30. Stark

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Bucky

Gegenwart

Benebelt folgte ich den anderen weiter durch den Schnee, auf den Weg zu dem gut versteckten Eingang in das Innere von HYDRAs Lager, fühlte mich nach wie vor etwas durch den Wind von der Tatsache beinahe erneut in die Gewalt von diesem Abschaum gelangt zu sein. So schnell konnte man mich einfach manipulieren, so schnell konnte es passieren, wieder ein Teil dieser kranken Welt zu werden und ich musste zugeben, dass es mir Angst machte. Niemals wieder wollte ich auch nur einen Befehl befolgen müssen, den mir diese Leute gaben und doch wäre es beinahe gerade eben dazu gekommen.

„Geht es dir gut, Buck?" Ich sah lächelnd und völlig fertig zu Steve, der neben mir lief und mir schon die ganze Zeit besorgte Seitenblicke zuwarf. Ihm war es eben nicht entgangen, wie knapp das gerade eben gewesen war und außerdem sorgte er sich furchtbar um mich, wegen diesem Ort, wegen Malia, einfach wegen allem.

„Ich denke mir geht es erst wieder richtig gut, wenn wir sie gefunden haben."
„Wir arbeiten daran", bemerkte Wanda vor uns und ich hoffte so sehr, dass wir das heute auch schaffen würden, dass wir sie noch heute in Sicherheit bringen könnten, ohne Verluste. Wie viele Tage sollte ich noch ohne sie klarkommen? Es war irgendwie eigenartig so zu denken. Vor einigen Wochen noch dachte ich sie wäre tot und ich hätte es geschafft irgendwie damit klarzukommen... eventuell. Doch nun mit dem Wissen zu leben, dass sie noch existierte, es erschien mir unmöglich da ohne sie auch nur atmen zu können.

„Es wird alles gut gehen. Der Eingang müsste hier irgendwo sein und dann finden wir sie", meinte Steve zuversichtlich und klopfte mir auf die Schulter.

„Und ich denke wir haben den Eingang soeben gefunden", rief Wanda von vorne aus und tatsächlich sah ich da den kaum zu erkennenden Eingang zwischen den hohen Bergen aus Schnee, der nichts weiter als eine einfache Eisentüre in einem winzigen Haus war, das wohl ein Treppenhaus nach unten darstellen sollte.

„Gab es keine Wachen?", fragte Steve an Natasha und Tony gerichtet, die schon vor uns den Eingang erreicht hatten und tatsächlich fand ich es hier auffällig leer dafür, dass das hier womöglich ein Eingang war.

„Ich denke die Wachen, die den Eingang bewachen sollten, haben wir in den Wäldern bereits ausgeschaltet", bemerkte Natasha schlicht, während Tony sich schon seufzend an der verriegelten Türe zu schaffen machte und diese kurzerhand aufsprang mit Hilfe seines Anzugs.

„Na dann. Hat einer einen Plan zufälligerweise darüber, wie wir uns aufteilen?", fragte Stark, während wir alle zu der Treppe sahen, die tief nach unten in die Erde führte, hinab in die Hölle.

„Ich gehe mit Bucky", sagte Steve da auch schon, der mich besorgt von der Seite musterte.

„Na gut, dann gehen ich und Clint zusammen", meinte Natasha, was wohl hieß, dass Stark mit Wanda gehen würde.

„Sehr gut, in einer Stunde sind wir spätestens wieder beim Flieger, also finden wir die Kleine", meinte Stark auch schon und hatte Schwierigkeiten mit seinem Anzug die schmale Treppe herunter zu steigen. Ich atmete zittrig tief durch, als ich schon als Letzter der Gruppe nach unten folgte, kaum glaubte tatsächlich freiwillig wieder hierherzukommen, den Ort, an den ich nie mehr hatte sein wollen, doch nun gab es kein Zurück mehr. Es fühlte sich an, als würde ein Stück in mir sterben in dem Moment, wo ich die Treppe anfing hinabzusteigen. In mir kamen so viele grauenvolle Erinnerungen zurück, die Folter, der Schmerz, die Einsamkeit. Ich sah Malias Augen vor mir, ihr Lächeln und ich wusste, dass wenn wir sie nicht finden würden heute, das sich das nicht überleben würde. Hierherzukommen erforderte so viel Mut, so viel Kraft und ich wusste nicht, ob ich das erneut schaffen würde... andererseits ging es hier um sie und da war es das wert.

Malia|| Winter Soldier Story ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt