30.°Superben°

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30.

»Was zum Teufel?«, schreie ich William an, welcher nur kühl gradeaus blickt. »Antworte doch!«, belle ich wieder zynisch und entreiße ihm meinen Arm.

Plötzlich wird mein Name von hinten gerufen und es hört sich verdächtig nach Ben an. Ich drehe mich um und sehe, dass er auf mich zu kommt. Erleichterung macht sich in mir breit.

»Ben«, knurrt nun William und dreht sich auch um, dabei hat er mich anscheinend vergessen.

»Was sollte das?«, knurrt Ben genauso angepisst zurück. William verdreht ironisch lachend die Augen. »Was interessiert dich das, huh?« Seine Stimme ist so scharf, dass man sich daran schneiden könnte. »Oh, ich wusste ja nicht, dass du mit Lex zusammen bist...«

William

»Oh, ich wusste ja nicht, dass du mit Lex zusammen bist...« Mein Herz setzt aus und ich starre ihn so wütend an, dass ich ihm hoffentlich schon mit meinen blicken töten kann. Wenn das nicht klappt, dann töte ich ihn mit meinen Händen.

Stopp!

»Wir sind nicht zusammen!«, beschwert sich nun Alexis neben mir. »Halt dich da raus!«, fahre ich sie an, doch sie schüttelt den Kopf. Doch jetzt erstmal zu Ben. Er hebt eine Augenbraue und grinst leicht. Was grinst dieses Arschloch, welches sich sogar traut mit Lexi rumzumachen?

»Was grinst du so hässlich?«, frage ich deswegen provozierend, doch ihn stört es garnicht. »Ihr seit nicht zusammen und du bist auch nicht ihr Bruder oder ihr Vater, also hast du kein Recht Alexis einfach Sachen zu verbieten, es sei denn ihr hättet Freundschaft plus.«, murmelt Ben am Ende leise und bringt mich so auf 180.

Ich packe ihn an der Schulter und hole aus, doch er weicht mir schon aus und entfernt sich von mir. »Bro, jetzt chill doch mal! Was hab ich denn getan? Genau; nichts.« Ich starre ihn noch immer mit funkelnden Augen an. »Ich bin nicht dein Bro und ich kann tun und lassen was ich will!« Ich klinge kälter als beabsichtigt, doch ich finde es gut so.

»Eben, ich kann auch tun und lassen was ich will!«, wirft nun Lexi ein. »Fein!« Damit stampfe ich weg und gehe aus dem Haus raus. Nur weg von den ganzen Vorstellungen, was Lexi alles mit anderen Jungs macht.

                                      Alexis

»Wie ich ihn hasse!«, schimpfe ich und nehme mir einfach ein Becher von einem Tisch. »Reg dich ab, er ist ja schon weg.«, sagt Ben beruhigend und kein Funke Gier von vorhin. »Danke.« Er winkt ab und zieht mich plötzlich mit sich. Ich folge ihm ohne Widerspruch und stelle paar Sekunden später fest, dass er mit mir tanzen will. Ich bin zwar Grotten schlecht im tanzen, aber wenn er's will.

Ich bewege mich wild zu den ganzen Songs und Bässen, welche in meinen Ohren dröhnen. Ben neben mir scheint auch in einer anderen Welt zu sein, denn er presst sich an mich ran und schlingt einen Arm um meine Wenigkeit. Daraufhin Schlinge ich auch meinen Arm um seinen Torso und so bewegen wir uns schwitzend und lachend zur Musik.

Inzwischen haben wir mehrere Getränke getrunken und auch geext, weshalb wir beide lallen und uns gegenseitig heben.

»Und dann hav' isch se blitschen lass'n.«, erzählt mir Ben stolz von seinen Fraueneroberungen und ich höre gespannt zu, da sein Gesicht so schön einladend aussieht und wie seine Lippen sich bewegen.

»Dasch ist mal mehgaaa!«, gluckse ich und falle mit Ben auf das Sofa.

»Beni?!«, frage ich voller Panik, die sich nun auch in ihm ausbreitet. »Wasch los?« Ich schaue beängstigt zur Couch, auf welcher wir sitzen. »Was is' wenn dasch Sofaaa uns aufisst und wir sterb'n?!« Er springt sofort vom Sofa auf und zieht mich mit. »Superben isch zum Einsatsch bereit!«, lallt er ernst und ich klammere mich an ihn.

Dann entdecke ich Aidan mit einem hässlichen Fieh rummachen. »Aidiiii!«, hickse ich und schwanke zu ihm. »Bubuu!«, sagt er drauf und vergisst das andere Weib. Auch er hat deutlich Alkoholintus, was mich sehr anmacht. »Du kenscht ja Beni, nh?«, frag' ich ihn und er checkt ihm von unten bis oben ab. »Aber klaro!«, schreit er enthusiastisch. »Weischt'e was? Er ist Superben und hat uns gerettet!«, strahle ich Aidi an. »Was?«, fragt er langweilig. »Hallo? Er ist ein Superheld!« Aidan schüttelt den Kopf und lacht wie ein Geier. »Nö!« Trotzig verschränke ich die Arme vor der Brust und drehe mich zu Ben. »Komm wir geh'n.«, befehle ich schmollend und hake mich bei ihm unter.

Im Garten angekommen, schmeißen wir uns direkt auf die Decken und schauen uns an. »Lex, deine Augen sind so wunderschön!«, sagt er und starrt mich an. Mit großen Augen versuche ich meine eigenen Augen anzugucken, doch das geht leider nicht. »Thanksss!«, bedanke ich mich und starre auf seine Lippen, welche sich öffnen. »Isch würd' dich gern' küss'n.« Ich nicke verlegen und spüre paar Sekunden später seine Lippen, welche meine kosten.

Doch dann spüre ich Wasser über mir und schaue perplex hoch. Dort stehen meine Brüder?

Wut macht sich in mir breit. »Seit ihr behindert?«, will ich wissen und starre beide ernst an. Meine Betrunkenheit wie weggeblasen. »Nein, eindeutig du! Hätte uns William nicht Bescheid gegeben, dass du hier bist, hättest du sonnst noch was mit diesem Jungen gemacht!«, dabei zeigt Theo auf Ben und verschränkt die Arme. »Was interessiert euch des?«, mache ich die beiden blöd an. »Nichts, nur wollen wir nicht, dass du außer Kontrolle gerätst.«, sagt nun Tim, der größere von den beiden. »'n Scheiss mache ich! Geht doch wieder zurück an eure Uni und macht da was ihr wollt!« Tim und Theo sehen sich gegenseitig an und seufzen.

Theo schüttelt den Kopf und packt mich am Arm, um mich auf die Beine zu ziehen. »Wir bringen dich jetzt zu Papa!« Mit großen Augen sehe ich beide an. »Das könnt ihr doch ned tun!« Tim sieht mich diabolisch grinsend an. »Und wie wir das können! Du warst ja immerhin sehr lange nicht mehr bei ihm.« Und wie ich meine Brüder hasse! Ich lasse mich von Ihnen mitziehen und bemerke dann erst die Gaffer, die und anstarren.

Theo lässt mich nicht los, sondern verstärkt sogar den Griff, was ziemlich weh tut. »Das tut weh!« Theo verdreht die Augen. »Dein Anblick auch.«



Noch mehr Drama, habe ich gehört...

-helen🥰

WilliamWhere stories live. Discover now