Prolog/Trailer

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1943

Wenige Kilometer entfernt von London, England

Verwüstung. Chaos. Schreie. Tote. Völlig erstarrt saß ich zusammen gekauert in einer Ecke meines Hauses, versteckt unter dem recht zerbrechlichen Kaffeetisch des Wohnzimmers, während draußen der Tod war. Es war vorbei. All die letzten Monate, wo der Krieg seine Opfer brachte, hatte unsere einfache, kleine Stadt in der Nähe Londons überlebt, doch nun war es vorbei. Sie waren hier, zwar nicht wie erwartet mit ihren Fliegern, wo sie ein Regen, bestehend aus Bomben, über uns fallen lassen würden, nein, sie waren zu Fuß da und wahrscheinlich war das noch schlimmer. Eine Bombe würde es schnell enden lassen, doch diese Männer, sie waren wie Monster, so hieß es in den Zeitungen, in den Nachrichten und im Radio. Überall sprach man von den barbarischen Soldaten der Feinde und bei dem Gedanken an sie liefen mir Tränen über die Wangen und ich zitterte nur noch mehr.

„Mum", schluchzte ich ängstlich auf, als die Schüsse nun noch näher ertönten und ich draußen weinende Kinder hörte, ehe selbst diese verstummten. Warum die Truppen ausgerechnet hier waren, wusste ich nicht, vielleicht wollten sie einfach töten, vielleicht taten sie all das wegen unserer Vorräte, da Nahrung und Medizin in der ganzen Gegend knapp wurde und London selbst nur noch arm dran war, nach all den Bombenangriffen.

„Bleib wo du bist, Elena! Mummy kommt gleich", schrie sie vom Flur aus, wo sie mit meinem Vater schnell alles für unsere Flucht noch einsammelte, doch so weit sollte es gar nicht erst mehr kommen. Ich war schon dabei meine Augen zu schließen, einfach ein Lied zur Beruhigung zu summen, so wie meine Großmutter es früher getan hatte, wenn ich Angst vor bösen Geistern hatte und nicht schlafen konnte, doch nichts auf dieser Welt würde diese bösen Geister hier verscheuchen können.

Lautstark knallte die Haustüre auf und ich zuckte panisch bei dem Lärm zusammen, als ich die Männer in der mir fremden Sprache reden hörte, die Versuche meines Vaters wahrnahm sie zu besänftigen, als ich hörte, wie meine Mutter ins Wohnzimmer rannte und die Türe hinter sich verschloss.

„Mum?", fragte ich panisch nach und wollte unter dem Tisch, verborgen hinter der langen Tischdecke, hervorkriechen, doch sie wies mir hastig mit Handbewegungen an zurück zu gehen und die Angst und Sorge dabei war deutlich zu erkennen. Sie weinte, zitterte wie verrückt und schaute panisch zu der geschlossenen Türe, wo ich einen lauten Schuss ertönen hörte und etwas laut zu Boden ging. Augenblicklich schlug ich meine Hand vor den Mund, sah wie meine Mutter verzweifelt aufschrie und ich wusste, dass wir nun alle sterben würden. Es gab keinen anderen Weg hier raus, ohne dabei in den sicheren Tod zu laufen und ich sah meiner Mutter an, dass sie das auch wusste.

„Bleib wo du bist, Elena. Ich liebe dich mein kleiner Engel. Ich liebe dich so sehr", sagte sie und versuchte dabei standhaft zu klingen, doch sie scheiterte.

„Mum... ich habe Angst", sagte ich panisch, als ich hörte, wie die Männer nun gegen die Türe schlugen. Bald wäre es vorbei. Bald wäre alles vorbei. Wahrscheinlich hätte ich anders reagieren müssen, nur noch panischer und hysterischer sein, doch durch die Tatsache, dass ich einen großen Teil meines Lebens im Krieg verbrachte, die Schrecken davon gesehen hatte, mit der ständigen Angst leben musste, so war ich abgehärtet.

„Es wird alles gut werden. Versteck dich einfach so lange es... LOS!" In dem Moment flog die Türe auch schon auf und hastig ließ ich die Tischdecke wieder sinken und hielt regelrecht den Atem an, als meine Mutter um ihr Leben flehte und die Männer Gott weiß was sagten. Mein Herz schlug wie wild. Ich betete zu irgendeinem Gott, auch wenn ich meinen Glauben schon früh verloren hatte und ich wusste, dass es nichts bringen würde, als Blutspritzer bis unter den Tisch flogen und ich geschockt zusammenzuckte, als meine Mutter laut zu Boden, mit einer aufgeschnittenen Kehle fiel.

Ich keuchte leise, entsetzt auf und dachte mich übergeben zu müssen von diesem Anblick. Dass ich schreien müsste, weinen, einfach ohnmächtig werden, doch ich war wie betäubt. Ich konnte nur sehen, wie sie panisch zu mir sah, versuchte die Wunde abzudrücken, als es auch schon zu Ende war. Ich dachte an dem Schmerz vergehen zu müssen, dachte nur sterben zu wollen, doch als die Männer da den ganzen Tisch wegstießen und mich offenbarten, da wusste ich, dass ich nicht sterben wollte. Verängstigt sprang ich auf, wissend, dass es nichts bringen würde, und ich wollte rennen, doch da schlangen sich die Arme einer der Männer schon um mich. Schreiend versuchte ich mich zu wehren, mich los zu reißen, einfach nicht kampflos aufzugeben, nur war ich nicht in der Lage mich gegen einen erwachsenen, bewaffneten Mann zu wehren, während dessen Freund nur belustigt von meinem Versuch auflachte.

„Bitte!" schrie ich panisch, als da schon zwei Schüsse ertönten und ehe ich es wirklich realisieren konnte, der Mann mich los ließ und ich genauso wie er und sein Freund auf den Boden fiel, mit dem Unterschied, dass sie tot waren und ich nicht.

„Ab jetzt wird alles gut, Kleine. Ich bringe dich hier raus." Verwirrt sah ich zu dem Soldaten an der Türe, der seine Waffe noch in der Hand hielt und nicht so gekleidet war wie die beiden Männer. Er war ein Amerikaner. Verwirrt sah ich ihn einfach nur an, war viel zu geschockt von allem was gerade passiert ist, als er schon auf mich zu lief und ich zurück weichen wollte, dabei jedoch nur in die Pfütze aus Blut hinter mir langte. Panisch sah ich meine blutverschmierten Hände an und wollte am liebsten schreien, doch da hatte der Mann sich schon vor mich gekniet und meine beiden Hände in seine genommen.

„Schau da nicht hin!", sagte er freundlich und lächelte mich an. Es war wirklich ein beruhigendes Lächeln und er wirkte auch nicht so wie die anderen Soldaten. Er wirkte lebendiger, freundlicher und auch jünger als die beiden hinter mir, „Wie ist dein Name und wie alt bist du? Du bist ganz schön mutig dich gegen zwei bewaffnete Männer zu stellen, weißt du das eigentlich?" Ich wusste, dass er das alles zum Teil nur fragte, um mich irgendwie abzulenken, doch kurz gelang ihm das sogar.

„Elena, ich heiße Elena und ich bin zwölf", sagte ich zitternd und dachte bald nicht mehr zu können.

„Ok Elena, ich bin James Barnes, ich bringe dich hier raus, ok? Ich bringe dich in Sicherheit und verspreche dir, dass alles gut wird."
„Wieso sollte ich dir vertrauen?", fragte ich schwach nach, da Soldaten nie etwas gutes bedeutet hatten. Nicht unsere noch irgendwelche anderen.

„Na gut, ich vertraue dir im Gegensatz auch etwas an, meinen wertvollsten Besitz", sagte er und zog sich dabei eine Kette aus, die er mir schon einfach umlegte, „Und versichere dir, dass du mir trauen kannst, so wie ich dir traue, aber wir müssen nun wirklich los gehen." Und wie auf Kommando ertönten da die Sirenen. Oft genug hatte ich sie gehört, oft genug hatte ich mitgekriegt, was sie anrichten würden und ich wusste, dass sie dieses mal unsere Stadt treffen würden und nicht London.

„Die Flieger", hauchte ich panisch und schon hob er mich einfach hoch, rannte mit mir aus dem Haus heraus, ließ meine Vergangenheit hinter mich.

„Wohin rennst du denn?", schrie ich panisch, wusste, dass es draußen sicher nicht sicherer war, auch wenn der Anblick der Stadt mir die Sprache verschlug. Überall lagen Tote, es war chaotisch und kaum jemand war mehr zu sehen oder zu hören. Nichts war mehr übrig von meiner heilen Welt.

„In Sicherheit."



Heyho :) Ich weiß es war ein kurzes Kapitel, aber es war ja auch nur der Prolog.

Zur Geschichte: Sie spielt hauptsächlich in der Vergangenheit mit dem Anfang in den 50er Jahren, also einen zehn Jahre Vorsprung nach dem Prolog. Ansonsten kommen immer mal wieder Kapitel aus der Gegenwart, die gleich nach dem zweiten Captain America Teil beginnt. Ich hoffe es wird ein paar von euch gefallen, also lasst mir eure Meinung zu dem Anfang doch da xx

 Ich hoffe es wird  ein paar von euch gefallen, also lasst mir eure Meinung zu dem Anfang  doch da xx

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Malia|| Winter Soldier Story ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt