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· Rescue ·

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· Rescue ·

to help someone or something out of a dangerous, harmful or unpleasant situation

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Wie die Reporter nach solchen Neuigkeiten noch den Nerv besitzen, über das morgige Wetter zu sprechen, wird wohl für immer ein Rätsel für mich bleiben. Wenigstens weiß ich ja jetzt, dass ich mich morgen an strahlend schönem Früh-Sommer-Wetter erfreuen darf, während ich um mein Leben zittere.

Jacy sagte nichts mehr zu den Nachrichten, doch seine Miene war starr und ernst gewesen. Selbst als ich ihm "Da siehst du, warum ihr hier seid!" und noch einige andere rassistische Sachen zugefaucht habe, hat er sich nicht geregt. Als wäre er eine Statue; wären da nicht diese ständig zuckenden Ohren gewesen. Schon langsam sollte ich geheime Nachforschungen anstellen, was sie zu bedeuten haben.

Immerhin hatte er so viel Taktgefühl, mich in meiner blinden Wut alleine zu lassen und sich in einen anderen Raum zurückzuziehen. Seit einer gefühlten Ewigkeit sitze ich nun zusammengesunken auf dem alten Sofa und beobachte die flimmernde Landkarte auf dem Fernsehbildschirm, auf welcher hellrote Pünktchen stetig auf- und abtanzen.

Der Hauptsender hatte eine 24-Stunden-Show angesetzt, welche rund um die Uhr Informationen und Neuigkeiten über die Lage des Landes aussendet. Die Punkte kennzeichnen die bekannten Aufenthaltsorte der Mutationen, jedoch sind Zahlen und der Bedrohungsgrad nur sehr vage geschätzt. Und natürlich muss mein Ort in einem tief dunkelroten Gebiet liegen.

Insgesamt scheint die Welle von Süden nach Norden zu verlaufen, der untere Rand der Karte ist rot getränkt wie vom Blut der Opfer. Im Norden dagegen lichtet sich die Masse und verstreut sich auf einzelne Städte, jedoch wechseln die Monster verstörend schnell ihre Position. Es ist wie ein Virus, das sich unsagbar rasch durch den befallenen Körper frisst.

Seufzend lege ich den Kopf in den Nacken und starre mit geschlossenen Augen zur Decke hoch.

Diese ganze Angelegenheit bereitet mir furchtbare Kopfschmerzen. Am liebsten würde ich mich einfach nur wieder zwischen zwei Buchdeckeln vergraben, doch mir ist nur allzu schmerzlich bewusst, dass dieses Kopf-in-den-Sand-stecken-Verhalten mich kein Stück näher an meine Familie bringt.

Dank der netten Sprecher im Fernsehen weiß ich jetzt, dass alle größeren Ortschaften vollständig evakuiert und die Menschen in die nächst gelegene Großstadt gebracht wurden, doch ob meine Familie auch betroffen ist, weiß ich nicht.
Außerdem... würden sie mich doch nie einfach so zurücklassen, oder?

Natürlich nicht.
Sie müssen noch in der Stadt sein.

Unruhig kaue ich auf meiner Unterlippe herum, welche von diesem Missbrauch schon ganz geschwollen ist.

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