90. »Dummes Mädchen.«

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Eine Stimme ertönte ein paar Meter entfernt: »Ihr verfluchten Mistkerle! Gebt mir sofort das Mädchen zurück!« Wow, Juliana konnte aber fluchen. Ich verrenkte mir fast den Hals, um sie sehen zu können. Breitbeinig hatte sie sich vor zwei der Wachen aufgebaut, die braunen Haare um ihr Gesicht wirkten wie eine Löwenmähne.

Sie konnte definitiv furchteinflößend sein. Was hatte sie vor? Der Typ in meiner Nähe reagierte kaum. Er verließ sich wohl ganz darauf, dass seine Kollegen den Störenfried beseitigten. Ich warf einen schnellen Blick hinüber zu Ty und Lucas. Sie hielten sich immer noch bedeckt, allerdings hatte Ty jetzt etwas Längliches in der Hand. Ein Schwert?

Vielleicht war es das Beste, wenn ich auf den Einsatz der beiden wartete. Gerade erwiderte einer der Wächter: »Sieh es als Chance, dass wir dich nicht sofort töten.« Doch Juliana dachte gar nicht ans Aufgeben. Mit einer schnellen Bewegung zog sie einen Dolch. Wenn ich mich richtig erinnerte, war es der gleiche wie vorhin. Die Zeltplane bewegte sich und eine Gestalt spähte hervor.

»Nächstes Mal hört ihr auf mich und macht keine Pause. Dann können wir solche...Zwischenfälle vermeiden«, bellte die Person und verschwand wieder im Inneren. Offenbar war er nicht sonderlich besorgt wegen Juliana. Diese machte jetzt drohend einen Schritt vor, was der Wächter, der gesprochen hatte, mit einem Kopfschütteln quittierte.

»Dummes Mädchen«, meinte er und zog eine glänzende Waffe. Es handelte sich um ein Schwert, das verdammt scharfkantig aussah. Auch die anderen Wachen schauten interessiert, der zweite Dark, der auch in Julianas Nähe stand, ließ seine eine Hand ebenfalls langsam in Richtung Waffe gleiten. Da stieß ein Schatten vom Himmel und packte ihn.

Es war Teamon, wie die jadegrünen Schuppen verrieten, der mit dem Dark im Gepäck wieder aufstieg. Bevor ich die beiden aus den Augen verlor, verwandelte sich der Dark ebenfalls und stürzte sich fauchend auf seinen Angreifer. Jetzt waren die anderen Wachen alarmiert. Sie zogen ebenfalls Schwerter und spähten in die Schatten des Waldes. Es waren immer noch so viele...!

Archer könnten wir hier gerade gut gebrauchen... Ich hatte während Teamons Aktion gar nicht auf Juliana geachtet. Sie kämpfte gerade gegen die Wache, die sie zuvor gewarnt hatte. Ihr Dolch wirkte fast wie ein Zahnstocher im Gegensatz zum Schwert ihres Gegners.

Wieder kam Teamon in mein Sichtfeld, der Dark mit dem er zuvor gekämpft hatte, war verschwunden. Diesmal hatte er keinen Überraschungsvorteil - gleich zwei Wachen schossen ihm entgegen. Zu meiner Überraschung wich er ihnen mühelos aus und griff die beiden sogleich wieder an.

Juliana hatte es geschafft, immer weiter zurückzuweichen und den Dark zwischen die Bäume zu führen. Von dort tauchte Speedy auf und erledigte den Dark mit einem Hieb seines Schwertknaufs auf den Kopf. Das ging so schnell, dass ich verwirrt blinzelte, und schon war Speedy wieder verschwunden. Noch vier Wachen standen um des Zelt.

Ty und Lucas hatten sich nicht von der Stelle bewegt. Worauf warteten sie? Juliana griff eine weitere Wache an und jetzt kam auch Speedy mit erhobenem Schwert aus seiner Deckung. Eine der letzten zwei Wachen rannte zum Zelt und verschwand darin. Wahrscheinlich informierte diese den Typen, der vorhin herausgesehen hatte, was zu der Frage führte, wie viele noch da drin waren.

Eine Bewegung zog meine Blicke auf sich. Ty und Lucas kamen hervor! Die letzte Wache außerhalb des Zeltes stellte sich vor den Eingang und hielt den beiden drohend seine Klinge entgegen. Auch ich näherte mich nun weiter, blieb aber hinter Ty. Lucas winkelte die Arme an und ich erkannte seine Waffen.

Es handelte sich um zwei gebogene Messer, die fast sichelförmig waren. Nur noch wenige Meter trennten den Dark von Lucas. Dann sprang jemand auf den Dark zu, schleuderte ihn einige Schritte zur Seite und griff ihn mit einem Schwert an. Es war Speedy! Aber der war doch...ein paar Meter weiter links von mir!

Wie konnte es zwei Speedys gleichzeitig geben? Der andere, der sich nicht auf die letzte Wache gestürzt hatte, jagte einen Dark hin und her, indem er immer auswich, wenn der Dark zuschlug. Auch nach mehrmaligem Blinzeln verschwand der Doppelgänger nicht. Was zum Teufel war hier los?!

Mir blieb keine weitere Zeit, mich zu wundern, denn Lucas riss die Zeltplane hoch und ich konnte ins Innere sehen. Drei Gestalten standen um eine auf dem Boden liegende Person herum, eine mit dem Rücken zu uns hinter ihr, die anderen zwei mit gezogenen Schwertern davor. Die am Boden liegende Person war Attica.

Heyy :)
So sorry!! Ich hatte eine fette Schreibblockade. Hoffen wir, dass die jetzt wirklich vorbei ist :,)
LG<3

Dragons-Magische VerwandlungWhere stories live. Discover now