William

19.°Gutes Herz°

19.

Ich werde einfach die Schule wechseln. Genau, ihn nie wieder zu sehen würde sehr schmerzhaft sein, doch ich habe keine bessere Lösung. Er hat alles gehört. Er weiß, wie ich für ihn empfinde. Er weiß es ganz genau, doch ihm ist es egal. Alles ist ihm egal. Oder ich ziehe weg. Auch eine gute Option, dann werde ich ihn auch nicht zufällig begegnen. Doch als erstes muss ich zu Heaven. Gott, ich weiß nicht wieso, doch gerade hasse ich sie.

Ich nehme den Bus, welcher jede 20 Minuten kommt und fahre damit zu Heaven.

•Bin in 10 Minuten vor deiner Haustür•

Ich weiß, dass sie verwirrt ist, aber ich muss jetzt erstmal alles klar stellen. Und sie muss mir die Wahrheit erzählen. Nicht nur einen Teil, sondern alles.

Ich klingele und warte, bis mir jemand die Tür aufmacht. »Hey.«, sie lächelt mich an und ich genauso falsch zurück. »Stimmt etwas nicht?« Ich nicke und ziehe meine Schuhe aus. »Uhm, dann willst du wahrscheinlich reden?« Ich bejahe. »Komm mit in die Küche, gerade ist keiner zuhause.«

Ich folge ihr in die Küche und setzte mich dann auf eines der Barhocker. »Also, was gibt's?« Sie lächelt noch immer. »William.«, ist meine Antwort und sie schaut mich mit großen Augen an.
»Du weißt es, oder?« Ich nicke mit dem Kopf, auch wenn ich nichts weiß. Doch genau deshalb wird sie mir jetzt alles erklären.

»Hör zu. Ich wäre nie wirklich mit ihm zusammen gekommen. Er ist doch immer so egoistisch, weißt du? Und er hat mit Dir Kontakt abgebrochen und das konnte ich dir ja nicht antuen.«

Geschockt starre ich sie an. Sie war fast mit William zusammen gewesen?

»Verdammt, wieso hast du mir nichts gesagt?« Sie schaut mich leicht verärgert an.
»Ich war in der Zeit komplett in William verliebt und er war auch in mich!«, giftet sie mich jetzt an.
»Und wieso bist du nicht mit ihm zusammen gekommen?«, schreie ich zurück.
»Weil Er noch nicht über dich hinweg war!« Ich schaue sie skeptisch an. »Was ich scheisse finde, ist, dass du mir rein gar nichts gesagt hast.« Sie zuckt mit den Schultern. »Du warst ja in deiner depri-Phase.« Meine Augen weiten sich. Seit wann ist Heaven so?

»Hast du also noch Kontakt zu ihm?« Sie nickt lächelnd. »Was denkst du denn? Dass ich wegen dir mit ihm auf Kontakt verzichte?«, lacht sie hinterhältig. »Nein, doch ich hätte sowas nicht von Dir erwartet. Hättest du mir das gesagt, dann wäre es ja in Ordnung..« Sie stellt ihr Wasserglas auf den Tisch und sieht mich an.

»Aber ich habe doch so viel Spaß mit William. Du hättest mich nur ganze Zeit angequatscht, dass ich es für dich regeln soll. Weißt du, er vertraut mir und hat mir schon manche Sachen erzählt. Von Dir und von ihm. Anscheinend hurst du ganz viel herum, kleine Alexis. Er hatte keine Lust mehr auf so ein Mädchen wie dich. Ich meine, guck dich an und guck mich an. Großer Unterschied, nicht? Wer wählt nicht immer die erste Klasse, anstatt die zweite? Und in diesem Falle, warst du nur die zweite..«
Sie stemmt ihre Hände auf ihren Hüften ab und grinst mich an. Das kann doch niemals Heaven sein. Sie hat mir alles vorgespielt.

»Wieso macht du sowas?«, frage ich atemlos. Sie grunzt. »Was denkst du denn? Er hat Geld, sieht gut aus, er steht auf Mädchen wie mich und er wollte Dir eins auswischen. Ganz einfach.« Ich schüttele meinen Kopf. Sie kann doch nicht wirklich so eine Schlampe sein. »Gott, wie bescheuert musste ich denn sein, um sowas nicht zu bemerken. Du bist eine dreckige Schlampe und eigentlich benutze ich solche Wörter nicht, doch bei dir mache ich eine Ausnahme.« Noch immer grinst sie sarkastisch und trinkt von ihrem Glas. »Denkst du wirklich, dass mich sowas verletzt? Nein, versuch' es nicht mal. William würde sich immer für mich entscheiden, deswegen wird er auch gleich hier sein und darum bitte ich dich aus meinem Haus zu gehen.«

Sie schupst mich zur Haustür hin, wo ich mir meine Schuhe anziehe.
»Habe noch ein schönes Leben als eine Verräterisch-« Heaven schupst mich endgültig aus dem Haus, ehe ich meinen Satz zu Ende sagen kann.

Was eine behinderte Freundin. Sie hat was mit William am laufen? Soll sie es doch haben. Da haben sich zwei gefunden. Beide gleichen Stammes.

•Ava, kannst du mir bei Heaven abholen?•

Nun wird sie alles erfahren. Doch was ist, wenn sie zu Heaven steht und mir nicht glaubt? Wird nicht passieren. Hoffe ich's doch.

»Steig ein, Süße.« Mit einem kleinen Lächeln steige ich zu ihr ins Auto und bedanke mich erstmal fürs abholen.
»Also, was ist los?« Und ab hier beginne ich alles zu erzählen. Auch, dass ich auf William stehe und das im Café. Meine Erzählung dauerte exakt 6 Minuten, während ich schwer nach Luft schnappe.

»Okey, Wow.«, ist ihr einzigster Kommentar.
»Heaven kann sich von uns nun verabschieden, genauso wie dein Willyboy!« Ich verdrehe meine Augen. »Er ist nicht mein Boy. Aber ja, ich habe keine Lust mehr, auf William und das ganze Drama. Wie schon gesagt, ich lasse ihn los.« Ava seufzt zufrieden.

»Endlich hast du's verstanden. William ist ein egoistisches Arschloch, welcher kein Herz hat.«

Früher hatte er noch ein gutes Herz..

Drama im Paradies..