4. Alles wird sich ändern

5.9K 272 11
                                    

Winter Soldier

Zwei Tage zuvor...

Es war beängstigend, kam mir nicht mehr aus dem Kopf und ergab überhaupt keinen Sinn. Nachdenklich lief ich den ewig langen Gang entlang zurück zu meinem Auftragsgeber, zurück zu den Männern, die einen für mich recht einfachen Job gehabt hatten und ich konnte ihn nicht einwandfrei erfüllen. Wieso hatte ich das nicht geschafft? Ich ballte meine Hände wütend zu Fäusten, versuchte den Sinn zu verstehen und doch gab es da keinen. Für mich gab es da einfach keinen.

„Soldat." Ausdruckslos blieb ich vor Juri stehen. Er gab mir die Befehle derzeit, unter der Anweisung von Zola, doch im Grunde war es mir egal, wer welche Befehle gab und für welchen Zweck. Ich erfüllte sie alle, „Wurde der Auftrag erfüllt?" Er schien nicht wirklich so zu klingen, als würde er das Gegenteil vermuten und sofort wurde ich wieder wütend. Wütend auf mich und wütend auf diese Frau, die ich einfach nicht hatte töten können.

„Fast", erwiderte ich monoton und er sah von der Liste, die er gerade begutachtete, zu mir auf und schien erstaunt zu sein, als hätte er sich verhört.
„Was soll fast heißen?", fragte er und sein russischer Akzent gewann die Oberhand dabei, als er aufstand und nach wie vor kleiner war als ich.

„Er ist tot, ebenso zwei S.H.I.E.L.D. Agents, doch eine Weitere hat überlebt", antwortete ich sachlich und er schien kurz beruhigt zu sein, dass immerhin der Hauptteil erfüllt wurde, ehe er wieder besorgt wirkte.

Eine Weitere? Du hast gegen eine Frau verloren?", schrie er nun wütend und schon bekam ich eine geklatscht, was mich alles andere erfreute und ich ballte meine beiden Hände erneut zu Fäusten, was er schwer schluckend zur Kenntnis nahm, doch bevor ich die Kontrolle innerlich verlieren konnte, was in letzter Zeit häufiger vorkam, als ich es gewohnt war, da mir eine solche Wut so fremd war, kam Zola persönlich dazwischen. Der kleine Mann stellte sich mit einem wissenden Lächeln vor mich hin, drückte Juri weiter hinter sich und sah mich an, als wäre ich ein unartiges Kind gewesen.

„Er wird langsam unkontrollierbar, Zola!", spuckte Juri abfällig aus, „Sieh ein, dass er dir aus den Händen gleiten wird!"

„Wenn Sie uns nun entschuldigen würden, das hier geht Sie nichts weiter an!", erwiderte Zola lediglich dazu und ich schenkte dem kleinen Mann meine volle Aufmerksamkeit, während Juri davon lief und alles andere als erfreut wirkte, „Also, Soldat... du hast sie verschont? Wieso?" Ich wich seinem Blick bei der Frage aus, sah fast schon ein wenig verzweifelt auf den Boden, versuchte das wieder zu fühlen und zu denken, wie in dem Augenblick, wo sie unter mir lag, ihre grünen Augen völlig verzweifelt wirkten, Tränen über ihr Gesicht liefen und irgendwas zerbrach innerlich in mir. Ich hatte keine Ahnung, was es war, doch der Gedanke ihr zu schaden gefiel mir nicht. Mir wurde regelrecht schlecht bei diesem abartigen Gedanken.

„Ich höre?", hackte Zola nun deutlich interessiert nach und ich sah wieder auf.

„Ich wollte es nicht", antwortete ich leise, „Irgendwas an ihr... ich wollte ihr nicht schaden müssen."

„Du hast sie wohlauf sehen wollen?", fragte er nun nach, als sei das komplett absurd und im Grunde war es das auch, doch ich konnte nichts mehr daran ändern, also nickte ich nur, während er äußerst besorgt und nachdenklich wirkte.



Dass meine Worte und meine Tat für Unruhe sorgten, spürte ich klar und deutlich. Ich wurde in meiner mehr als nur gut gesicherten und überwachten Zelle gesperrt, die dafür, dass ich nicht frei war, recht komfortabel war. Ich besaß ein großes Bett, einen Tisch und einen Stuhl, die Wände waren strahlend weiß gestrichen und ich hatte ein eigenes Badezimmer, dennoch war es eine Zelle. Ich hatte Zola alles über das Mädchen sagen müssen, was ich wusste, was nicht viel war, doch gleichzeitig besorgte es mich, denn wollte er sie nun selbst töten gehen? Wollte er jemand anderen dafür aussenden? Es war im Grunde doch egal, oder nicht? Jedenfalls hörte ich sie alle tuscheln, darüber wie sie mich im Griff behalten konnten, darüber wer sie war und wie es weiter gehen sollte.

„Soldat!" Ich sah zu der Türe, als diese aufgesperrt wurde von Juri und dieser mit einem überheblichen Gesichtsausdruck hereinkam, „Du hast eine neue Mission, aber erst mal auf den Stuhl mit dir." Ich sah ihn ausdruckslos an, als er sprach und wünschte mir so sehr gegen das Bedürfnis ankämpfen zu können, das mich davon abhielt ihm den Kiefer zu brechen, doch etwas in mir schien stärker zu sein als mein freier Wille... zumindest bis zu einem gewissen Punkt.

„Wenn du bereit bist, kannst du die kleine Schlampe ja finden und töten gehen." Und genau dieser Punkt wurde erreicht. Ehe ich wirklich wusste, was los war, hatte ich ihn schon zu Boden gerissen und schlug auf sein Gesicht ein, wurde mir darüber erst im klaren, als vier Männer mich von ihm ziehen mussten und ich in Juris entsetztes Gesicht sah, das voll mit dem Blut war, das aus seiner Nase floss, die eindeutig gebrochen war.

„Sagt Zola, er soll ihn in den Griff kriegen", zischte er zittrig und klang gleichzeitig verängstigt dabei, während ich völlig verwirrt von meiner Tat und der Wut war. Sie war zwar nicht untypisch, jedoch hatte ich mich bis dahin immer noch halbwegs zusammen reißen können, „Und das SOFORT!" Hecktisch zogen die anderen mich heraus und in den Raum, in dem ich zu oft war, wo sie irgendwas mit mir taten, was mich änderte und ich hatte mittlerweile zwar die Tatsache akzeptiert, dass es geschah und doch gefiel es mir nach wie vor nicht. Sie mussten nur so wenige Worte sagen und hätten den Rest freien Willen in mir abgeschaltet.



So war es nun auch wieder. Ich hatte eine Mission. Ich hatte einen Auftrag und ich würde ihn dieses mal ohne Probleme erledigen. Ich würde nicht zögern und ich würde zu der Adresse gehen, diese Frau finden und sie mitnehmen, so wie ich es auch sollte. Man hatte herausgefunden, wer sie war und wo sie wohnte, doch was mit ihr geschah, wenn sie erst bei Zola wäre, wusste ich nicht, doch es hatte mich nichts anzugehen, egal wie schwer dieser Gedanke zu ertragen war, ich hatte einen Job zu erledigen. Ich wusste nichts über sie, keinen Namen, keine Details, nur ihren Wohnort. Egal was auch sein würde, wenn ich sie erst hätte, ich spürte, fühlte und wusste einfach, dass sich etwas ändern würde. Mit jedem Schritt, mit dem ich ihrem Haus näher kam, wurde ich mir mehr darüber im klaren und es würde alles andere als einfach werden.



Ich weiß es ist sehr kurz, aber naja gut, mehr ging hier einfach nicht. Ich hoffe dennoch es hat euch gefallen und schreibt mir doch eure Meinung dazu. xx

 xx

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.
Malia|| Winter Soldier Story ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt