7. Malia

5.7K 272 16
                                    

Winter Soldier

Ich drohte durchzudrehen, beim Erklingen ihrer qualvollen Schreie. Überall, in jedem Zimmer, waren sie zu hören, wie sie sich regelrecht die Seele aus dem Leibe heraus schrie und weinte. Für mich war dieses Geräusch eine Qual, ich wollte zu ihr, jeden töten, der dafür sorgte, dass sie so litt, egal wie schräg dieser Gedanke war, doch ich war machtlos.

„Was geschieht mit ihr?", fragte ich verzweifelt nach, als mich einer der bewaffneten Männer, von denen es hier so viele gab, an den Stuhl festschnallte.

„Nichts was dich angeht!", antwortete er mir jedoch nur und wenn ich nicht hier festgeschnallt wäre, dann wäre ich mit einer sehr großen Wahrscheinlichkeit auf ihn losgegangen.

„Ich will es aber wissen!"

„Er ist eindeutig zu frech geworden", murmelte der Mann genervt an einen anderen gerichtet, der daraufhin nur lachte und auf russisch erwiderte: „Das wird sich jetzt ja alles ändern, wenn wir die Klein in seinen Kopf lassen." Irritiert versuchte ich den Sinn hinter den Worten zu begreifen, versuchte zu verstehen, was das alles mit der Frau auf sich haben sollte, doch viel Zeit hatte ich dafür nicht, als Zola den Raum betrat und mehr als nur zufrieden mit sich selbst zu wirken schien.

„Du wirkst angespannt, Soldat, doch dafür gibt es keinen Grund."
„Was macht ihr mit ihr?", fragte ich nach, ohne auf seine Aussage einzugehen und merkte, wie wütend ich wurde, als er zu lächeln anfing. Es war eine schreckliche, unkontrollierbare Wut, die mehr Macht über mich hatte, als ich über sie und ich wollte mich einfach nur los reißen und... ja und dann was? Ich hatte nicht einmal eine Ahnung, was ich wollte, ich hatte keine Ahnung, wieso die Sicherheit dieser Frau mich kümmerte, ich hatte eine Ahnung von irgendwas, ich war einfach nur so verwirrt.

„Ihr geht es gu,t zumindest wird es ihr so lange gut gehen, wie du dich benehmen kannst", antwortete er mir schlicht und schaffte es, dass ich sofort meine Angespanntheit ablegte und ruhiger wurde, „Wir werden ihr kein Leid anhaben, aber wenn du dich nicht an die Regeln hältst, nochmal andere angreifen solltest, dann wird es ihr nicht mehr lange gut gehen, dafür kann sehr schnell gesorgt werden." Ich schluckte schwer, wusste nicht wirklich, was ich hätte erwidern können, was eine angemessene Reaktion auf so etwas wäre, denn ich war einfach nur wie erstarrt. Ich konnte ja selbst kaum sagen, was ich fühlte, ich war zu verwirrt und das alles nur wegen Ihr. Im Grunde sollte ich sie dafür tot sehen wollen, doch alleine das zu denken widerte mich an. Aus diesem Grund, weil ich nicht wollte, dass ihr etwas geschah, nickte ich einfach nur und würde alles weitere über mich ergehen lassen, würde versuchen mich selbst unter Kontrolle zu halten, anders würde ich es mir kaum verzeihen können.




Ich kam mir seltsam benebelt vor, als ich in meiner Zelle auf dem Bett saß und versuchte all diese neuen Dinge in meinem Kopf zu verstehen, zu verarbeiten. Es waren so viele neue Informationen vorhanden, dass ich kaum mehr wusste, was davon echt war und was nicht. Vielleicht entsprach ja auch alles der Realität? Ich hatte keine Ahnung, ich wusste nur, dass ich mich danach verzehrte Sie bei mir zu haben, zu sehen, wie es ihr ging, sicherzustellen, dass ihr kein weiteres Leid widerfahren würde, doch ich war hier. Ich war hier eingesperrt und sie war Gott weiß wo.

Wütend stand ich von dem Bett auf, auf dem ich drauf saß und lief zur Türe, gegen die ich sogleich hämmerte.

„Wo ist sie?!", schrie ich gereizt und wusste, dass ich mich nicht würde beruhigen können, bevor ich sie nicht sehen würde, bevor ich nicht in ihrer Nähe gewesen war. Ich wollte einfach nur bei ihr sein, es würde mich zufrieden stellen, das wüsste ich und genau deswegen wollte ich sie jetzt sehen!

Malia|| Winter Soldier Story ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt