8. Jeder hat seinen Platz

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Es war wie ein furchtbarer, furchtbarer Albtraum. Einer von denen man nicht aufwachen würde, wo man womöglich nur Stück für Stück den Verstand verlieren und sich anschließend eine Kugel in den Kopf jagen würde. Es war ja eigentlich nur noch eine Frage der Zeit, bis ich den Tod als eine schönere Aussicht ansehen würde, als dieses Leben hier und doch hatte ich Hoffnung. Einen kleinen, winzig kleinen Funken Hoffnung, doch dieser hielt mich davon ab mich auf den nächsten bewaffneten Mann zu stürzen, ihm die Waffe zu entreißen und mich ins Jenseits zu befördern. Seit einigen Wochen war ich nun schon hier, war fast immerzu nur eingesperrt in meinem Zimmer, das zwar komfortabler geworden war mit einem großen Bett, einem Tisch, einem Stuhl und einem Bad und doch war es zum verrückt werden. Immer nur eingesperrt zu sein... es machte einen irre. Bucky sah ich in all der Zeit nur noch von der Ferne und obwohl es mir schwer fiel ihn wieder als den Mann zu sehen, an den ich mich erinnerte, der mein Held war, so war es das beste überhaupt am Tag. Die Momente, wo ich raus durfte, damit Bucky mich kurz sah und sie ihn so zähmen konnten. Ich fühlt mich immer noch furchtbar diese Sache zu unterstützen, doch was hatte ich schon zu melden? Ich war nichts als eine Schachfigur und lebte nur wegen ihm, weil ich ihn unter Kontrolle hielt. Wir beschützten uns sozusagen gegenseitig hier.

Frustriert dachte ich daran, wie es gewesen war mit ihm zu reden, mit ihm alleine in diesem Raum gewesen zu sein und ich wollte aufschreien bei dem Gedanken daran. Er hatte so verloren gewirkt, so ahnungslos, so leblos, es war schrecklich, anders konnte ich es nicht beschreiben und doch hatte dieses Treffen mir Hoffnung gegeben. Wenn ich es schaffen würde ihn zu erreichen, ihn aufzuwecken, vielleicht würden wir zusammen es hier heraus schaffen, nur wäre das alles andere als leicht, vor allem da es böse für mich enden würde, wenn ich ein falsches Wort ihm gegenüber erwähnte und bedauernswerterweise war hier einfach alles überwacht.

„Alles wird schon wieder gut werden", hauchte ich leise und zog meine Bettdecke näher an mein Gesicht, unterdrückte meine aufsteigenden Tränen und wünschte mir gerade – egal wie idiotisch es auch klingen mochte – bei Bucky sein zu können. Er war die einzige Person hier, die mich nett behandelte, bei der ich wusste, dass sie mich mochte, auch wenn vermutlich vieles nicht einmal echt davon war, doch er war das einzige, was ich hier hatte, das einem Freund am nächsten kam.

Verschreckt sah ich auf, als meine Türe aufgesperrt wurde und ein bewaffneter Mann mein Zimmer betrat, was mich dazu veranlasste mich aufzusetzen und ihn fragend anzusehen. Ich hatte längst jedes Zeitgefühl verloren. Ich sah den Himmel nicht mehr, wusste nicht wirklich zu sagen, wie lange ich wirklich hier war, ob es Tag oder Nacht war, es war alles so surreal.

„Mitkommen!", befahl er harsch und irritiert stand ich auf und zog mir einen langen Pulli über meine Schlafsachen, ehe ich ohne nachzufragen ihm folgte, er hätte mir ja eh keine Antworten geliefert. Seltsam war das jedoch schon. Normalerweise hätte mir jetzt eher jemand Frühstück geliefert und bis zum Nachmittag alleine gelassen, doch nun irgendwohin zu müssen, machte mir Angst. Ich wollte nicht wieder Zola sehen müssen, gefoltert werden oder sonst irgendwas.

Nach einigen Minuten, wo wir durch die verwirrenden Korridore dieser Anlage liefen, kamen wir schließlich in eine Art Kontrollraum raus, wo mehrere Männer standen und von einem Fenster aus in den unteren Teil eines riesigen Raumes blicken konnten, wo ich schon wie entsetzt erstarrte, als ich Bucky sah.

„Was macht ihr mit ihm?", fragte ich besorgt nach und sah, wie er an einen Stuhl festgeschnallt wurde, dabei völlig gleichgültig wirkte, als wäre es das normalste auf der Welt.

„Ihn herrichten", erklärte mir einer der Männer amüsiert und ich presste mich fast schon an das Glas, wollte am liebsten da nach unten und ihm helfen, für ihn da sein, doch ich war machtlos.

Malia|| Winter Soldier Story ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt