29.°Knutschfleck°

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29.

Die Karten wurden eingereicht und die Hintersten saugten schon die Karte an. Lol, des hört sich wirklich falsch an.

»3...2...1...Los!« So schnell wie möglich kleben die Karten an den Mündern der jeweiligen Spieler. Einmal ist unsere Karte schon runtergefallen, doch dem anderen Team auch.

Aidan tippt mich an und erst jetzt sehe ich, dass er die Karte ansaugt und sie zu mir befördert. Ich strecke mich ihm entgegen und kann leicht die Form seiner Lippen spüren, da die Spielkarte schon leicht eingeweicht ist. Igitt. Ich sauge die Karte an meinen Mund und drehe mich zu Ben, welcher mich genau fixiert.
Er grinst, als ich ihm die Karte an seinen Mund gebe und er sie geschickt kleben lässt. Ich grinse verlegen, denn so nah war ich ihm noch nie.

Ich erwische mich selber, als ich an Ben denke und wie es wohl wäre, ihm ohne diese Karte zu berühren. Okey, selbst ein Bier tut mir nicht gut. Okey, mein zweites Bier, ich geb's ja zu.

»Yaaa!«, schreit plötzlich jemand aus meinem Team und ich stelle fest, dass wir gewonnen haben. Ich grinse vor mich hin und streiche über mein Top, da es so weich ist.

»Jetzt muss jeder der anderen Gruppe ein Shotglas austrinken.« Wie kindisch, denke ich und knie mich hin.

»Sorry, aber ich trinke nicht.«, höre ich dann jemanden sagen. Verwirrt blicke ich zu William, welcher ernst zu dem jungen Mann guckt, welcher die Aufgabe an die Verlierergruppe zugeteilt hat.

»Bro, sei nicht so spiessig.«, sagt nun der junge Mann und William verdreht genervt die Augen. »Ich sagte, dass ich nichts trinke. Willst du mit mir jetzt noch drüber diskutieren?«, knurrt er und steht bedrohlich auf, wodurch ich seine angespannten Arme sehe. Seine Hand ballt sich mehrmals zur Faust und William tritt näher an den anderen heran. Oh oh, Alarm.

»Nein, a-alles gut.«, stottert dieser überfordert und verpisst sich in eine Ecke des Gartens. William geht mit energischen Schritten ins Haus und in mir steigt das Verlangen, ihm nach zu gehen. Kaum habe ich daran gedacht, bewegen meine Beine sich wie von selbst und steuern aufs Haus zu, indem William verschwunden ist.

Ich schaue mich besorgt um und entdecke ihn auf dem Sofa sitzen und ein Energiedrink trinken.

Schweigend setzte ich mich zu ihm und starre auf seine Hand, welche sich nun fest in die Dose bohrt.

»Was?!«, giftet er mich an und ich zucke zusammen. Ich fange an zu zittern, vor Nervosität. Seine Präsens ist nicht gut für mich, trotzdem sitze ich hier und kann nicht anders. Was für eine Ironie. »Ich habe nichts gesagt.«, sage ich leise. Er lacht ironisch. »Dein Blick zeigt schon genug. Nur weil ich dich paar mal geküsst habe, denkst du, dass alles wieder gut ist und nur weil du mich abserviert hast, heißt das nicht, dass ich noch immer was von dir will. Ich will nichts mit Dir zutun haben. Nichts.«, knurrt er wütend und zerdrückt die Dose. Ich seufze und stehe auf.

»Ich weiß, dass du dich nicht von mir dauerhaft fernhalten kannst, William.« Sein Blick verändert sich schlagartig. Er wirkt nicht mehr wütend, sondern ertappt. Und jetzt weiß ich, dass ich nichts mehr machen muss, denn ich habe schon gewonnen. Boom, bitch.

»Überleg Dir, wie schön die alten Zeiten mit mir waren und vergleiche das mit deinem Grund für den Kontakt Abbruch.« Er starrt mich an. Sein Pupillen so weit, dass ich Angst habe, dass seine Augen gleich von ihr verschluckt werden.

Grade als ich mich umdrehe, steht er gierig auf und kommt mit festen Schritten mich zu. »Ich würde dich gerne zum Essen einladen.«, flüstert er. Überrumpelt von seinen Stimmungsschwankungen, bin ich nicht in der Lage zu antworten. Sag mal, ist der wirklich nicht schwanger oder hat der nicht seine Tage? Ich wette Jungs haben heimlich ihre Tage.

Aber oh, er will mich ausführen. Und bei so einem Fuckboy wie ihm, ist es schon was besonderes. Okey, nein ist es nicht. Ich wundere mich wieviele er schon ausgeführt hat. Vielleicht frage ich Amber und erzähle ihr dann noch, dass William mich ausführen will. Oh wie neidisch die kleine Hexe dann wäre. Wie schadenfroh ich dann wäre. Wie böse ich bin. Uh, meine hinterhältige Seite kommt zum Vorschein, hehe.

»Und?«, fragt William ernst und klingt monoton.

What the hell?

»Wenn du unbedingt willst.«, necke ich ihn, doch er lacht nicht.

»Du kennst mich nicht mehr so wie früher. Ziehe also keine voreiligen Witze, welche ich falsch aufnehmen kann.« Mit großen runden Augen starre ich ihn an. Wie bitte?

»Gut, dann vergiss es!«, zische ich und verschwinde in die Küche, nur um mir etwas zu mischen.

»Du kennst mich nicht mehr so wie früher, näh näh näh. 'N Scheiss. Er kennt mich auch nicht mehr...«, rede ich mit mir selbst und trinke den Vodka, welchen ich mir mit Cola Vanille gemischt habe.

Plötzlich spüre ich, wie mein T-Shirt durchnässt und sehe mit verengten Augen zur Verantwortlichen.

»Heaven.«, belle ich und sehe sie scharf an. »Scheisse, Alexis. Das tut mir mega leid...«, sagt sie und versucht mit einem Lappen an meinem Top zu rubbeln, was es noch schlimmer macht.

»Du machst es schlimmer.« Ich schlage ihre Hand weg und gehe einfach mit meinem Getränk in der Hand zurück in den Garten. Alle spielen fleißig Flaschendrehen und Amber muss grade ihre Hose ausziehen. Viele Jungs grölen, was ihr ein souveränes Grinsen entlockt. Sie zieht ihre Hose wieder hoch und setzt sich hin. Das ist doch widerlich.

Ich gucke noch paar Runden zu, bis alle zu 7 Minuten im Himmel umstiegen wollen. Entschlossen und mit Alkoholintus steuere ich auf die Gruppe zu und knie mich neben einen unbekannten. »Mitspielen?«, fragt er mich und ich nicke ermüdet. Diese Party ist langweilig und ich brauche bisschen Ablenkung.

Eine Flasche dreht und dreht sich, bis sie auf ein Mädchen mit lila-braunen Haaren zeigt. Sie verschwindet mit einem Basketballjungen und kommt nach sieben Minuten mit verschmiertem Lipgloss und geröteten Wangen zurück. Anstatt es in einem Wandschrank zu spielen, spielen wir es im kleinen Gartenhäusschen am Ende des Gartens.

Gelangweilt warte ich bis ich dran bin und sehe, dass nun wieder andere abhauen. Nach weiteren fünf Minuten will ich aufstehen, als mich eine Stimme stoppt. »Willst du kneifen?« Ich drehe mich zu Ben um, welcher auf die Flasche zeigt, die auf meinen Platz zeigt. »Nope.«, trällere ich und runzele die Stirn. »Was soll ich machen und mit wem?«, frage ich in die Runde und Ben erhebt sich, wodurch mein Herz aussetzt.

Ben und ich?

Mit einem zitterndem Lächeln sehe ich ihm entgegen, der immer näher kommt. »Ihr müsste gegenseitig am Ende weder ohne T-shirt und mit einem großen Knutschfleck am Schlüsselbein rauskommen oder mit dem Shirt des anderen rauskommen und ebenso einen Knutschfleck am Schlüsselbein haben. Rummachen gehört dazu!«, fordert uns ein Junge heraus, der triumphierend drein lächelt.

Etwas benommen nicke ich und spüre dann Ben's Hand, die sich um meine schlingt, damit ich ihm folge.

Im Gartenhaus angekommen schließt er die Tür und drückt mich urplötzlich gegen die Wand. »Was wählst du?« Mir stockt der Atem, da er mir so nah ist. »Dein Shirt und den Knutschfleck.« Er nickt und kommt mir näher. »Sicher?« Ich nicke und schon spüre ich seine Lippen, die gierig meine Küssen. Unerwartet keucht er, als ich ihm einen Knutschfleck mache, nachdem ich ihm das Shirt ausgezogen habe und nun seinen Oberkörper ertaste. Grade ist er dabei mit ebenfalls einen Knutschfleck zu machen, als die Tür aufgerissen wird und einen wütende Gestalt auf mich zukommt und mich von Ben wegzerrt.

Kriege ich jetzt wieder anschiss? Ooh wie schade.





ITS GETTING HOT IN HERE (so take off all your clothes). Okey, sorry, das musste dein lmao.

-H

WilliamWhere stories live. Discover now