1. Ein neuer Anfang

8.4K 388 10
                                    

Gegenwart

Washington D.C.

Bucky

Ich wusste wieder, wer sie alle gewesen waren. Ich glaubte es zumindest zu wissen. Ich erinnerte mich an Steve, meinen kleinen, schwachen Steve, der zum Helden wurde und irgendwann einfach nicht mehr schwach war. Ich erinnerte mich daran, wer ich gewesen war, vor alledem, was ich für ein Leben einst hatte, wie es sich veränderte. Doch das wichtigste, woran ich mich wieder erinnerte, war Sie.

Wütend schlug ich mit meiner linken Faust gegen die Hauswand neben mir, die Risse bekam und teilweise abbröckelte, doch sie war so auch schon stark mitgenommen, mein Handeln änderte kaum was daran. Ich kniff voller emotionaler Schmerzen meine Augen zusammen, wusste nun zwar wieder, dass ich James Barnes war, dass ich Bucky war, doch mein ganzes Leben war weg. Ich lebte in der Zukunft, würde nie wieder da weiter machen können, wo ich aufgehört hatte, weswegen ich auch nicht auf die Suche nach Steve ging, nein ich würde ihn vor HYDRA beschützen, ich würde nicht zu lassen, dass ihm was passierte, denn sie würden mich finden! Sie suchten mich, überall und es würde ihnen gelingen mich zu finden, da sollte er nicht in meiner Nähe sein, auch wenn er gut auf sich aufpassen konnte. Ich hatte Sie an diese Leute verloren und obwohl das vor Jahren war, war der Schmerz so frisch, für mich war es immerhin erst wie vor wenigen Wochen gewesen.



Ich musste weg von diesem Ort, weg von diesem Land und neu beginnen, so wie wir es uns immer zusammen ausgemalt hatten, doch nun müsste ich diesen Traum ohne sie leben und ich würde versuchen glücklich zu werden, auch wenn die Sehnsucht nach ihr so gewaltig war, dass mein Kopf eine tickend Zeitbombe war. Ich brauchte keine bestimmten Worte mehr um die Kontrolle zu verlieren, der Verlust ihrer Nähe reichte voll und ganz aus. HYDRA hatte was das anging glänzende Arbeit geleistet, wenn sie nicht länger hier war, wer konnte mich dann noch dazu bringen ruhig zu werden? Wer?

Langsam atmete ich aus und zog mir meine Kapuze über, versuchte nicht weiter erkannt zu werden, als ich aus der Gasse trat und mehr in das belebte Umfeld verschwand. Ich müsste Leute finden, die mir aus dem Land helfen würden mit irgendeinem Schiff am besten, schließlich würde das mit meinem Arm zu viele Probleme mit sich bringen zu fliegen. Hastig bahnte ich mir so einen Weg durch die Menge, versuchte nicht auffällig zu sein und keine Person lange anzusehen, denn in jedem Mädchen, das ihre Größe besaß, genauso dunkles Haar hatte oder ähnliche grüne Augen besaß, bei jeder glaubte ich kurz, dass es sie wäre. Und immer wieder musste ich mich aufs neue daran erinnern, dass sie ja gar nicht mehr irgendwo sein konnte, dass sie wegen mir tot war, wegen dem Wissen, das sie über mich besaß und der Tatsache, dass mein Leben ihr wichtiger gewesen war als ihr eigenes. Eine neue Welle der Wut fing an mich zu durchströmen, ich wünschte so sehr sie aufgehalten zu haben, früher erkannt zu haben, was sie vor hatte, mich geopfert hätte, bevor es alles so weit kommen musste.

Es verging nämlich mit dieser grauenvollen, düsteren Realität keine verfluchte Minute, wo ich nicht an sie denken konnte, daran wie gerne ich sie einfach angeschaut hätte, beobachtete hätte, wie sich immer mal wieder dieses kleine Lächeln auf ihre Lippen schlich, das dennoch so viel Trauer ausstrahlte. Ich wollte sie halten dürfen, für sie da sein können und ihr die Angst nehmen vor allem was diese Welt ihr noch antun würde, doch ich hatte versagt, ich war nicht in ihren letzten Sekunden da gewesen und nun war es vorbei. Nur daran zu denken, was für eine Angst sie in diesem Moment gehabt haben musste, wie qualvoll es vielleicht gewesen war, es war unerträglich.

Das Atmen fiel mir gleich um einiges schwerer von diesen Gedanken, diesem Kopfzerbrechen und ich suchte mir hastig einen Weg wieder aus der Masse heraus, erneut in eine leere Gasse, wo ich glaubte gleich endgültig die Kontrolle verlieren zu müssen, einsah, dass das alles niemals gut gehen würde, wenn ich so auf mich gestellt war, als ich aus dem Augenwinkel bemerkte, wie sich jemand näherte. Sofort ging ich innerlich in den Verteidigungsmodus über, doch ich erkannte schnell, wer es war.

„Weißt du, wer ich bin?" Fast schon erleichtert atmete ich aus, sah zu meinem damaligen besten Freund, der einige Meter von mir stand, hinter ihm dieser komische Kerl, der bei unserer letzten Begegnung Flügel getragen hatte. Ich hatte Steve nicht sehen wollen, doch bevor ich meinen Kopf nicht gerichtet hatte, würde ich nicht weit kommen. Ich brauchte ihn, auch wenn es gefährlich werden würde. Sie starb wegen dem Wissen, das sie besaß und Steve lief Gefahr ebenfalls zu sterben, einfach weil er mir zu nahe stand.

„Du bist Steve. Ich habe über dich im Museum gelesen", antwortete ich so gelassen wie möglich, ging meine neuen Erinnerungen wieder durch, die zwar sicher noch nicht komplett waren, doch Steve war wieder da in meinem Kopf.

„Dann weißt du, dass du mir Vertrauen kannst."
„Kann ich das?", fragte ich fast schon herablassend nach, denn in dieser verwirrenden, grausamen und chaotischen Welt hatte ich niemanden mehr, dem ich vertrauen könnte, nicht mehr.

„Du hast mich aus dem Fluss gezogen, wieso hättest du das sonst getan?"
„Ich weiß es nicht", log ich, denn ich hatte es getan, weil er mich erinnern ließ und ich Ihr versprochen hatte besser als das zu sein, zu was sie mich zwangen und egal wie schwer es auch war, ich war stärker gewesen, ganz ohne, dass sie da sein musste.

„Doch, ich glaube schon und deswegen kannst du mir vertrauen, denn du wirst unsere Hilfe brauchen bei dem, was uns bevorsteht, uns allen."



Heyho :) Freut mich mega, dass einigen von euch der Prolog schon gefallen hat und ja dieses Kapitel hier ist furchtbar kurz, aber es wird eine Außnahme sein, versprochen xD Es ging nur nicht anders und ab jetzt geht es dann wieder in der Vergangenheit weiter. Ich hoffe euch hat es dennoch gefallen xx

  Ich hoffe euch hat es dennoch gefallen xx

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.
Malia|| Winter Soldier Story ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt