William

17.°Heaven°

17.

»Du meldest dich für die Hauptrolle an?« Meine drei besten Freundinnen gucken mich alle geschockt an. Ich nicke überzeugend. »Ja, nur als männliche Hauptrolle will sich William auch anmelden.« Heaven gibt an ‚ahw' von sich, was ich mit einem genervten Blick zitierte und sie komischerweise genauso genervt erwidert. »Das Stück ist ein Roman und ich will nicht gerne mit William sowas spielen!« Ava lacht und mustert mich dann. »Wenn du die Rolle kriegst, süße.« Ich verdrehe die Augen. Aber sie hat recht. Es kann auch sein, dass eine andere Schülerin die Hauptrolle kriegt und vielleicht sogar mit William spielen wird.

»Egal, ich probiere es einfach mal. Heute in der Mittagspause ist das Vorsprechen und ich zittere die ganze Zeit.«, sage ich Nervös und bemerke eine Hand auf meinem Rücken.

»Aidan!«, sage ich erleichtert und ziehe ihn in eine kurze Umarmung. »Sag, wirst du mir heute Gesellschaft leisten?« Er nickt und strahlt mich an. »Klaro, aber auch William, da er dort nicht alleine rumstehen will.« Ich beiße mir auf die Unterlippe. »Hm, Okey.« Aidan sieht mich leicht traurig an. »Erzählst du mir nach der Schule was alles zwischen euch war?« Ich überlege kurz. Soll ich oder soll ich nicht?

»Dann warte auf mich am Parkplatz, wir können dann in ein Café oder so gehen.« Er grinst süß und verabschiedet sich dann von uns allen.

Ich drehe mich um und sehe drei pervers grinsende Mongos. »Nein!«, schreie ich, doch sie fangen an zu kreischen und zu schreien. »Du hast ein Date!« Ich gucke Ruby ungläubig an. »Deswegen gehen wir auch in ein Café. .«, sage ich, um sie zu provozieren. »Och Mann! Sieh es doch Positiv. Er ist süß, nett, höflich, ein guter Freund, gut gebaut, hat Gel-« Ich unterbreche Ruby's Redeschwall. »Stopp, Stopp, stopp! Aidan ist ein normaler Freund für mich und mehr auch nicht!« Die drei grinsen weiter blöd.

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»Da bist du ja!« Wenn er wüsste, wieso ich zu spät bin. Meine tolle beste Freundin, Ava, musste ich ja noch hübsch für Aidan machen. Ugh.

»Siehst gut aus.« Das Blut schießt in meine Wangen. »Ehm, danke, du auch.« Er führt mich zu seinem Auto und öffnet mir die Beifahrertür. Gleich sterbe ich vor Scham. Und wieder mal bedanke ich mich. »Nun, wo wollen wir hin? Wo kann man ungestört reden?« Ich zeige ihm den Weg zu einem kleinen Café, welcher nah an der Schule ist. Wir steigen aus und suchen gleich drin einen Tisch weiter hinten.

»Erzähl.«, fordert er mich auf und ich seufze ergeben. »Da gibt es nicht viel zu erzählen. .«, fange ich schließlich an und kann sehen wie er seinen Kopf grinsend schüttelt. »Also vor drei Jahren, sprich wo ich 14 war, waren William und ich die besten Freunde, die man sich wünschen konnte.« Er nickt und sieht mich weiter an.

»Es war halt alles gut zwischen uns. Klar haben wir uns manchmal gestritten, doch das war nur nebenbei. Bei William war es halt so ein Problem, dass er - wenn ich was gemacht habe, was ihm nicht passte - mir mit Kontaktabbruch gedroht hat.« Mit geweiteten Augen schaut Aidan mich an.

Ich nicke nur und erzähle weiter. »Das war der einzige Kritikpunkt an ihm, sonnst war alles gut. Doch er hat es halt immer öfters gemacht und dann habe ich plötzlich Kontakt zu einem Mädchen gekriegt. Name lass' ich mal aus dem Spiel. Wir waren zu der Zeit wirklich sehr gut miteinander befreundet - also das Mädchen und ich. Sie war immer für mich da, doch William hat mich vorgewarnt. Sie sollte eine Flasche Freundin sein und so weiter. Er war immer genervt, wenn ich sagte, ich mache was mit dem Mädchen. Eines Tages haben wir uns dann getroffen und er hat das Mädchen von meinem Handy aus gesagt, dass ich keinen Kontakt mehr zu ihr will und sie dann geblockt. Ich war geschockt und William hat dann gesagt, dass er zum Bahnhof ginge um nachhause zu fahren. Ich habe ihn nicht angeschaut und bin einfach gegangen. Er hat sich mehrmals nach mir umgedreht, doch nach dieser Aktion war ich verletzt. Immerhin darf er mir den Kontakt zu anderen nicht verbieten, weißt du?« Aidan sieht mich mitfühlend an und schüttelt seinen Kopf. »Vielleicht war er leicht von Dir besessen?« Ich lache ironisch auf. »Nein, nein, jetzt kommt's noch, hör einfach zu.«

»Nach einer Woche habe ich ihn in der Schule angesprochen und es war dann wieder alles Okey zwischen uns. Zwar hatte ich keinen Kontakt mehr zu ihr, aber ich dachte, dass es es wert war. Wir unternahmen danach halt mehrere Sachen zusammen, bis mich das Mädchen wieder anschrieb und meinte, wir sollten reden. Ich tat es und wir sprachen uns aus. Dabei erfuhr ich auch, dass sie früher Kontakt zu William hatte. Egal. Das war halt der einzige richtige Streit zwischen ihm und mir. Dann halt nach einem Monat brach er den Kontakt ohne Grund ab. Wirklich, ich weiß bis heute noch immer nicht, wieso er es getan hat.«

Aidan räuspert sich. »Wenn eine Person jemandem wichtig ist, tut man alles um diese Person zu beschützen. Vielleicht wollte er dich vor ihr beschützen.« Ich schüttele traurig meinen Kopf.
»William war noch nie einer, der sich richtig um jemanden gekümmert hat.«

»Es kann sein, dass er es privat gemacht hat.« Ich Runzel die Stirn. »Inwiefern?«
»Schau, er hat dich vorgewarnt. Er wollte testen ob du ihm glaubst. Er wollte sich beschützen. Denn, vielleicht hat das Mädchen nicht die ganze Wahrheit erzählt.« Ich schaue auf meine Tasse Tee.

»Heaven ist das Mädchen und sie gehört zu meinen besten Freundinnen.«

Die süße, nette Heaven. Ob sie noch immer so nett bleibt?
Das Drama kann jetzt beginnen...