II - 5: Skid vs. Jet Black

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„Mal sehen wie dir unddem Schrottteil die Flammen gefallen", knurrt Black, während ermit dem Flammenwerfer Skids Drohne attackiert.

Skid tippt wild auf demBildschirm in seinem Armband herum. Die Drohne rast aus den Flammenhervor und stürmt auf den Cop zu. Die Klingenarme schwingen schnellaus verschiedenen Richtungen, doch Black pariert jeden Hieb mitseiner Panzerung. Die Arme der Maschine rasen von beiden Seiten aufden Polizisten zu. Mit einer weiten Bewegung, die Arme nach außenöffnend hält er die Klingen ab, entblößt jedoch seinen Körperfür den Laser, welcher ihn ein paar mal trifft, bevor er dieMaschine mit einem weiteren Tritt von sich wegschleudert. SeineBrustpanzerung trägt nun Verbrennungen, die teilweise bis zu seinemKörper vorgedrungen sind. Während die Maschine sich noch von demharten Tritt rekalibriert, düst der Cop mit dem Jetpack, welchesgewaltige Antriebsflammen ausstößt, schon hinterher und verpasstder Maschine einige weitere Hiebe und einen kräftigen Tritt, der dieDrohne unsanft zu Boden schmettert. Skid lässt schnell einDiagnose/Reperatur-Programm auf seiner kleinen Steuerung durchlaufen.

„Triebwerk A beschädigt,Arm Y auf Regeneration, Laser Z muss Ladung wiederherstellen",murmelte er sich vor.

Die Drohne hebt sichlangsam wieder in die Luft, während Skid einige Eingaben tätigt.

„Ist das Ding denn immernoch nicht hinüber? Ich habe die Elektronik durchgeschmort, und esauf den Boden geschleudert. Wie kann dieser Schrott denn nochfunktionieren?"

Skids Augen beginnen zufunkeln. Er atmet tief ein, und beginnt zu erklären:

„Das ist eineeigenerstellte, temperatur- und wasserresistenteStahl-Carbonat-Azenophit Legierung in der Panzerung. Die Elektronikläuft über einen Doppelumladungsprozessor, was schnellereEingabeverarbeitung und Reservespeicher bringt. Im Kopf befindet sichdie, mit der Kamera verbundene, Selbsterhaltungs-KI."

„Sehr interessant! Wiesohaben die unsere Drohnen das nicht?"

Skid hebt locker dieSchultern und gibt weiter an: „Weil meine Maschinen mit Herzblutgebaut sind!"

Black setzt einenhinterhältigen Blick auf.

„Was du nicht sagst...Wäre doch ein Jammer, wenn wir so eine tolle Maschine vor denGauntlets geheim halten würden, oder? Wie wäre es wenn du mir soeinen baust, und wir vergessen diese Sache hier. Dann muss ich dichnicht umlegen, und Bradford muss davon nichts erfahren. Also, wassagst du?"

Skids Blick wird ungewohntscharf und sein Gesicht wird knallrot. So aufgebracht scheint ernicht oft zu sein.

„Eher sterbe ich, alsdieses Kunstwerk diesem Spinner zu geben! Schlimm genug, dass ich ihmden PALADIN gegeben habe!"

Black blitzt Skid wiederdurch sein sein Helmvisier an.

„Das kannst du haben!"

Die Drohne fliegt wieder auf den Copzu, und schwingt seine Klingenarme nach ihm. Dieser pariert wie davorsehr geschickt, während Skid auf dem Bildschirm die Befehle eingibt.Die Drohne sticht mit der rechten Klinge zu, doch Black packt denmechanischen Arm, und stößt sich mit dem Jetpack stark vom Bodenab, wodurch er den Arm komplett ausreißt. Skid flüstert sich selbstnur „Verflucht, Klinge Y!" zu. Die Drohne, welche jetzt nur nocheinen Arm zur Verfügung hat, kämpft weiter gegen den Feind. Blackzückt erneut den Flammenwerfer, und flambiert die Öffnung, diedurch den ausgerissenen Arm entstanden ist. Die Maschine schneidetnoch den Flammenwerferschlauch durch, welcher noch einen letztenFlammenschwall heraus lässt, bevor die Drohne Funken versprüht undlangsam zu Boden sinkt. Aus Skids Armband ertönt laut

ERROR! ERROR! ERROR!".

Kalter Schweiß perlt ihm die Stirnhinunter.

„Verdammt noch mal", flüstert ernervös.

Er hebt panisch die Stimme: „StehtIhr Angebot noch, Mister Black?"

Dieser setzt nur ein unheilvollesLächeln auf.

„Lieber sterben wolltest du? DenWunsch erfülle ich dir gerne oder hab' ich vielleicht 'ne andereAuffassung davon, was sterben bedeutet?"

Skid grinst nervös: „Ach sterben istein großes Wort... Wie wäre es mit Hausarrest?"

Black nimmt die Klinge, die er derDrohne ausgerissen hat in die Rechte.

„Und dein Elektronetz-Schild, kannstdu vergessen."

Black nimmt die Pistole mit denElektroden von seinem Waffengurt.

„Ein EMP-Generator", erklärt derCop, „Der schaltet alle elektrischen Geräte einfach aus. Nurleider etwas zu langsam für Drohnen."

Skid tippt etwas ein. Zwischen denElektroden entsteht eine elektrische Ladung. Black drückt ab,woraufhin eine kleine, blaue Elektrokugel auf Skids Schild zufliegt.Als diese aufschlägt, beginnt das Schild funken zu verstreuen. DasNetz aus Sechsecken fällt langsam in sich zusammen. Black hat dieKlinge fest im Griff, und stürmt mit dem Jetpack auf Skid zu, dessenSchild zusammenbricht.

„Defragmentieren!", ruft dieser imAugenblick, als Black nur noch Zentimeter von ihm entfernt ist. Daselektronische Schild zerstreut sich in kleinen Teilen, wieleuchtende, blaue Scherben in alle Richtungen um Skid herum, und dieFragmente, die Black erwischen, elektrisieren ihn, sodass er in einerSchockstarre verharrt. Mit letzter Notreserve springt die Drohne aufBlacks Rücken, hält den Laser auf seinen Hinterkopf, und die Klingeauf seinen Hals.

„Eine falsche Bewegung, und dieDrohne pustet deinen Schädel weg, und die Klinge schneidet dir dieKehle durch. Wirf die EMP weg, zieh das Jetpack aus, und ergibtdich!"

„Unfassbar, das du mich geschlagenhast. Ich versteh jetzt, was Bradford an dir findet. Du siehst zwaraus wie ein dicker, wirbelloser Kloß, aber du hast es faustdickhinter den Ohren!"

Black gehorcht den Befehlen und wirftdie EMP vor Skid auf den Boden und stellt sein Jetpack vorsichtig ab.Der junge Erfinder schraubt das Jetpack auf, entnimmt eine einefaustgroße, glühende Kapsel, die Hitze ausstößt, und packt sie inseinen Rucksack.

„Was hast du mit der Brennstoffzellevor? Diese Energiequelle ist noch in der Testphase!"

Skid lächelt: „Große Dinge, aberdas geht dich nichts an."

Er hebt die EMP auf, und schießt einenElektrokugel auf Black, die ihn in die Bewusstlosigkeit schockt.

„Gute Nacht, bis übermorgen!"

Er packt die Drohne ein undverschwindet aus dem leerstehenden Hangar. Sofort macht sich überFactory Towns Schleichwege auf den Weg zu seinem Versteck.

Zurück in der Garage trifft er aufMike und Merlany.

„Gute Arbeit mit dem Turm, nur hättetihr euch ruhig etwas beeilen können. Es wäre fast schief gegangenbei mir", erklärt er zufrieden.

„Wo warst du Skid? Und was wäreschief gegangen?", löchert Mike etwas perplex.

„Ihr habt doch nicht gedacht, dassich auf der faulen Haut liege und euch die ganze Arbeit machen lasse?Ich hab' mich um einen der Kommandanten gekümmert, und dieses Dinghier besorgt."

Er holt die Brennstoffzelle aus demRucksack.

„Mit dieser kleinen Energiequellekann ich meine neue Maschine endlich fertigstellen."

Merlany wirft Skid einen fragendenBlick zu.

„Und was dann, du Genie?"

Skid setzt ein siegessicheres Lächelnauf. Mike beginnt ebenfalls zu grinsen.

„Und dann wird es Zeit, ein paarPALADINs zu verschrotten und die Stadt von den Gray Gauntlets zubefreien. Und ihr könnt jetzt meinetwegen machen was ihr wollt. Beimeinem neuesten Roboter wollt ihr definitiv nicht im Kreuzfeuerstehen, es sei denn, ihr hättet Interesse an einem verfrühtenTod..."

Mike klopft Skid mit der Faust an dieSchulter.

„Mir wurde 'ne Prügelei mit denGauntlets versprochen. So leicht wirst du uns nicht mehr los"

Chaos City - Staffel 1Where stories live. Discover now