15.°Drama°

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15.

Schließlich habe ich Aidan unsere Schule gezeigt, was mich die ganze Pause gekostet hat. Er war erstaunt über die Mamortreppe, welche zu den Kunsträumen führt und über den Theaterraum, welche eine eigene Bühne besitzt. Ich zeigte ihm auch die alte Bibliothek, wo sich immer die Abiturienten treffen, um zu lernen, da es wirklich gefühlt jedes Buch in der Bücherei gibt. Zu meinem Glück habe ich nun Spanisch und siehe da, Aidan hat auch Spanisch genommen und sitzt nun neben mir. Ich höre mit einem Ohr der Lehrerin zu und mit dem anderen Aidan. Er erzählt mir gerade, dass seine alte Schule in Amerika ganz anders war. Logisch, er war auf einer typischen amerikanischen High-School und hier ist es um einiges anders.
Plötzlich spricht die Lehrerin Aidan an, welcher lächelnd der Lehrerin auf spanisch etwas antwortet. Wie? Ich starre ihn mit offenem Mund an, da er offensichtlich Spanier ist. Ja Okey, er hat dunkelbraune Haare und eine etwas dunklere Teint als manch andere, doch ich hätte nicht gedacht, dass er Spanier wäre. „Da kann er sich gleich mit Franz zusammen tuen", denke ich mir schmunzelnd.

°°°

»Lieber Aidan, ich will jetzt wissen, warum dein Spanisch so gut ist!«, schnauze ich ihn direkt an, als Spanisch zu Ende war. »Meine Mama kommt aus Spanien und mein Vater aus Amerika. Ich wurde zwar in Amerika geboren und lebte dort auch, doch mit meiner Mum spreche ich immer Spanisch und in den Ferien fliegen wir auch regelmäßig zu unseren Verwandten.« Erstaunt ziehe ich meine Augenbrauen hoch und lächele dann aber.
»Das finde ich ehrlich gesagt ziemlich cool.« Süß fährt er sich durch die Haare und richtet seine Augen auf etwas hinter mich. Ich drehe mich um und entdecke William, welcher mit einem anderen Jungen redet.
»Wehe!« Ich hebe meinen Zeigefinger und halte ihn bedrohend nah vor seinem Gesicht. Er zieht Arroganz die Augenbrauen nach oben und setzt an zum laufen. »Aidan!«, sage ich nochmal emphatisch.
Er setzt sich nun in Bewegung, während ich mir frustriert durch die Haare fahre. Wenn die einmal best friends werden, raste ich aus.

»Drama im Paradies?«, fragt Ava schmunzelnd, als ich aus der Schule trete. »Sehr witzig.« Ich Rolle mit den Augen und straffe meine Schultern.
»Das war eigentlich eine Frage, welche du mir beantworten sollst.«, zickt sie mich an, doch ich weiß, dass das ganze nur spaßig gemeint ist.
»Aidan befreundet sich jetzt mit William an..«, seufze ich und höre Ava nach Luft schnappen.
»Gerade mal ein Tag hier und er bringt schon das ganze Drama mit.« Ich schaue sie verwirrt an.

»Was für ein Drama?«, frage ich und sie schenkt mir einen Seitenblick. »Du weißt schon. Zwei Jungs, ein Mädchen, der eine hat Kontakt zu ihr, der andere nicht. Der eine mag das Mädchen sehr, der ande-« Ich unterbreche ihren Redeschwall, da das Ganze ja nur zum Teil stimmt.
»Also erstmal mag Aidan mich nicht sehr und William sollte mir egal sein. Eine kleine Lappalie in meinem Leben, mehr nicht.« Hoffnungslos guckt Ava mich an. »Nah süße, du verstehst nichts.«

»Ich gehe dann mal!«, entschuldige ich mich bei ihr und laufe zur Bushaltestelle. Wen sehe ich denn da? William und...Aidan.
Einfach schnell abhauen, bevor sie dich sehen!
Gerade wollte ich mich umdrehen, da schreit Aidan schon meinem Namen. Mach einfach so, als ob du ihn nicht gehört hättest. So laufe ich weiter, doch höre ihn wieder nach mir schreien. Bloß nicht aufgeben! Mit einem Mal steht Aidan vor mir und hechelt.

»Was?«, frage ich bissig und er schmunzelt.
»Komm schon, William wird dich schon nicht beißen.« Ich schaue ihn ungläubig an.
»Wenn du wüsstest..«, gebe ich immerhin nach und folge Aidan zur Haltestelle zurück. William tippt irgendwas auf seinem Handy und ich stehe verkrampft neben Aidan. Das ist ja mal toll.
»Bin zurück«, gibt Aidan preis. »und wie du siehst, nicht alleine.«, fügt er noch hinzu und in meinen Gedanken seufze ich genervt. Das beste ist aber, dass unser Bus erst in zehn Minuten kommt und ich hier somit William's Blicke ertragen muss.

»Wie war dein Tag so?«, fragt Aidan und ich schaue ihn verwirrt an. »Du warst fast den ganzen Tag bei mir, also kannst du dir deine Frage wohl selber beantworten.« Er schmunzelt kurz und flüstert etwas vor sich hin, was ich nicht verstehe. Immer diese Spanier.

»Ich mag deinen Style voll.«, komplimentiert Aidan William. Mit offenem Mund schaue ich das Spektakel vor mir an. »Machst du das extra?«, flüstere ich dem dunkelhaarigen zu. »Was mache ich extra?«, fragt er nun laut, so, dass William aufschaut und direkt in meine Augen guckt.

Ich wende meinen Blick ab und schaue zu Aidan.
Jetzt einfach ablenken, um aus dieser Situation rauszukommen.

»Willst du dich vielleicht im Theaterkurs anmelden?« Er grübelt kurz und nickt dann. Somit bringt er mich zum grinsen. »Dienstag ist ein Probetag. Oder willst du mir auch noch sagen, dass du dort schon angemeldet bist?« Er fängt an zu lachen und schüttelt dann den Kopf. »Nein keine Sorge, Lexi.« Zufrieden gebe ich ihm ein high-Five und betrachte William nicht mehr.

WilliamWhere stories live. Discover now