85. »Es gibt jetzt drei Möglichkeiten.«

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Die Blicke der anderen machten mich nervös. Sie würden nicht verstehen, wenn ich Nein sagte. Ich hatte keine Wahl, oder? »Okay.« Ich presste die Lippen aufeinander und versuchte, die Ebene mit den Flammen zu erreichen. Ich war jedoch so nervös, dass ich mich nicht mal ein kleines bisschen konzentrieren konnte.  Schließlich seufzte ich und murmelte beschämt: »Könntet ihr...äh...wegschauen? Bitte?«

Als die anderen ihren Blick abgewandt hatten, war es zwar nicht viel besser, aber wenigstens ein bisschen. All meine Willenskraft steckte ich jetzt darin, in das dunkle Nichts einzutauchen. Endlich sah ich das bekannte Flackern meiner lächerlich kleinen Flamme und ließ meine Augen suchend hin- und herschweifen. Tymians jadegrüne Flamme war dicht bei Teamons und Archers, aber Archers...Archers Flamme war noch dunkler als meine und sah aus wie eine kaputte Glühlampe.

Hastig sah ich wieder zu Teamons Flamme und bewegte mich eilig darauf zu. Sie unterschied sich kein bisschen von Tys Flamme, einzig an ihrer Position konnte ich sie unterscheiden. Die anderen Flammen um mich herum versuchte ich krampfhaft zu ignorieren, doch sie übten eine Anziehungskraft auf mich aus, wie ich es nie für möglich gehalten hatte. Es kostete mich große Überzeugung, mich von dem Anblick loszureißen und wieder auf meine Aufgabe zu konzentrieren.

Wie ein Junkie streckte ich die zitternden Finger nach Teamons Feuer aus und versank darin, wurde verschlungen bis die Wärme mich vollkommen eingenommen hatte. Das Gefühl unbeschreiblicher Stärke pulsierte in meinen Adern und prickelte auf meiner Haut. Dann öffnete ich die Augen und sah wieder das Zimmer vor mir. Ich wusste nicht recht, was ich sagen sollte, da immer noch alle angestrengt zur Seite schielten, also ging ich einfach zu Teamon und sank neben ihm auf den Boden, bis wir ungefähr auf Augenhöhe waren.

Tymians Blick durchbohrte mich förmlich und ich fühlte mich äußerst unangenehm. Teamon begann leise zu sprechen. »Du musst deine Heilenergie auf ihn übertragen. Ich lasse sie durch meine Hände fließen, aber funktioniert es so auch bei dir?« Hilflos zuckte ich mit den Schultern. »Keine Ahnung...« Vermutlich schon, aber wie sollte ich es wissen? Ich hatte so etwas noch nie gemacht!

Die ganze Situation überforderte mich total, aber ich streckte meine Arme wie mechanisch aus. Für Archer musste ich mich zusammenreißen. Das war ich ihm schuldig. Prüfend musterte Teamon mich, bevor er ebenfalls die Hände über Archer hob. Er schloss die Augen und ich tat es ihm nach. Wenn mein Puls bisher nicht schon rasend war, war er es spätestens jetzt; das Blut rauschte in meinen Ohren und steigerte sich zu einem Dröhnen.

Konzentrier dich. Als ich Contulas' Fähigkeit aktiviert hatte, hatte ich meinen Funken seiner Flamme gesucht. So musste ich es hoffentlich auch mit Teamons machen. Wieder tauchte ich in meine Gedanken ab, bis ich den jadegrünen Funken fand und nach ihm griff. Ein ähnlich berauschendes Gefühl wie zuvor ergriff von mir Besitz und ich leitete die Energie bis in die Fingerspitzen. Dann stellte ich mir vor, wie die Funken sanft auf Archer hinunterschwebten, als wären sie Schneeflocken. Heilende Schneeflocken.

Es war wie eine Quelle, die nie versiegte und ich begann zu verstehen, wie der Begriff Quellflamme zustande gekommen war. Die Energie floss wärmend durch mich hindurch und aus meinen Händen hinaus, aber es fühlte sich nicht an, als würde ich etwas verlieren; im Gegenteil. Keinen Gedanken verschwendete ich an die Möglichkeit, dass es nicht klappen konnte, ich sah nur Tymians anklagende Augen vor mir und Archers Blutergüsse am Arm.

Ein Ausruf riss mich aus meiner schwer gewonnenen Konzentration. Erschrocken öffnete ich die Augen und sah hektisch umher. Speedy war hinter Tymian getreten und starrte auf Archer. Auch Tymians Blick war auf diesen gerichtet. Voller Angst sah ich hinunter auf Archers blasses Gesicht und realisierte, dass Teamon ebenfalls mit seiner Heilprozedur aufgehört hatte.

Unsere Blicke trafen sich und er meinte: »Mehr können wir nicht für ihn tun. Ob es geholfen hat, kann ich jetzt noch unmöglich sagen. Es gibt jetzt drei Möglichkeiten, aber nur eine wird dir gefallen... Entweder, er wacht in der nächsten Stunde auf oder er fällt ins Koma, dann könnten wir ihm nicht mehr helfen. Und die letzte Möglichkeit ist, dass er...bis morgen aufhört zu atmen.« Ich sog scharf die Luft ein.

Das hieß warten. Und wenn es etwas gab, das ich so sehr hasste wie die Englischstunden bei Frau Safrit, dann war es warten. Nur diese Art von warten kam an Englisch nicht heran, nicht mal annähernd. Es war schlimmer. Wie lange musste Tymian noch um das Leben seines Freundes bangen? Wie lange musste ich warten um zu sehen, ob ich es wert war von all diesen Leuten beschützt zu werden?

Hallihallo mal wieder!
Ich bin schon fleißig am Widmen, also habt Geduld, jeder bekommt eine^^

Kennt ihr das mit diesen Ohrwürmern? Ich hab schon seit Längerem dieses "Carry on my wayward son" (oder so). Danke auch, Supernatural 😐😅

Mal was ganz anderes.
Ganz einfach mal eure Meinung. Nur ganz entfernt drüber nachdenken.
Was haltet ihr von einem richtigen Wattpader-Treffen?
Es gab schon mal so was (2015) und hat super geklappt. Leider gab es mich da noch nicht so richtig auf Watty...
Nun ja. Nur prinzipiell, was wäre wenn es eine Wiederholung gäbe...?

LG und einen (verspäteten) möglichst guten Start in die Woche! (Das WE war doch so schön, warum musste es so kurz seiin :( Ok, ich hör ja schon auf)
Hab euch lieb♡Danke für eure Kommis, das ist eine riesige Motivation!!

Dragons-Magische VerwandlungWhere stories live. Discover now