Gabriel

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Wir wanderten Stunden lang. Machten ab und zu Pausen und füllten Wasser auf wo wir konnten.

Es war ziemlich warm. Mit Rucksack so lange in der prallen Sonne zu gehen war schon anstrengend. Aber irgendwie kriegen wir das hin. Irgendwie müssen wir da durch.

Ich muss mich drauf gefasst machen wieder so einige Monate auf der Straße zu leben. Davon hatte ich ehrlich gesagt genug. Aber wir haben keine andere Wahl.

So lange uns durch die Straßen, durch den Wald und durch die Beißer kämpfen bis wir etwas neues finden. Etwas was wir wieder zuhause nennen können so wie das Gefängnis, die Farm oder unser kleines Camp.

Irgendwo wird es das geben. Und irgendwann werden wir es erreichen. Nur Geduld, ich bin mir sicher.

Als es anfing zu dämmern hielten wir an und machten ein Lagerfeuer.
Da konnten wir bisschen zur Ruhe kommen.

Daryl hatte mich zu sich gezogen so das ich.... in seinem Schoß saß? Er saß im Schneidersitzt und ich halt so da drin. Mein Kopf lehnte ich an seine Brust. Man es war schon lange nicht mehr so entspannt gewesen.

Ich:" Hast du es zum Bus geschafft?"
Er schüttelte den Kopf.
Ich:" Besser so, irgendwas ist da passiert. Alle haben sich verwandelt"
Daryl:" Wie bist du entkommen?"

Ich:" Gar nicht. Ich bin da nicht mitgefahren, auch wenn du es mir gesagt hast. Erst war ich, aber als du nicht gekommen bist bin ich los um dich zu suchen. Batz, auf einmal Steine fallen auf mich drauf. Hab den Weg zu fuß aufgenommen"
Daryl:" Hast du dich verletzt?"

Ich:" Nein alles gut chiko. Es war ein Wunder. Ich konnte da unversehrt raus klettern. Ich wusste doch das der Glaube an Gott nicht umsonst ist"

Wir haben uns noch weiter erzählt was alles passiert ist. Ich erzählte ihm wie ich den Bus gefunden hatte, die Schilder beschriftet hatte und wie ich auf Glenn getroffen bin. Wie wir von den neuen  gefunden wurden und es dann weiter nach Terminus ging.

Er erzählte mir wie er zusammen mit Beth geflohen ist und auch wie die beiden ein Bestatter Haus gefunden haben.

Daryl:" Ich dachte alle wären tot. Trodzdem hatte ich Angst um dich. Ich habe mir Sorgen wie verrückt gemacht obwohl ich wusste das du tot bist. Dann habe ich deine Schilder gesehen. Ich habe Rick, Carl und Michonne getroffen. Zusammen machten wir uns auf den Weg und ich konnte es nicht mehr abwarten"

Es brachte mich zum lächeln. Jetzt war aber alles gut. Ich war wieder bei ihm und das ist das wichtigste.

Als wir plötzlich irgendein Geräusch hörten schreckten wir beide auf und standen auf.

Daryl:" Warte!"
Wir lauschten wieder aber sahen und hörten nichts mehr weiter.
Daryl:" Falscher Alarm"
Also nochmal gut gegangen.

Wir beide setzten uns dann zu den anderen und fingen wieder an zu erzählen. Ich holte alles raus was ich noch an Vorräten hatte so das sich die anderen bedienen konnten.

Alle fingen auch an zu erzählen was nach der Schlacht im Gefängnis passiert ist, wie sie zueinander gefunden haben und was sie erlebt haben. Ich kann es immernoch nicht fassen das wir uns alle zusammen gefunden haben.

Wir erzählten auch das mir, Abraham und Tara irgendwas rein gespritzt worden war. Aber weil wir ja schlecht Blutproben nehmen konnten oder sonst was, konnten wir auch nicht viel tun. Es gab ja auch keine Nebenwirkungen. Abwarten und Cay trinken also.

Nacheinander gingen auch alle schlafen.

Ich lag direkt neben Daryl und hielt seinen Arm fest.

"Es tut mir wegen deinem Poncho nochmal leid. Ich hab versucht mich zu wehren aber sie-" sagte ich aber wurde unterbrochen.
Daryl:" Vergiss diesen blöden Poncho. Hauptsache dir geht's gut. Und jetzt schlaf, wir werden morgen den ganzen Tag laufen"

Da hatte er recht. Nach ein paar Minuten schaltete mein Gehirn auch schon ab und ich schlief ein.

Ich öffnete meine Augen und sah eine Gestalt vor mir. Es war eine Person die seitlich, paar Meter entfernt von mir stand. Im Wald und es war düster und dunkel.

Diese Gestalt, das war ich.
Ich sah mich selbst vor mir.

Ihr Kopf drehte sich nach rechts und sie starrte mir in die Augen. Oder ich sah mir selber in die Augen. Panisch.

Es ist ein Traum. Ich träume das alles. Aber ich kann nichts kontrollieren. Meine Sicht war leicht verschwommen wie es in Träumen nun mal ist. Ich hörte irgendein klingen aber es war ein schönes klingen. Eine Melodie oder so.

Vor meinen Augen wurde kurz alles schwarz, als ich sie wieder öffnete sah was anderes.

Daryl stand vor mir. Aber mir weißen Haaren. Er war alt.

Es wurde wieder schwarz und dann sah ich einen kleinen Jungen. Es war ein kleiner Asiate der an mir vorbei gerannt ist und er trug eine bekannte Cappie.

Meine Augen schlossen sich wieder und ich sah zunächst einen schwarzen Panther vor mir. Im Wald von vorhin. Der Panther stand ebenfalls seitlich zu mir. Er spitzte seine Ohren und drehte sich zu mir.

Wieder wurde es schwarz und ich sah einen Mann. Von diesem Mann wurde ich getragen. Ich konnte sein Gesicht nicht sehen,nur sein Kinn von unten.

Und nochmal wurde alles schwarz. Ich öffnete meine Augen und sah wieder mich selbst vor mir. Sie sah mich besorgt und ängstlich an. Das klingen hörte auf.
"Sie sind schon alle hier" flüsterte sie.

Ich schreckte auf. Sofort stellte ich mich hin, spannte meinen Bogen und zielte in alle Richtungen.

Was war das? War das eine Vision?! Wieso stand ich selbst vor mir? Daryl wird alt? Diese Cappie von dem kleinen Asiaten, die hab ich schonmal gesehen. Glenn. Es war Glenn's Cappie. War das Glenn in seiner Kindheit gewesen? Dann kann es keine Vision sein. Warum der Panther? Von wem wurde ich da getragen und wieso? Kenne ich diesen Mann?

"Atlas was ist denn?" flüsterte Daryl.
Jetzt habe ich ihn auch noch geweckt.

Als ich ihm nicht antwortete sondern mich  weiterhin hektisch in alle Richtungen drehte fragte er nochmal.

Daryl:" Schlechte Träume?"
" Ich- ich weiß es nicht. Das war ein...es war kein Albtraum. Ich weiß nicht was es war. Ich habe...Sachen gesehen. Menschen" sagte ich panisch.

Ist das gerade alles real? Ich bekam so ein komisches Gefühl. Bin ich immernoch am träumen? Ich konnte mich nicht auf eine Sache konzentrieren. Warum hatte ich gerade so Angst? Ich versuchte mich zu sammeln aber es ging einfach nicht.

Ich war schwer am atmen und schwitzte. Beobacht uns jemand? Sind wir in Gefahr?

Diese Gedanken sollen aufhören! Mein Kopf explodiert gleich!

Es hörte sich an als ob tausend verschiedene Stimmen auf mich einreden.

Daryl stand auf und schloss seine Arme um mich. Langsam klammerte ich meine Arme ebenfalls um ihn.
Daryl:" Hey hey was ist denn los?"

Ich konnte ihm nicht antworten. Es war so als würde jemand mir meine Stimmbänder zuschnürren. Es war nur ein Traum verdammt! Nichts weiter. Was soll es denn auch sonst sein?
Ich spürte Daryl's Hand meinen Kopf streicheln.

Daryl:" Tshh tshh es ist alles gut. Solange ich hier bin, kann dir keiner was tun. Wir sind alle hier"
Langsam beruhigte sich mein Atem wieder.

Daryl:" Geht's?"
Ich:" Ja, ich denke schon"
Daryl:" Wir reden morgen darüber ja?"
Er bekam ein nicken von mir. Ich spürte auch  wie ich von ihm auf den Haaransatz ein Kuss bekam.
Daryl:" Lass uns wieder schlafen gehen"

Als er sich hinlegte zog er mich in seine Arme. Da wo ich mich wahrscheinlich am sichersten fühle. Hier muss ich mir keine Sorgen um irgendetwas machen. Hier wird mir nichts passieren.

Nur ein paar Minuten später schlief ich problemlos ein.

His Little Soldier // Daryl Dixons DaughterWhere stories live. Discover now