III - 3: Phönixflamme Roy

31 8 7
                                    

„Skid, altes Haus, wiegeht's dir. Lange nichts mehr von dir gehört. Wie genau kann dergute alte Roy dir helfen?", fragt er frech.

„Naja, wie ich dir schongesagt habe, müssen wir nach Riverton, um was mit Don Pablo zuklären", antwortet Skid etwas nervös.

„Der Don? Habt ihr denVerstand verloren? Und wer sind die zwei Waschlappen da hinter dir?Hast du endlich ein paar Freunde gefunden?", löchert der Bengelmit Blitzfrisur spöttisch. Merlanys ganzer Körper spannt sich an.

„Für wen hält sich dasKind...", denkt sie sich. Mike starrt nur die beiden Gestaltenhinter Roy an.

„Das sind Mike undMerlany, die beiden haben mir geholfen Bradford loszuwerden",erklärt Skid kleinlaut, „Ich denke die beiden können es mit denLeuten vom Don aufnehmen." Roy setzt ein breites Grinsen auf. Ersieht zu seinen beiden Begleitern.

„Wenn das so ist, dannsollten die beiden ja was drauf haben. Gut, ich brauche nämlichimmer noch Hilfe mit einem persönlichen Feind. Leute, stellen wiruns mal vor. Ich bin Roy, die Phönixflamme. Der stärkste Pyromantim Umkreis von 1000 Meilen."

Der dünne Kerl mit derStachelfrisur beginnt mit ziemlich lebloser, unbeteiligter Stimme zuerklären: „Man nennt mich Spyke. Und meine Fähigkeit sind dieseStacheln."




Er spannt seinenUnterarm an, woraufhin die selben violetten Stacheln, wie auf seinemKopf, aus seinem Arm sprießen.

„Vorsicht. Die sind soscharf, dass ich mich manchmal selber dran schneide."

Das Mädel bleibt abgewendet. Roy tipptsie einige Male an.

„Komm schon, ich weiß du redestnicht gern mit Fremden, aber die versuchen uns zu helfen. Also seinicht so!", faucht Roy.

„Akiko. Ich gehöre auch zu den ‚RedFlames'. Alles andere könnt ihr Roy fragen", knurrt sie mitabgewendeten Gesicht. Roy sieht Akiko vorwurfsvoll an. Er selbst istja gerne ‚widerspenstig', aber sie übertrifft alles.

„Also, wer seid ihr?", fragt Roywährend er seinen Blick auf Mike und Merlany richtet. Diese ist ganzoffensichtlich unbeeindruckt von den dreien, die ihr gegenüberstehen.

„Ich bin Merlany, eine Magierin.Meine Kräfte sind vielseitig, und beeinflussen meist um die Energiein meiner Umgebung", stellt sie sich und ihre Fähigkeit kurz vor.Dabei lässt sie Blitze und Funken um ihre Arme springen.

Roy wirkt ziemlich interessiert anihrer Fähigkeit. Dann sieht er erwartungsvoll zu Mike.

„Ich heiße Mike. Ich hab' zwarkeine coole Fähigkeit wie Feuer oder Blitze rumschießen, aber ichhabe Bradford mit bloßen Fäusten K.O. Geschlagen."

Roys Faszination, die er bei Merlanyhatte, verfliegt zwar wieder, aber er scheint dennoch ziemlichzufrieden zu sein.

„Hey Leute, mit denen sollte esgehen", erklärt Roy seinen beiden Freunden. Dann wendet er sichwieder Skid und den anderen zu.



„Ich habe einen guten Deal für euch.Ich öffne meine Schmuggelroute nach Riverton für euch, helfe euch,in der Stadt Fuß zu fassen und ihr müsst nur eine kinderleichteAufgabe für mich erledigen. Übermorgen findet ein Turnier mitmeinem Erzfeind statt. Es zu gewinnen ist essenziell. Trainiert bises so weit ist nochmal anständig. Macht euch auf alles gefasst.Übermorgen ist dann die Eröffnung der Spiele und Regelbekanntgabe.Wir treffen uns bereits vor Sonnenaufgang hier, dann gehen wir dahin, und dann müsst ihr nur noch die Spiele für mein Team gewinnen.Diesem Plan solltet sogar ihr folgen können. Wenn ich gewinne, dannhelfe ich euch weiter." Mike uns Merlany signalisieren Skid jeweilsmit ein einem kurzen Nicken, dass er zuschlagen soll. Dieser reichtRoy die Hand, welcher den Handschlag annimmt. Während Skid und Roydie Hände schütteln, sieht der Red Flame dem jungen Erfinderglühend in die Augen. „Ich akzeptiere aber keine Niederlage!".In dem Moment, als er das sagt, steigt plötzlich Rauch aus demHändedruck der beiden auf. Schreiend reißt Skid seine Hand weg. Royerschrickt vor sich selbst und sein Gesicht nimmt eine Schamesrötean.

„Ach du Scheiße, ich wollte nur einbisschen drohen und auf cool tun! Ich wollte deine Hand nichtabfackeln", kreischt Roy überraschend nervös, „Tut mir echtLeid."

Skid beißt vor Schmerz die Zähnezusammen und presst fast quietschend ein „Passt schon, halb sowild" heraus.

Roy sieht von Skids Hand weg.

„Dann bis Übermorgen. Und Sorry nochmal."

Dann dreht er sich um und verschwindetmit Spyke und Akiko zurück in ihr Viertel.

„Was für ein kleiner Spast",knurrt Merlany, „Du solltest dir nicht alles von so einem gefallenlassen, Skid." Mike sieht dem Trio nochmal hinterher. „EhrlichSkid, du hast echt einen seltsamen Geschmack, was deine Freundeangeht. Erst diese Typen, dann Merlany und ich..."

Skid wirkt wieder nervös.

„Nun ja, Roy ist nicht wirklich so.Er spielt nur gerne den harten Kerl. Seine Familie sind ziemlicheSnobs, und er durfte als Kind kaum nach draußen. Das ist nun malseine Vorstellung von einem harten, coolen Typen. Normalerweise ister netter", erklärt er falsch lächelnd.

„Du solltest trotzdem mal was sagen.Wenn er wirklich dein Freund sein will, wird er es akzeptieren, undwenn er dich angreift, dann frittiere ich ihn", entgegnet ihmMerlany aufgeregt.

Vor ihrem inneren Auge schießen dabeiErinnerungen aus der Kindheit an ihr vorbei. Wie oft hatte siegeweint, als man sie dafür niedergemacht hat, dass sie anders war.Oft war sie kurz davor, ihrer Magie freien Lauf zu lassen. WelcherSchüler hätte schon ihren Wutausbruch überstanden.

Doch soweit kam es glücklicherweisenie, denn sie hatte einen Freund, einen einzigen Freund, welcherbereit war, alleine gegen drei Klassenkameraden zu kämpfen, wennMerlany wieder in irgendeinem Eck geweint hatte.

Einen Freund, der bis heute bereit ist,sein Leben für sie aufs Spiel zu setzen. Einen Freund, dessenInnenleben genau so kompliziert ist, wie ihres.

Einen Freund, der es genau so schwerhat, irgendwo dazuzugehören, wie sie. Einen Freund, der sie besserversteht, als sie selbst.

„Merlany, bist du noch da?", fragtMike, während er mit der Hand vor ihren Augen winkt, „Du starrstseit fast 'ner Minute ins Leere."

„Ach, ich habe nur grade über etwasnachgedacht", antwortet Merlany etwas peinlich berührt. Eigentlichsollte niemand sie so nachdenklich und unsicher sehen. „Dann lassuns zurückgehen, noch 'nen Happen essen. Es ist immerhin schonspät." Mike lächelt ihr freundlich zu, da er sich denken kann,woran sie gerade denken musste. Auch für ihn war es damals schwer,doch das liegt nun hinter ihnen. Sie nickt zustimmend und die dreigehen zurück zur Garage von Skid, um sich auf das Turnier mit denRed Flames vorzubereiten.

Chaos City - Staffel 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt