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· Confusion ·

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· Confusion ·

a situation in which people do not understand what is happening, what they should do or who someone or something is

× × ×


Es tut weh.
Scheiße, und wie es weh tut.

Was zur Hölle ist das?

Langsam taste ich mit meiner rechten Hand meinen Körper ab, darauf bedacht, die wunde Stelle nicht direkt zu berühren. Jeder Atemzug sticht mir hart in die Lungen und lässt einen kalten, bohrenden Schmerz durch meine Brust zucken, als... als ob...

Oh. Ein Messer.
Das erklärt einiges.

Mit einem kurzen Ruck entferne ich den Fremdkörper aus meinen Rippen, und sofort durchflutet mich ein Gefühl der Erleichterung. Meine Seite pocht unangenehm, wo sich die kurze Klinge zwischen die Knochen gegraben hatte, doch nun, wo kein Hindernis mehr besteht, kann das Blut endlich fließen. Heiß und zäh quillt es aus der kaum 7 Centimeter langen Wunde hervor, bedeckt die Öffnung und verhärtet sich innerhalb Sekunden zu einem harten, rauen Klumpen.

Ich fühle das gewohnte Ziehen und Brennen der Muskeln, als das durchtrennte Gewebe sich langsam schließt. Hoffentlich ist das Ganze in einer halben Stunde wieder weg, so eine Stichwunde kann manchmal wirklich schrecklich jucken.
Bedenklich finde ich es allerdings, dass ich durch so eine kleine Klinge bereits ohnmächtig wurde. Ich hatte schon ganz anderes zwischen Muskeln und Knochen stecken, was also ist an diesem Stück Metall so besonders? Vergiftet vielleicht? Langsam richte ich mich in eine sitzende Position auf und schnuppere probehalber an der Waffe. Der saure Geruch meines eigenen Blutes beißt unangenehm in der Nase und zerfrisst alle weiteren Düfte, aber Gift war bestimmt nicht darunter. Sowas hält sich immer hartnäckig.

Wo bin ich eigentlich? Ich kann mich nicht daran erinnern, zum Training gerufen worden zu sein. Es dauert zwei Sekunden, bis ich gegen den zähen Dunst, der sich wie Watte um meine Sinne gelegt hat, ankomme. Als hätte ich eine Überdosis Betäubungsmittel geschluckt - sehr seltsam, normalerweise machen sie keine Fehler. Sobald ich jedoch einigermaßen wieder Herr meines Körpers bin, brauche ich keinen zweiten Atemzug, um zu realisieren, dass ich mich nicht in einer gewohnten Umgebung befinde. Tausende geringfügig, vage oder gänzlich unbekannte Gerüche erschlagen meine Nase regelrecht, doch vor allem stinkt es nach Mensch. Das, und Angstschweiß.

Bisher hielt ich die Augen geschlossen, um meine ohnehin gestörte Wahrnehmung nicht gänzlich zu überfordern, doch nun blinzel ich vorsichtig, nicht sicher, was ich zu erwarten habe. Der Raum, in dem ich mich befinde, ist düster, die einzige Lichtquelle bildet das schwache Abendlicht durch das Nebenzimmer.

Abendlicht.
Sonne.

Sofort ist meine gesamte Aufmerksamkeit geweckt.

Langsam stemme ich mich vom Boden hoch, etwas Blut klebt auf dem hellen Bankett. Nicht nur meines, auch fremdes, menschliches.
Verwirrt mustere ich die dunklen Flecken. Menschen? Auf dem Trainingsgelände, und das noch während einer Einheit? Da kann doch was nicht stimmen. Noch nie haben wir gegen sie kämpfen müssen, immer nur gegeneinander. Nach der Intensität des Geruchs dürfte es kaum zwei Stunden her sein - was auch immer hier vorgefallen war.

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