ja, und wie ich noch was auf dem Herzen habe.
»Sag schon, Honey.« Ich schüttele meinen Kopf und vermeide den Augenkontakt.
»Alexis, bitte. Es wird Dir helfen.« Mit leichter Panik schaue ich zu ihm rauf, nur um zu sehen, dass er mich liebevoll anlächelt. »Okey..«, sage ich atemlos. Aber ist er der richtige, um ihm sowas anzuvertrauen? Scheiss drauf. Wenn nicht, dann hast du halt Pech. Stimmt.
»Es ist halt so...dass ich mit keinem richtig reden kann. Über meine Vergangenheit und auch über meine jetzige Situation. Klar vertraue ich meinen Freundinnen, doch ich kann Ihnen nicht alles erzählen. Es ist halt einfach komisch, deswegen war ich ja auch so zerbrochen, als William Kontakt abbrach. Er war meine Bezugsperson, meine andere Hälfte. Er war einfach ein Teil von mir, dem ich alles anvertrauen konnte..und, ach scheisse..« Frustriert spricht Aidan auf mich ein, mit beruhigenden Wörter und dass ich ihm vertrauen kann. Aber William war anders..

                                         William

Ich habe doch nicht wirklich zugestimmt mit Amber in dieses beschissene Café zu gehen. War ich high? Oder doch betrunken? Oder war es nach de-
»Hörst du mir zu, Willy?« Okey, ich kotz ich Kreis. Sehe ich aus wie ein scheiss Kindergartenkind, damit man meinen Namen verniedlichen kann? Nein. »Ja, klar.« Meine Wut steigt mit jeder Minute an. Ich nicke immer wieder mit dem Kopf, damit sie denk, ich höre ihr zu. Ich gucke mich im Café um und sehe zu meinem Bedauern Le- Alexis mit Aidan? Wollen die mich verarschen? Erstmal nett zu mir sein, aber dann mit ihr herum flirten und so eine Scheisse. Ich rücke weiter nach außen hin, um die beiden zu belauschen. Denkt von mir was ihr wollt, es klingt so, als wäre es ein ernstes Gespräch.

»Es ist halt so...dass ich mit keinem richtig reden kann. Über meine Vergangenheit und auch über meine jetzige Situation. Klar vertraue ich meinen Freundinnen, doch ich kann Ihnen nicht alles erzählen. Es ist halt einfach komisch, deswegen war ich ja auch so zerbrochen, als William Kontakt abbrach. Er war meine Bezugsperson, meine andere Hälfte. Er war einfach ein Teil von mir, dem ich alles anvertrauen konnte..und, ach scheisse..« Ihre Bezugsperson? Augenblicklich fühle ich mich leer. Ich zwicke einmal in meine eigene Haut, damit ich mich fühlen kann. Alles tat so weh. Ihre Stimme zu hören, sie zu sehen, sie lachen zu sehen und sie zerbrochen zu hören. Keiner soll denken, dass sie mir nicht wichtig war. Im Gegenteil, sie gehörte zur Familie. Doch ich kann nicht anders. Sie ist nun mal so und ich will nichts mehr mit ihr zutun haben.
Setzt Dir einen floh, bis zu es glaubst..
Es stimmt, drei Jahre ist eine lange Zeit und jeder sagt, die Zeit heilt Wunden. Wer ist auf das bitte gekommen? Zeit heilt gar nichts, man lernt nur mit den ganzen Narben am Körper zu leben und sie zu tragen, immerhin haben wir sie uns selber hinzugefügt. Bitte denkt es euch nicht Metaphorisch, ich meine, dass die Wunden unsere Verluste und Fehler sind. Ich hasse, wenn mein IQ mal wieder raussticht. Argh.
»Aidan, du verstehst das nicht. I-ich glaube, dass ich mich schon vor langer Zeit in William verliebt habe, doch es erst nach dem ganzen Streit bemerkt habe.. das ist ebenfalls ein Problem, dass ich niemals meinen Freundinnen anvertrauen würde..« Okey, mein Körper geriet gleich außer Kontrolle. Verdammt, ich war sogar mal fast mit Heaven zusammen gewesen, wäre Alexis nicht da.
»Sag mal, Willy. Geht es dir gut?« Entgeistert starre ich auf Amber hinunter und bemerke jetzt, dass ich aufgestanden bin und mich Alexis geradewegs geschockt anguckt.
»Nein, geht es nicht. Das war's mit uns. Ich habe keine Lust mehr auf dich!«, mit den Wörtern schmeiße ich Bargeld auf den Tisch und ging wutentbrannt raus. Warum ich wütend bin? Ich weiß es nicht einmal.

»William..«, höre ich hinter mir die bekannte, helle Stimme von Alexis. Mit einem Ruck drehe ich mich zu ihr und kann sehen, dass sie weint. Auch echt immer in meiner Nähe. »Was willst du noch? Verstehst du nicht, dass ich nichts mehr mit dir zutun haben will? Machst du einen auf Blöd oder verstehst du das einfach nicht?« Eine dunkle Schicht bedeckt ihr Gesicht und ich weiß, dass ich zu viel gesagt habe.
»Es tut mir ja sehr leid, dass ich nicht so eine Hochbegabte Göre bin, doch ich werde dich niemals in Ruhe lassen. Drei verdammte Jahre renne ich dir schon hinterher und du bist zu blöd, um das zu verstehen!«, schreit sie mich an und ich spanne mein Kiefer an. »Du weißt, dass du mich gerade aufregst?« Sie schüttelt lachen und verzweifelt ihren Kopf. »Mir reicht's komplett..« Ich nicke nur, auch wenn ich mir nicht sicher bin, was sie genau damit meint.
Doch plötzlich geht sie an mir vorbei und das erste mal denke ich drüber nach, wie es ihr jetzt gehen muss. Beschissen. Und das erste mal fühlt es sich so an, als ob sie für immer geht.



Ohooo, ich habe zwar keine Ahnung wie sich der Junge gefühlt an (in der realen Story, aber scheiss drauf..)

WilliamWo Geschichten leben. Entdecke jetzt