Blutsbande

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"Machst du dir immernoch Sorgen?", fragte Andrea als Lori stehen blieb und sich umsah.

Wir blieben auch stehen.

"Ja das war ein Schuss."

Es war schon eine kleine Weile her dass wir den gehört haben, aber wir sind trotzdem weiter richtung Highway gegangen.

"Den haben wir alle gehört.", sagte Daryl.

"Wieso nur einer? Wieso nur ein Schuss", fragte Lori.

"Vielleicht haben sie einen Streuner erledigt.", vermutete Daryl.

"Hör auf damit.", bat Lori. "Weder Rick noch Shane würden einen Schuss riskieren. Die würden das leise tun."

"Müssten sie uns nicht schon längst eingeholt haben müssen?", fragte Carol.

"Wie dem auch sei, wir sind hier nicht auf Echo-Jagd.", stellte Daryl klar.

"Was machen wir?", fragte Lori.

"Weiter wie bisher den Wald nach Sophia durchkämmen und dann zurück zur Straße."

"Ich bin mir sicher wir sehen uns dort alle wieder.", versuchte Andrea Lori zu beruhigen.

Als Lori los ging, ging auch der Rest von uns los.

Bis Daryl mich an meiner Kapuze zurück zog weil sie alle wieder stehen geblieben sind, weil Carol und Andrea stehen geblieben sind.

"Tut mir leid was du gerade durchmachst.", sagte Andrea zu Carol. "Ich weiß wie du dich fühlst."

"Das glaube ich dir. Danke sehr.", bedankte sich Carol bei Andrea und drehte sich zu uns. "Der Gedanke dass sie hier draußen ganz alleine ist... Die Ungewissheit macht mich fertig. Ich hoffe einfach und bete einfach dass sie nicht wie Amy endet."

An Carol's Gesichtsausdruck konnte ich erkennen dass sie bereute, was sie gesagt hat.

"Oh Gott, das hätte ich nicht sagen dürfen.", entschuldigte sie sich sofort.

"Wir hoffen und beten alle mit dir.", versicherte Andrea ihr. "Falls das was nützt."

"Ich sag euch was es nützt.", mischte sich Daryl ein. Absolut garnichts. Dieses Hoffen und Beten ist Zeitverschwendung! Denn wir finden Sophia, unzwar unversehrt. Denke ich hier als einziger positiv?!"

Er ging als erster weiter und alle anderen ihm hinterher.

Irgendwann traute ich mich was zu sagen.

"Ich hatte einen Jungen in meiner Klasse, der ist an einem Tag nicht zur Schule gekommen.", erzählte ich Daryl, der auf die Umgebung konzentriert war. "Seine Freunde haben erzählt, dass er am vorherigen Tag, das ganze Waschbecken voll geblutet hat. Dass aus seiner Nase Blut ohne Ende geströmt ist und er Blut gekotzt hat. Er selbst hat irgendwann erzählt, dass es mit Krebs zu tun hat. Und dass er ein Termin beim Arzt hat, um zu sehen ob es was richtig schlimmes ist. Ich kannte ihn nicht gut aber ich habe jeden Tag für ihn gebetet weil ich nicht wollte dass ihm was richtig schlimmes passiert. Und nach seinem Termin hat er erzählt dass es ihm gut geht und er nicht krank ist."

"Und wo ist der Junge jetzt?", fragte Daryl, war aber eine rhetorische Frage.

Ich seufzte und beantwortete sie selbst in meinem Kopf.

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"Es wird bald dunkel.", merkte Daryl an. "Wir sollten Schluss machen."

"Ja, gehen wir zurück.", stimmte Lori mit ein.

His Little Soldier // Daryl Dixons DaughterWhere stories live. Discover now