Die Krankheit zum Tode

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Langsam kam ich wieder zum Bewusstsein. Ich muss eingeschlafen sein. Wie lange? Wie lange hab ich geschlafen? Ist es schon der nächste Tag? Hab ich eine Woche lang geschlafen? Oder nur ein paar Stunden? Nur eine Stunde?

Ich weiß es nicht. Ich hab keine Ahnung! Alles nervt mich, mich kotzt alles an. Diese Grippe ist die reine Hölle verdammt.

Irgendwann hatte ich gehört das Hershel Sasha und Glenn um Hilfe bat.
Ich hab nicht heraus gehört was er gesagt hat. Nur 'Sasha' , 'Glenn' und 'eure Hilfe'.

Sollte ich hingehen? Sollte ich auch helfen? Wir alle sind krank, wenn die bei etwas helfen können kann ich das auch.

Vielleicht soll ich das nicht sehen? Ich hab zu vieles gesehen, da gibt es nichts mehr was ich nicht sehen darf.

Ein wenig zögerte ich noch, stand schlussendlich auf und ging.

Ich kam in eine Zelle wo ein Typ da lag mit einem Schlauch der wahrscheinlich in den Hals rein geht.

Sasha und Glenn saßen daneben und Hershel vor dem Typen. Sasha hatte irgend so ein Beutel oder nh Flasche in der Hand. Alle paar Sekunden drückte sie auf ihn drauf. Das muss irgendein Mechanismus sein damit der Typ Luft bekommt. Ich bin mir sicher.

Hershel:" Hallo Atlas. Setz dich"
Das muss er nicht zwei mal sagen. Sofort nahm ich Platz neben Sasha. Oh man uns allen geht es so scheiße.

Er hielt uns dann irgendein Getränk aus einer Thermoskanne oder so hin.
Hershel:" Trinkt was davon. Ihr alle drei"
Muss wahrscheinlich Tee oder so sein.

Glenn reichte es mir rüber und Ich trank davon. Es war wirklich irgendein Tee. Ich überreichte es Sasha und genoss diese paar Millisekunden von der Wärme in meinem Hals.

Hershel:" Tolle Ratssitzung oder?"
Sasha:" Paar Mitglieder fehlen"
Hershel:" Wir sollten neue Regeln aufstellen bevor sie zurück sind. Ich erkläre hiermit das wir Spaghetti Dienstage einführen. Jeden Mittwoch"

Ja warum auch nicht. Klar. Nur hatte ich grad einfach nicht die Kraft zu sprechen. Aber sonst, können wir gerne machen.

War das nh Methode uns abzulenken oder meinte er das ernst?

Noch meinte er das wir dieses Luftbeutel Dings in Schichten machen. Glenn geht mit Hershel los um die Runde zu machen.

Ich zog meine Beine hoch, winkelte sie an und lehnte mein Kopf an die Wand.
Ich:" Sag Bescheid wenn du nicht mehr kannst. Ich mach dann weiter"
Sie nickte nur.

Wie lange das jetzt noch dauern wird? Was ist wenn Daryl und die anderen schon das Antibiotika haben und schon auf dem Rückweg sind? Was wenn sie schon auf dem Innenhof sind und jede Sekunde kommt Daryl hier rein gestürmt?

Nein....das bezweifle ich. Was wenn die noch nicht mal angekommen sind dort? Ughh.

Ich war kurz davor einzuschlafen. Noch ein bisschen und ich würde mich für eine ungewisse Zeit nicht mehr quälen. Aber dann rief Hershel mich und Sasha zur Hilfe.

Es ist noch jemand gestorben. Hershel wollte das nicht hier, nicht hier vor allen anderen erledigen.

Sasha hatte schon die Liege geholt und schob sie hier rüber.
Sasha:" Legen wir ihn hier drauf"

Zu dritt packten wir also an und legten ihn auf die Liege. Geschafft! Wer hätte denn das gedacht?

Allerdings hat es ziemlich viel Energie gekostet. Ich bin am Ende chiko. War ich davor ja auch schon. Aber wie schon tausend mal gesagt. Es wird von Sekunde zu Sekunde immer nur schlimmer.

Hershel:" Geht euch jetzt beide bitte ausruhen. Schafft ihr es allein in eure Zellen?"
Ich:" Natürlich"

Wie sonst? Wir beide sammelten unsere letzten Kräfte und stützten uns gegenseitig damit wir nicht umkippten. Ganz langsam bewegten wir uns fort aber Hauptsache irgendwie.

Irgendwann kamen wir dann auch bei den Zellen an. Sasha  ging in ihre und ich wollte in meine  Zelle gehen.

Aber ich hörte hinter mir ein Knall. Verdammt Sasha ist umgekippt! Ich lief zu ihr.

Ich:" Sasha! Sasha!"
Was war mit meiner Stimme? Da kam kein vernünftiger Ton raus! Oh fuck!
Ich rüttelte an ihren Schultern. Hoffte sie würde zu Bewusstsein kommen. Wir brauchen Hershel.

" Hershel! Hershel!" Krächzte ich.
Ob er mich hörte? Meine Stimme klang ungelogen wie von einem Beißer. Bitte verwechselt mich nicht mit einem.
Ich:" Hershel!"

Paar Sekunden später kam er Gott sei Dank.
Hershel:" Warte ein Moment!"

Er lief weg und kam eilig mit seiner Medizin Tasche zurück.
Ich:" Beeilung!"
Er legte sie in die stabile Seitenlage.

Hershel:" Komm schon, Sasha. Du weißt doch wie man kämpft. Halte noch durch"
Ich:" Sasha bitte!"
Er holte einen Beutel aus der Tasche raus mit einer Flüssigkeit. Infusion? Ich weiß es nicht.

Hershel:" Atlas hol ein Kissen von da drüben!"
Ohne zu zögern stand ich auf und holte das Kissen. Dennoch war ich nicht so schnell wie ich gerne wäre.

Als ich mit dem Kissen zurück kam war der Schlauch von dem Beutel schon an ihrem Arm.
Hershel:" Danke sehr"
Er legte das Kissen auf den Boden und Sasha's Kopf aufs Kissen.

Nach einer Zeit kam sie Gottseidank zu Bewusstsein.
Ich:" Du bist zurück!"
Sasha:" Ich war Ohnmächtig?"
Hershel:" Du warst dehydriert. Ein Held zu sein ist ziemlich anstrengend"
Sasha:" Du musst es ja wissen. Ich hielt dich für einen Idioten hier rein zu kommen und war mir sicher das du bald Tod sein wirst du dummer, alter Mann"

Ich lachte bei ihren Worten.
Hershel:" Sag mal soll das vielleicht ein Kompliment sein?"
Sasha:" Ich weiß es nicht ehrlich. Ich hab mir den Kopf gestoßen. Ich glaube nicht an Magie oder Glück. Ich kann bis Drei zählen und bin kein Spieler. Aber ich weiß nicht ob ich jetzt hier wäre wenn du nicht so verdammt dumm wärst"
Hershel:" Na dann seh ich das mal jetzt als Kompliment "

Wir ließen sie in Ruhe. Hershel war so lieb und brachte mich noch zu meiner Zelle damit ich nicht umkippte.

Sofort schmiss ich mich aufs Bett. Ich bin fertig alter. Ich kann nicht mehr. Scheiße.

Ab diesem Moment war alles verschwommen. Ich hörte kaum was. Das waren nur noch meine Gedanken, ich und irgendwie die Leere.

Ich war halb bei Bewusstsein und halb irgendwo anders. Ich wusste nicht ob ich geschlafen habe oder wach war.

Als ich Schreie und Schüsse hörte wusste ich nicht ob das nur ein Traum war. Bewegen konnte ich mich sowieso nicht. Ich hoffe es geht alles gut. Es sollen nicht noch mehr sterben.

Irgendwann bin ich vom Bett auf den Boden gerutscht weil mir zu warm war. Auf dem Boden war mir wieder zu kalt. Aber ich hatte nicht die Kraft mich zu bewegen. Scheiße.

Ich kauerte zusammen und spürte wie ich anfing zu zittern. Das alles wird kein gutes Ende haben. Schreien konnte ich nicht.

Niemand würde mich hören. Ich versuchte es aber es kam nach wie vor kein Tor raus. Niemand hörte es.

Daryl bitte. Beeil dich. Ich brauche dich.


His Little Soldier // Daryl Dixons DaughterWhere stories live. Discover now