Gefangene der Toten

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Rick war sofort zum Funkgerät gerutscht.

"Hallo? Hallo? Ist da jemand? Könnt ihr uns hören?", fragte Rick hektisch.

"Na bitte, ich hab schon gedacht.", sagte die Stimme aus dem Funkgerät wieder.

"Wo sind Sie? Können Sie den Panzer sehen in dem wir fest sitzen? Wo und wer sind Sie?", fragte Rick wieder.

"Ja ich seh' ihn.", versicherte uns der Fremde. "Was meinen Sie 'wir'? Haben Sie noch jemanden bei sich??"

Rick sah kurz zu mir. "Ja, ich hab ein Kind mit mir."

"Ein Kind?", fragte die Stimme wieder und dann gab es eine kurze Pause. "Wie auch immer. Ihr seid von diesen Dingern umzingelt. Das ist die schlechte Nachricht."

"Gibt es auch eine gute?", kam es von Rick mit einem Funken Hoffnung in seiner Stimme.

"Nein." antwortete die Stimme trocken.

Ich presste meine Lippen aufeinander und nickte kurz. Super.

"Hören Sie," fing Rick an. "Wer auch immer Sie sind, wir sitzen hier ziemlich tief in der Scheiße."

"Dann sollten Sie das mal von hier aus sehen, dann hätten Sie wirklich einen Grund zur Panik."

"Haben Sie irgendeinen Tipp für uns?", wollte Rick wissen.

"Ja ich würde sagen haut ab da. Ihr beide." schlug der Fremde vor.

Wie bin ich bloß früher nicht drauf gekommen.

Meine Hoffnung hier lebendig raus zu kommen senkte sich.

"Ich kann euch von hier aus dirigieren!", machte er dann einen besseren Vorschlag. "Einer ist immernoch auf dem Panzer und die anderen sind mit dem Pferd beschäftigt. Könnt ihr mir bis hier hin folgen?"

Ein Pferd?! Was macht ein Pferd denn da?!

"Ja wir können folgen.", antwortere Rick.

"Die andere Seite des Panzers ist nicht so überannt. Wenn ihr jetzt rennt habt ihr beide eine Chance. Habt ihr Munition?"

"Ich habe einen Sack mit Waffen draußen. Komm ich an ihn ran?", fragte Rick ins Funkgerät.

Sack mit Waffen? Whoa.

"Das können Sie vergessen. Keine Chance. Was habt ihr bei euch?"

Rick sah sich um und griff in die Taschen des Soldaten neben ihm.

"Hatte eine Pistole.", informierte ich Rick und deutete auf die Pistole neben ihm.

Von der Granate hielt ich erst mal den Mund aber hab Rick auf meinen Bogen hingewiesen.

Rick griff nach der Pistole und überprüfte das Magazin.

"Eine Baretta mit 15 Schuss, und einen Bogen.", erzählte Rick.

Mit Wörtern wie 'Baretta' konnte ich nicht mal was anfangen.

"Genug Pfeile?", fragte der Fremde nach.

Rick sah zu mir.

"Mehr als genug.", versicherte ich.

"Mehr als genug.", wiederholte Rick meine Worte damit die Person am anderen Ende des Funkgeräts es auch hörte.

"Gut das sollte dann reichen.", fing er an zu erklären. "Springt rechts vom Panzer runter. Rennt gerade aus weiter bis da ein Gittertor ist. Es ist in einer Seitenstraße und circa 50 Meter entfernt. Da werde ich sein."

Moment, moment, wir?

Gehe ich jetzt mit dem fremden einfach so mit?

Wer hat das wann entschieden??

"Warten Sie! Wie heißen Sie überhaupt?", fragte Rick.

Eine Antwort kam nicht.

Nach einem Moment sagte der Typ aber "Beeilt euch!"

Das war alles.

Rick sah zu mir. "Okay, ich geh als erstes raus. Du bleibst die ganze Zeit hinter mir okay?"

Er nimmt mich einfach so mit.

Mir stand die Wahl zwischen mit ihm gehen, oder weiter alleine sein.

Und ich wusste nicht wie lange ich alleine überleben würde.

Also nickte ich.

"Kannst du mit dem Bogen umgehen?"

Wieder nickte ich.

"Gut."

Er machte sich bereit, ich zog den Rucksack über meine Schultern und griff nach meinem Bogen.

Ich ließ mit Absicht dein Reißverschluss in meinem Rucksack einen Spalt weit offen, wo meine Pfeile raus ragten so dass ich die ganze Zeit schnell nach ihnen greifen konnte.

Rick atmete noch einmal durch und öffnete schließlich die Luke.

Er kletterte als erstes raus und ich ihm direkt hinterher. Rick sprang runter, doch ich zögerte.

Also wenn man hier oben steht, sieht es bisschen höher aus als von unten.

Rick bemerkte dies und hielt seine Arme hoch.

Das Stöhnen der Untoten war genug um mich zum springen zu bringen.

Rick fing mich auf, lief weiter und ich ihm sofort hinterher.

Die Untoten kamen aus jeder Ecke auf uns zu! Wenn welche viel zu nah kamen, erschoss Rick sie mit seiner Pistole. Wenn ich ein Pfeil verschießen wollte, musste ich stehen bleiben, zielen und dann schießen weshalb ich mehr am Rennen war als am schießen.

In der Seitengasse angelangt, blieben wir abrupt stehen als tatsächlich eine Person vor uns stand. Rick hielt seine Pistole auf den Asiaten. Das muss der Typ vom Funkgerät sein.

"Whoa! Ich bin kein toter!", rief der Typ und hielt seine Hände in die Luft. "Kommt mit kommt mit, wir haben keine Zeit!"

Er lief los und wir ihm hinterher. Immer wieder rief er uns zu, dass wir uns beeilen sollen.

Man ihr seid ausgewachsen und ich nicht! Meine Beine sind noch nicht so lang wie eure!

Kurz später kamen wir an einer Sackgasse an und der Asiate blieb vor einer grünen Leiter an einem Gebäude stehen.

Er kletterte als erstes hoch und Rick deutete mir hin, als nächstes zu gehen.

Ich tat dies und kletterte hinter dem Fremden, Rick nach mir.

Wir sind den Untoten echt nur knapp entkommen.

Der Typ vor mir kletterte bis zum Ende der Leiter, blieb auf einer Platform stehen und lehnte sich mit den Ellbogen ans Gelände.

Ich kam direkt danach selbst oben an, und Rick direkt nach mir auch.

"Super Nummer.", kommentierte der Fremde. "Sie haben es geschafft sich und Ihre...uhh..Tochter?"

"Nein wir haben uns gerade erst kennengelernt.", erklärte Rick ihm. "Das ist Atlas."

Mein Blick lag auf dem Fremden und ich winkte ihm lächelnd zu, wobei er mein Lächeln wegen der Maske wahrscheinlich nicht sah.

Aber er lächelte zurück.

"Sie haben es geschafft sich und Ihre neue Freundin zu retten!", korrigierte er sich selbst. "Sind Sie der neue Sheriff? Um hier in der Stadt aufzuräumen?"

"Das hatte ich nicht vor.", sagte Rick.

"Ach was Sie nicht sagen. Sie sind trodzdem ein Schwachkopf."

Ich unterdrückte ein Lachen.

"Ich bin Rick.", stellte er sich selbst bevor.

Er schlug die Hand mit ihm ein.

"Glenn.", verriet der Typ uns endlich seinen Namen. "War mir ein Vergnügen."

His Little Soldier // Daryl Dixons DaughterWhere stories live. Discover now