23.°Krankenhaus°

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23.

Ich konnte nicht mehr denken, da William urplötzlich seine Lippen auf meine legt, als wäre ich seine letzte Rettung. Dieser Kuss beinhaltet Schmerzen, Reue, Lust und Liebe. Und ohne nachzudenken erwidere ich sofort. Sowas nenne ich Nostalgie, auch, wenn ich ihn noch nie geküsst habe.

Meine Hände sind an seinem Nacken, den ich näher zu mir ziehe. William fährt währenddessen mit seinen Händen zu meiner Taille und stabilisiert mich. Dieser Kuss lässt mich alles vergessen. Wieso ich auf ihn sauer bin und wieso er so ist, wie er ist. Dieser Kuss verändert mich schlagartig und als hätte William das genauso bemerkt, lässt er sanft von mir ab, schaut mir in die Augen und streift meine Hände von seinem Nacken, bis er mit einem letzten Blick in meine Augen verschwindet. Während ich hier schweratmend und geschockt stehe und nicht fassen kann, dass ich William gerade wirklich geküsst habe. Ich korrigiere: William hat mich geküsst. Doch was zählt, ist, dass ich ohne nachzudenken erwidert habe und nun die ganze Sauerei an meinen Händen kleben habe. Ich höre ein Schreien vom Schultor und dann Schritte, welche lauter werden.

»Beleidige mich noch einmal als Schlampe und du wirst sehen! Wer ist hier eine? Ich oder du? Du! Da du vor allen, wirklich vor allen einfach William küsst, als wärt ihr füreinander bestimmt!« Nach ihren Monolog zu mir, scheuert sie mir eine, was mich zur Weißglut bringt.

»Er hat mich zuerst geküsst, verdammte Scheisse! Schieb mir nicht die Schuld in die Schuhe, nur weil William nicht auf dich abfährt. Argh! Du bist so falsch, selbst die Schilddrüse meiner Oma ist echter, obwohl sie eine Ersatz Schilddrüse gekriegt hatte!« Ja genau, Lexi! Komm mit der Schilddrüse deiner Oma! Ist halt so. . .

Heaven zieht verächtlich die Luft ein. »Ich werde alles geben, dass dein Leben noch schlimmer wird, als es jetzt schon ist! Mach dich auf was gefasst, Rutherford. Du wirst nie wieder glücklich werden, das verspreche ich dir!« Geschockt schaue ich sie an und gebe ihr eine Ohrfeige. Erstmal für die von vorhin und als zweites, für ihre Drohung.

»Drohe mir nicht! Du weißt genau, dass ich den Spieß ganz leicht umdrehen kann.« Und das weiß sie genau. Das ist auch der Grund, warum sie jetzt mit Tränen in den Augen davon läuft.

Ich werde plötzlich angerempelt und sehe Franz. »Ich glaube, dass ich zu viel für heute erlebt habe.«, kommt es nun leicht panisch von ihm. »Sag mal, soll ich dich ins Krankenzimmer bringen? Deine Wange färbt sich bestimmt heute Abend lila, wenn du sie nicht kühlst.« Froh über seine Sorge, nicke ich. »Danke, Francesco.«, sage ich nun seinen vollen Namen und er grinst. »Hach, das tue ich doch gerne.«

°°°

»Ich habe alles gefilmt!«, schreit Ava, als ich aus der Schule raus gehe. »Wie bitte?«, frage ich geschockt. Bestimmt das zehnte mal heute, dass ich geschockt bin. »Nein, leider nicht euren legendären Kuss, aber das mit Heaven.« Ich atme die angestaute Luft aus und wir gehen rüber zu Aidan. »Das war heute ja mal sowas von Geil!«, schwärmt er und ich schlage ihm auf den Oberarm. »Halts Maul!«, gebe ich angepisst von mir. Gott, dieser Kuss raubt mir wirklich den ganzen Verstand. »An was denkst du? Nein! Lass mich raten: an den Kuss?«, fragt nun wieder Aidan und ich nicke abwesend. »Ahwww!«, kommt es jetzt von Ava und Aidan gleichzeitig. »Hey! Das war halt unerwartet!«, rechtfertige ich mich. »Trotzdem.«, erwidert Ava und legt einen Arm um meine Schulter.

»Wie wollen wir die beiden verkuppeln?«, fragt sie an Aidan gewandt, als ob ich nicht da wäre. »Gute frage. . .«, macht dieser einen auf überlegenden. »Ich bin auch noch da!«, gebe ich genervt von mir, doch die tollen Schauspieler ignorieren mich ja.
»Wir telefonieren heute Abend, nicht, dass jemand noch auf die Idee kommt uns zu belauschen.« Ich schaue beide böse an. »Scheiss drauf, ich gehe jetzt! Tschüss.«, gebe ich wieder von mir, aber beide ignorieren mich erneut.

Wow mein Tag war gut:
1. Ein Abschiedskuss von William
2. Eine Drohung vom Himmel
3. Freunde, welche mich verkuppeln wollen

Was wohl noch alles so passieren wird? Na ja, ich hoffe mal nichts, da mein Leben plötzlich sehr verwirrend ist.

Wieder einmal im Bus, kriege ich einen Anruf von einer unbekannten Nummer. Schade, dass man die Namen von den Unbekannten Personen nicht sehen kann. Trotzdem nehme ich ab und meine Kehle schnürt sich zusammen.

»W-wie bitte?«, frage ich lapidar, da meine Mutter angeblich im Krankenhaus liegt, da sie in die Notaufnahme gebracht wurde, mit sämtlichen Frakturen. Was ist passiert? Und wieso habe ich so große Schuldgefühle?

»Es tut mir wirklich leid, Mrs. Rutherford. Aber ihre Mutter ist in Lebensgefahr und liegt auf der Intensivstation.« Erneut bannt sich ein Schleier aus Tränen um meine Augen.

»In welchem Krankenhaus liegt sie?« Ich bekam den Namen gesagt und gut, dass das Krankenhaus in der Innenstadt ist, da der Bus ebenfalls in die Innenstadt fährt. Ich fahre mir mit meinen Händen einmal übers Gesicht und hoffe, dass ich bald aufwachen werde und dann fest stelle, dass das alles nur ein blöder Traum war. Aber so surreal es ist, so echt fühlt es sich an. Das Leben ist hart.

°°°

Seit zweieinhalb Stunden warte ich, bis ich zu meiner Mutter kann. Ich habe Corinee Bescheid gegeben, dass ich im Krankenhaus bei meiner Mutter bin und sie es meinem Vater sagen solle, wenn er zuhause sei.

»Sind hier Verwandte von Mrs. Rutherford?« Schnell stehe ich auf und sehe einen Mann mittleren Alters, welcher Braune Haare hat und wie fast alle hier einen weißen Kittel. Unter seinem Arm klemmt ein Brett, welches er jetzt hervor nimmt.

»Sie sind?«, fragt er nach. »Alexis Rutherford. Die Tochter.« Er nickt und schreibt etwas auf den Block drauf. »Kommen sie mal mit.«

Ich folge ihm durch mehrere Gänge, bis er vor einer Tür halt macht und mir sagt, dass ich meine Hände desinfizieren solle. Gesagt, getan, so gehen wir durch die Glastür, auf welcher Intensivstation steht. »Bitte erschrecken sie nicht wegen dem Aussehen ihrer Mutter. Es sieht schlimmer aus, als es ist.«, warnt er mich vor und öffnet eine Tür, durch die ich hindurch gehe.
Geschockt bleibe ich vor meiner Mutter stehen, welche auf einem Krankenhaus Bett liegt und vermutlich schläft. Ich hoffe mal.

»Sie schläft doch und ist nicht im Koma, oder?«, frage ich gebrochen. »Ja, sie schläft. Doch ihre Wunden sind deutlich tödlich, auch wegen ihrem Brustkrebs.«

BITCHES, IT'S MA BDAY, DESHALB IST EIN NEUES KAPITEL GEKOMMEN!!!

Ich sag's euch, ich mache draus ja gleich noch ein Drama :)

WilliamWo Geschichten leben. Entdecke jetzt